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Die Tote im roten Cadillac

Die Tote im roten Cadillac

Titel: Die Tote im roten Cadillac Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Borell
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zwei Millionen von Grace durchgebracht, sondern du hast auch noch Schulden; und was du zuletzt getan hast, mit der Siedlung in Altadena, das war reiner Betrug. Du wußtest genau, daß du erledigt bist, aber du konntest deine Gläubiger damit trösten, daß du ihnen erzählt hast, du würdest dich von Grace scheiden lassen und Olivia heiraten. Das wären wieder zwei neue Millionen für dich gewesen. Aber dann bist du mißtrauisch geworden, und du dachtest, Olivia hätte dich durchschaut. Das war nicht, als sie sich mit Webster verlobte, sondern das war erst viel später. Vielleicht — das weiß ich nicht genau — war Olivia unvorsichtig und hat eine entsprechende Bemerkung zu dir gemacht. Du hast sie jedenfalls nicht mehr aus den Augen gelassen. Du wußtest, daß sie mich aufsuchte. Nun hattest du Feuer auf dem Dach, und der letzte Ausweg, der dir blieb, war, Olivia umzubringen. Damit hattest du nicht nur eine unmittelbare Gefahr für dich beseitigt, sondern du hofftest auch, noch rechtzeitig wenigstens eine Million erben zu können. Warst du nicht heute morgen schon auf der Bank deswegen? Und hat man dir nicht, natürlich völlig ahnungslos, zugesichert, dir einen Vorschuß auf diese Erbschaft auszuzahlen? Grace hat Angst vor dir. Sie hat getan, was du von ihr verlangt hast. Trotzdem war sie nicht blind vor Angst. Sie wußte um dein Spiel, aber sie wußte nicht, wieweit du gehen würdest. Das wußte sie erst, als du Olivia umgebracht hast. Sie war an diesem Abend nicht zu Hause, sondern trieb sich in der Nähe des Anderson-Hauses herum. Sie muß gewußt haben, was geschehen war, und sie wußte vor allen Dingen, was ihr geschehen würde, wenn sie den Mund aufmachte.
    Ich war es, Eddie, der sie verhaften ließ, und zwar aus zwei Gründen: einmal hatte ich Angst, sie könne sich in ihrer Verzweiflung etwas an tun; noch viel wahrscheinlicher erschien es mir aber, daß du mit ihr das gleiche machen würdest, was du mit Mabel getan hast. Du hättest ihr vielleicht Atropin gegeben, zehn Minuten, ehe du von hier fortgegangen wärest.«
    Ich hob mein Glas hoch und schaute ihn an.
    »Wollen wir wetten, Eddie, daß hier Atropin drin ist? Wollen wir um die tausend Dollar wetten, die du mir so großzügig angeboten hast, und die du gestern abend angeblich Robby geben wolltest?«
    Er nahm die Ginflasche und goß sich sein Glas dreiviertel voll. Er stürzte es hastig hinunter. Dann blickte er mich wieder an. In seinen Augen waren feine, rote Äderchen, und ich sah, wie die Schlagader an seinem Hals tuckerte.
    »Robby«, fuhr ich ruhig fort, »der alberne Junge, der immer in Geldnöten war, der kam dir gerade gelegen. Du brauchtest ihn, um die Luger-Pistole beiseite zu bringen, die du dem alten Anderson aus dem Schreibtisch gestohlen hattest. Du hast es verstanden, Robby mit Versprechungen so weit zu bringen, daß er es getan hat. Und dann, Eddie, hast du ihm klargemacht, daß ihr zusammen mich aus dem Weg räumen müßtet. Du hast Robby erklärt, daß ihr mich in meinem Büro abfangen und umbringen wolltet. Robby, naiv wie eine Jungfrau, fiel auf deinen teuflischen Plan auch prompt herein. Du hattest dir, als du das erstemal in meiner Wohnung warst, einen Wachsabdruck von meinem Türschloß gemacht. Jeder Schlosser konnte dir den Schlüssel feilen. Du bist mit Robby durch den Hintereingang in meine Wohnung gegangen, und dann hast du ihn im Badezimmer umgebracht.
    Als ich ihn liegen sah, da wußte ich, daß du es gewesen warst, Eddie. Ich habe es nicht vergessen, wie wir damals, als wir für den Nahkampf ausgebildet wurden, diesen Stich gelernt haben.
    Und dann, als Robby tot war, gingst du zu Mabel. Ich weiß, wie ich meine Brieftasche in der linken Jackentasche stecken habe, und als wir mit Robby fertig waren, merkte ich, daß sie anders drinsteckte. Da wußte ich, daß nur du sie durchsucht haben konntest. Und da wußte ich auch, wer dein nächstes Opfer sein würde. Leider kamen wir um wenige Minuten zu spät.
    Alle Achtung, Eddie — du hast das geschickt gemacht. Du hättest uns Mabels Adresse auch gleich sagen können, aber dann wären wir zu früh hingekommen; und du hättest auch sagen können, daß du sie gar nicht weißt, aber das wäre dann vielleicht aufgefallen. Darum hast du dich so geschickt mit dem Fotografen aus der Affäre gezogen. Ich glaube, es ist jetzt nicht mehr nötig, dir zu sagen, daß du es warst, der den Anzug reinigen ließ, und daß du den Zettel in Olivias Wagen verloren hast. Das wäre nun alles,

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