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Die Trasse von A'hi-nur

Die Trasse von A'hi-nur

Titel: Die Trasse von A'hi-nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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mein Tod gewesen, denn dann wäre ich erstickt, gleich, ob ich die Maske abgenommen hätte oder nicht.
    Ich legte mich lang auf den Boden und konzentrierte mich darauf, der Übelkeit zu widerstehen. Als ich bemerkte, daß auch das Licht mich störte, mich nervös machte, schaltete ich die Lampe aus. Langsam ging der Brechreiz zurück, aber es blieb eine solche Mattigkeit, daß ich kaum den Kopf heben konnte. Ich sah verschwommen schimmernde bunte Flächen und Linien im Dunkeln, aber die tanzten gar nicht und wechselten nicht und verschoben sich auch nicht, sondern wurden immer klarer, und plötzlich bemerkte ich, daß das, was ich sah, sozusagen der Globus von innen war, wenigstens der nördliche Teil davon, und das konnte ja wohl kein Fieberbild sein.
    Ich raffte mich auf und ging auf Afrika zu, daß heißt natürlich auf die Abbildung Afrikas, die ich vor Augen sah, und als ich danach griff, faßte ich an die Wand des Raumes. Die Wand leuchtete in geographischen Bildern, nachgelassen von den Fremden für uns, für die Nachkommen.
    Die Erregung brachte mir die Kräfte wieder. Einen Block trug ich immer bei mir. Ich skizzierte also, was ich sah – das schien mir im Augenblick wichtiger als meine Rettung. Mitten in der libyschen Wüste war ein Stern – unsere Terrasse! Ein Stern war auch im Libanon – Baalbek. Dann noch einer im heutigen Marokko.
    Und dann sah ich Atlantis. Wo heute auf dem Globus der Atlantik ist, war hier eine riesige Insel, und an einer Stelle dieser Insel prangte ein dreifacher Stern, sicherlich die Hauptniederlassung und das Kosmodrom der fremden Sternfahrer!
    Ich bemühte mich, alles möglichst genau zu erfassen. Dann sah ich auf die Uhr. Eine Viertelstunde blieb mir noch.
    Aufgeben kommt nicht in Frage! dachte ich und kletterte zurück zum Geröll. Und als nach zehn Minuten der Berg noch einmal nachrutschte, entstand oben am Rand ein schmaler dunkler Spalt. Gleichzeitig hörte ich die Kratzgeräusche der Freunde deutlich und nah.
    Ich steckte meine Lampe auf den Spatenstiel und reckte sie zu dem Spalt hoch. Das Kratzen hörte auf.
    Aber dann rutschte noch einmal Geröll nach. Der Spalt war wieder verstopft. Jetzt arbeitete ich wirklich fieberhaft, und nach wenigen Minuten bekam ich den Spalt wieder frei und sah auch dahinter eine Lampe leuchten.
    Und dann rutschten Sauerstoffpatronen den Hang herunter – zehn, elf, zwölf. Ich war gerettet.
    Auch ein Zettel war dabei: »Leg dich hin!«
    Ich tat das, denn ich war ziemlich am Ende meiner Kräfte. Aber meine Gedanken beschäftigten sich mit dem, was ich gesehen hatte.
    Wie kam die Abbildung auf dem Mauerwerk des letzten Raumes zustande? Leuchtfarben gab es, natürlich, aber woher bezogen die ihre Strahlungsenergie, jetzt noch, nach Jahrtausenden? Nur eine Quelle kam in Frage: Radioaktivität! Dann aber könnten meine früheren Vermutungen stimmen. Und wozu diese Abbilder? Doch bestimmt nicht für die Raumfahrer selber, die hatten bessere Möglichkeiten. Wohl auch nicht für die damaligen Erdbewohner, denn die hätten das kaum verstanden. Also doch – für uns? Mit dem Hinweis, wo vielleicht noch mehr oder sogar das Wichtigste zu finden sei, dort, wo der dreifache Stern leuchtete, im untergegangenen Atlantis?
    Ja, es war wichtig, daß ich herauskam, ich hatte die Aufzeichnungen in der Tasche, das letzte, was Achmed noch brauchte für seine Hypothese, und noch einiges im Kopf!
    Ich sah, wie ein Kratzer an einem langen Duritstab durch den Spalt herunterkam und das Geröll hinaufzog, langsam wurde der Spalt größer, mir wurde immer leichter, und ich merkte plötzlich, daß ich dabei war einzuschlafen. Ich riß mich hoch und sah auf die Uhr. Die Sauerstoffpatrone wechseln! Nur nicht einschlafen!
    Um wach zu bleiben, stellte ich mir Aufgaben, versuchte herauszubekommen, welche Fragen noch offen waren und wie man sie beantworten könnte. Aber es half alles nichts – plötzlich war ich eingeschlafen.
    Später erzählten mir Inge und Achmed von ihrer Rettungsaktion.
    Als das Gestein herabgebrochen war und graue Staubwolken aus dem Loch in der Stollenrückwand drangen, war Inge sofort ins Lager gelaufen und hatte die anderen geweckt. Sie hatte sich keine Zeit gelassen zum Jammern, obwohl ihr das Herz bis zum Halse schlug. Minuten später waren alle im Stollen.
    Achmed schob die Sauerstoffmaske über, da hörten sie das Klopfen. Erst jetzt wich die Spannung von Inge, ihr verkrampftes Gesicht lockerte sich, Tränen der Erleichterung traten ihr in die

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