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Die Traene des Drachen

Die Traene des Drachen

Titel: Die Traene des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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immer größer waren als die anderen Rudelmitglieder. Er konnte jedoch kein Tier entdecken, das sich von den anderen abhob. Also schoss er seinen ersten Pfeil einfach auf einen der vorderen Wölfe ab. Er traf ihn. Sofort begann der Rest der Meute zu knurren und kam noch schneller herangeprescht. Maél hatte inzwischen rasch den nächsten Pfeil aufgelegt und auf ein zweites Ziel geschossen. Er schoss so schnell er konnte, einen Pfeil nach dem anderen ab. Doch er traf nicht alle seine Ziele. Einen Köcher hatte er bereits leer geschossen. Die Wölfe waren jetzt vielleicht nur noch dreißig Schritte von den Zelten entfernt. Es waren immer noch viele. Vom Wald her wurde das Knurren auch immer lauter. Er hörte, wie Pfeile durch die Luft schwirrten. Dort benutzten die Krieger ebenfalls ihre Bögen und schossen wahrscheinlich nur aufs Geratewohl, um wenigstens irgendetwas zu tun, als nur hilflos auf das Unvermeidliche zu warten.
    Jadora stand breitbeinig mit zwei Schwertern bewaffnet ein paar Schritte von dem Zelt entfernt, in dem Elea sich aufhielt. Plötzlich blieb das Rudel bewegungslos vor den Kriegern stehen. Sie waren jetzt so nahe, dass auch die anderen sie aufgrund des Lichtscheins des Lagerfeuers erkennen konnten. Maél hielt kurz inne, um zu sehen, was sich auf Finlays Seite tat. Auch hier schienen die beiden Krieger ab und zu ein Tier zu treffen, da man von Zeit zu Zeit ein Aufjaulen hören konnte. Von seinem Standort aus zwischen den Bäumen hindurch einen Wolf zu treffen, war ausgeschlossen, zumal die Pferde zum Teil in der Schusslinie standen. Sie bäumten sich schon mit aufgeregtem Gewieher auf und versuchten, sich von der Leine loszureißen.
    Maél wollte seine Stellung erst verlassen und sich den Männern im Kampf mit dem Schwert anschließen, wenn er wenigstens einen der beiden Leitwölfe getroffen hätte. So würde er wenigstens bei einem Rudel Verwirrung und Unsicherheit auslösen. Er suchte erneut die stehengebliebene Meute mit aufgelegtem Pfeil nach dem Leitwolf ab. Aber er konnte immer noch keinen entdecken. Habe ich mich vielleicht getäuscht und es ist doch nur ein Rudel und der Leitwolf hält sich drüben bei der anderen Gruppe auf?
    Urplötzlich geschahen mehrere Dinge gleichzeitig. Er konnte deutlich ein tiefes Heulen aus der entgegengesetzten Richtung von den Pferden hören, links von ihm von den Felsen her. Sein Kopf drehte sich blitzschnell in diese Richtung, sodass er für einen kurzen Moment einen riesigen Schatten erkennen konnte, der hinter einem Felsen verschwand. Der Leitwolf. Einen Wimpernschlag später starteten die Wölfe beider Rudel ihren Angriff. Sie sprangen zu mehreren auf die Männer zu, ohne Rücksicht auf Verluste. Dabei versuchten sie, die Männer voneinander zu trennen, um sie von mehreren Seiten angreifbar zu machen. Bei Jadora und seinen drei Kriegern gelang ihnen diese Taktik nicht, da das Rudel offensichtlich schon zu stark durch Maéls Pfeile dezimiert war. Immer wieder wurde einer von ihnen durch ein Schwert niedergestreckt, bis sie irgendwann zu wenig waren, um diese Lücke zu schließen. Zwar gelang es einem von ihnen hin und wieder, die Schwerthand eines Kriegers zu fassen. Es war jedoch immer gleich ein Krieger zur Stelle, um den angreifenden Wolf so zu verletzen, dass er die Hand losließ.
    Maél warf einen Blick zu Finlay hinüber. Seine Gruppe hatte es wesentlich schwerer, da ihr mehr Wölfe gegenüberstanden und sich die panischen Pferde in ihrem Kreis immer wieder auf die Hinterhand stellten und an ihren Leinen zogen. Ab und zu wagte es eine der Bestien sogar, auf den Rücken eines Pferdes zu springen. Dieses bäumte sich sofort immer wieder wild auf, bis der Wolf von ihm wieder herunterstürzte und von herumtrampelnden und ausschlagenden Hufen so getroffen wurde, dass er aufjaulte und davon humpelte.
    Maél traf eine Entscheidung, die ihm gegen den Strich ging, aber sie war unerlässlich. Er musste den Leitwolf, der offenbar den anderen Wölfen die Kommandos gab, zur Strecke bringen. Er rutschte die Felswand hinunter und rief noch Jadora zu, bevor er zu dem Felsen zu seiner Linken rannte, dass er einen Mann zu Finlays Gruppe schicken sollte. Dann jagte er auch schon los. Er hörte noch, wie Jadora mit japsender Stimme ihm hinterher schrie, wohin er ginge und dass sie es nicht schafften, ohne ihn schon gar nicht. Aber Maél rannte auf den Felsen zu, hinter dem er den Wolf verschwinden sah.
    Jadora gab verschiedene Befehle, unter anderem auch, dass Finlay die

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