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Heyne Galaxy 09

Heyne Galaxy 09

Titel: Heyne Galaxy 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Der Tod auf dem Mars
    (HOW THE HEROES DIE)
     
    Larry Niven
     
     
    1
     
    Seine einzige Hoffnung bestand darin, rücksichtslos vorzugehen. Die Männer, die Carter verfolgten, hatten sich nicht damit aufgehalten, die Mars-Buggys zu bewachen, da es für den Flüchtenden zu zeitraubend gewesen wäre, ein Gefährt durch die große Luftschleuse zu manövrieren. Sie hätten ihn dort unweigerlich erwischt, und das wußten sie. Einige der Männer bewachten statt dessen die Personenschleuse, in der Hoffnung, daß er sich dorthin wenden würde. Er hatte tatsächlich kurz mit dem Gedanken gespielt, denn wenn es ihm gelungen wäre, ihnen die innere Tür vor der Nase zuzuschlagen und gleichzeitig die nächste zu öffnen, hätte ihn die automatische Verriegelung vor seinen Verfolgern geschützt, bis er auch die dritte und vierte Tür überwunden hatte.
    In seinem Mars-Buggy allerdings war er innerhalb der Kuppel gefangen.
    Gewiß, er hatte Platz genug. Im Augenblick waren noch nicht einmal die Hälfte der mitgebrachten vorfabrizierten Gebäude errichtet, während das übrige Kuppelgebiet noch aus einer ebenen Sandfläche bestand, auf der sich nur hier und da ein Stapel vorgefertigter Schaumplastikdecken und -wände erhob. Aber über kurz oder lang würden sie ihn doch erwischen. Sie waren bereits eifrig beschäftigt, einen anderen Buggy fahrbereit zu machen.
    Allerdings hatten sie wohl nicht damit gerechnet, daß er sein Fahrzeug direkt durch die Außenhülle der Kuppel steuern würde.
    Der Mars-Buggy rannte gegen die durchsichtige Plastikwand an und wurde vorn in die Höhe gerissen. Dann war er durch.
    Ein heftiger Windstoß fegte um das Fahrzeug aus der Kuppel, wirbelte den feinen Sand auf und jagte die Wolke in die dünne, giftige Atmosphäre hinaus. Carter blickte sich um und grinste.
    Das war das Ende für sie, für sie alle. Er war der einzige, der im Augenblick einen Druckanzug trug. In einer Stunde konnte er zurückkommen und den Riß in der Kuppelhülle flicken. Und bis das nächste Schiff landete, hatte er viel Zeit, sich ein kleines Märchen auszudenken …
    Carter runzelte die Stirn. Was ging da vor …?
    Etwa zehn Männer, an denen der tödliche Wind zerrte, kämpften mit der Wand eines vorfabrizierten Hauses, die sie unter großen Mühen aufrichteten, bis sie beinahe senkrecht stand. Dann ließen sie sie einfach los. Die Schaumplastikplatte erhob sich in die Luft und prallte heftig gegen die Kuppelhülle, direkt über dem drei Meter langen Riß.
    Carter hielt seinen Buggy an, um die weiteren Ereignisse zu verfolgen.
    Sie waren alle noch am Leben.
    Anstatt explosionsartig zu entweichen, drang die Luft jetzt nur noch langsam aus dem Dom. Vorsichtig und überlegt machten sich die Männer daran, in ihre Raumanzüge zu steigen und die Kuppel durch die Personenschleuse zu verlassen, um den Riß zu flicken.
    Ein Buggy wurde in die Fahrzeugschleuse geschoben. Der dritte und letzte Buggy erwachte ebenfalls zum Leben. Carter wendete sein Gefährt und setzte sich ab.
    Die Höchstgeschwindigkeit eines Mars-Buggys beträgt etwa vierzig Kilometer in der Stunde. Er fährt auf drei breiten, ballonbereiften Rädern, die sich je am Ende eines anderthalb Meter langen Auslegers befinden. Wenn diese Räder ein Hindernis einmal nicht überwinden können, steht dem Fahrer eine Luftdruckdüse zur Verfügung, die unter dem Fahrzeug so angebracht ist, daß der Schwerpunkt beim Springen gewahrt bleibt. Sowohl Motor als auch Kompressor werden von einer Littonbatterie gespeist, die etwa ein Zehntel der Energie einer mittleren Atombombe birgt.
    Carter war so sorgfältig vorgegangen, wie es seine Zeit erlaubt hatte. Er führte eine volle Sauerstoffladung mit; zwölf Vierstundentanks in den Halterungen und einen weiteren Tank vor sich zwischen den Knien.
    Die Batterien waren nahezu voll und würden länger reichen als sein Luftvorrat. Und wenn dann die anderen Buggys aufgeben mußten, gab ihm der Extratank die Möglichkeit, einen Bogen zu schlagen und zur Siedlung zurückzukehren.
    Sein Buggy und die beiden Buggys hinter ihm waren die einzigen derartigen Fahrzeuge, die es auf dem Mars gab. Er fuhr mit einer Geschwindigkeit von vierzig Kilometern in der Stunde, und mit vierzig Kilometern in der Stunde folgten die beiden anderen. Der nächste Buggy lag einen Kilometer zurück.
    Carter schaltete das Funkgerät ein.
    »… kann ich dir nicht erlauben. Einer von euch muß zurückkommen. Wir können es vielleicht verschmerzen, zwei Buggys zu verlieren,

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