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Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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beiden.«
    Ihr kamen die Tränen. Die Fassade ihrer Gefasstheit bröckelte.
    »Warum tun sich Menschen so etwas an ?«, fragte sie heiser.
    Er schwieg.
    »Sie sind von der Kripo, Sie haben doch öfter mit diesen Grausamkeiten zu tun. Sagen Sie mir: Warum ?«
    »Ich weiß es nicht.« Er rieb sich die Schläfen. »Erzählen Sie mir etwas über die beiden.«
    »Er war Geschäftsmann, soviel ich weiß, irgendwas mit Designobjekten, und sie hat als Tresenkraft in einer Bar gearbeitet, hier ganz in der Nähe.«
    »Was wissen Sie noch über sie ?«
    »Na ja, sie haben ganz gerne gefeiert, es gab öfter Partys, ich musste dann hinterher aufräumen. Ein-, zweimal sollte ich auch beim Büfett aushelfen. Dabei hab ich schon mal was mitbekommen, was gesehen und so.«
    Trojan wurde wachsam. »Was meinen Sie damit ?«
    Sie kratzte sich verlegen am Unterarm. »Das ging mich ja alles nichts an.«
    »Nun sagen Sie schon.«
    »Es lief manchmal …«
    »Also was ?«
    »… recht freizügig ab. Partnertausch und so was.«
    Trojan hob die Augenbrauen.
    »Lisa, also, ich meine Frau Brobrowski, hat mir mal was von einem Swingerclub erzählt, in dem sie und ihr Freund Leute kennengelernt haben. Und sie haben wohl auch entsprechende Kontaktanzeigen aufgegeben.«
    »Wie heißt der Club ?«
    »Keine Ahnung.«
    »Denken Sie nach !«
    Anastasia Konwiscny blickte ihn reglos an. Schließlich schüttelte sie den Kopf. »Ehrlich, das hat mich nicht weiter interessiert. Meine Eltern stammen aus Polen, ich bin zwar hier aufgewachsen, aber …«
    »Aber was ?«
    »Ich bin sehr katholisch erzogen worden.«
    »Verstehe. Haben Herr Haller oder Frau Brobrowski Sie mal belästigt ?«
    »Wie meinen Sie das ?«
    »Sexuell.«
    Sie errötete. »Nein !«
    »Tut mir leid, wenn ich Ihnen zu nahe getreten bin.«
    Sie schluckte, verschränkte die Arme vor der Brust. Die Röte in ihrem Gesicht nahm zu.
    »Ist Ihnen an Frau Brobrowski mal ein rotes Halsband aufgefallen ? Mit einer Perle dran ?«
    »Nein.«
    »Ganz sicher ?«
    Sie nickte. »Ich kann mich bloß erinnern, dass sie öfter Ohrringe trug. Silberne.«
    Auf einmal stand Max Kolpert in der Küche. Er tippte Trojan an und nickte zum Flur hin. Trojan entschuldigte sich bei der jungen Frau und folgte seinem Kollegen zurück ins Schlafzimmer.
    In einer Ecke befand sich ein Gegenstand, der ihm sehr vertraut vorkam.
    Sein Puls beschleunigte sich.
    »Es ist das gleiche Modell«, flüsterte Kolpert.
    » Öffne die Sc heibe«, sagte Trojan leise.
    Kolpert streifte Latexhandschuhe über, kniete sich vor den Staubsaugerroboter und löste mit einem Schraubenzieher die transparente Abdeckung.
    Trojan hielt die Luft an. Er bemerkte, wie Kolpert die Schultern hochzog.
    Eine Zeit lang rührte er sich nicht.
    »Was ist ?«
    Kolpert wiegte bloß den Kopf.
    Trojan ging neben ihm in die Hocke. Als er in das Innere des Roboters blickte, zuckte er zusammen.
    Dort, wo die Kamera eingebaut gewesen war, waren nur noch lose Kabel. Dafür lag der Computerausdruck einer Bildaufnahme gut sichtbar im Hohlraum des Geräts.
    Und diese Aufnahme zeigte niemand anders als Trojan selbst.
    Sein überraschtes Gesicht, als er den Roboter öffnete, im Hintergrund war das Zimmer in der Wohnung am Rathenauplatz zu erkennen.
    Es verschlug ihm die Sprache.
    Er ballte die Hand zur Faust.
    »Dieses Schwein«, zischte er schließlich, »wer immer es ist, er oder sie spielt mit uns.«
    »Das ist keine Frau. Garantiert nicht. Ein Technikfreak männlichen Geschlechts, wenn du mich fragst.«
    »Ein Scheißkerl ist das !«
    Kolpert stieß die Luft aus.
    »Sei vorsichtig, Nils. Das ist eine Warnung. Er hat dich längst im Visier.«
    Das Radisson Blu war ein imposantes Gebäude direkt an der Karl-Liebknecht-Straße, unweit vom Alexanderplatz. Landsberg schaute an der Fassade hinauf, dann betrat er die Lobby. Der Anrufer hatte ihm gesagt, er solle an der Rezeption nach einem gewissen Ulli Kanaski fragen. Ihm blieb nichts anderes übrig, als den Anweisungen zu folgen.
    Die Empfangsdame in adretter Uniform schenkte ihm ein Lächeln, schaute in ihrem Computer nach und sagte dann: »Herr Kanaski wartet im Zimmer 712 auf Sie. Die Aufzüge befinden sich gleich dort drüben.«
    Landsberg nickte ihr zu. Im Fahrstuhl war ihm beklommen zu Mute, er stieg aus und wandte sich nach rechts, seine Schritte wurden auf dem dichten Teppich gedämpft.
    Vor Nummer 712 blieb er stehen und klopfte an die Tür.
    Nichts tat sich.
    Er klopfte noch einmal.
    Kurz darauf erklang ein Summen,

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