Die Tricks der Trickser
Angst vor Verlust und Ihrer Abhängigkeit. Stopper „Ich kann verzichten!“
„Keine Emotion beraubt den Geist so vollständig von seinen Möglichkeiten zu handeln und zu denken wie die Angst.“
Edmund Burke
Einschüchterung
Es ist das wenn, dann ... Arbeitet mit Ihrer Angst vor Verletzung. Stopper „Ich habe keine Angst!“
Lügen
Arbeitet mit Ihrer Unwissenheit (oder sogar Leichtgläubigkeit) und Ihrer Konfrontationshemmung. Stopper Im Hintergrund prüfen, prüfen, prüfen und dann Tatsachen schaffen, nach eigenem Ermessen. Achtung Lügner nicht konfrontieren – das warnt sie nur –, Sie handeln nur im Verborgenen und schaffen Tatsachen!
Passivität
Arbeitet mit Ihrer | Ihrem Verantwortung(sgefühl) und dass es Ihnen wichtiger oder Ihr Risiko größer ist. Stopper Tatsachen schaffen, Konsequenz zeigen. Achtung Die Konsequenz muss den Trickser treffen und nicht ein weiteres Opfer!
Saubere Gewalt
Saubere Gewalt ist Gewalt, die man nicht sieht – nur am Verfall der Opfer. Dies ist der Gipfel der Perversion, die Teufelsklasse der Trickser.
Ein perverser Trickser hat seinen Charakter poliert, bis es keine unschönen Stellen mehr gibt. Er weiß: Image ist alles. Denn nicht das Sein lenkt das Bewusstsein, sondern das Design. Und die Opfer fallen tatsächlich auf die Show herein und glauben (naiv) an die (nicht vorhandene) Substanz. Der Trickser genießt die anfängliche Bewunderung seiner Opfer ebenso wie deren spätere Angst. Dies ist der verborgene Teil seiner Persönlichkeit, das, was im Schatten bleibt.
Mit seinen guten Manieren hält er Sie jedoch davon ab, ihm gefühlsmäßig nahezukommen und den verborgenen Teil seiner Persönlichkeit (er-)kennenzulernen. Man will dadurch immer noch näher an ihn heran, hinter diese unsichtbare, aber unleugbar vorhandene Barriere zwischen ihm und den Normalsterblichen vordringen. Und gerade diese Barriere macht ihn noch begehrenswerter.
In diesem charmanten Abschotten liegt die Stärke des Tricksers: Seine Geheimnisse und (scheinbare) Erhabenheit ziehen andere magisch an und halten sie stets auf Armeslänge entfernt. Er ist in Sicherheit und gleichzeitig faszinierend anziehend.
Technik
Mit Blick auf die Strukturen und Rhythmen der Trickser wird deutlich, dass Trickser in dieser Form der Gewalt zuerst eine Vertrauensbasis schaffen (teils über Jahre), das Opfer mit verbalem und emotionalem Dauerfeuer weich klopfen, um es dann ,abzuziehen‘. Bei den eher aggressiven Tricksern beugt sich das Opfer der Gewalt und macht, was verlangt wird, nur um seine Ruhe zu bekommen. Bei den eher subtilen Tricksern ist das Opfer so besoffen geschmust, dass es alles für den Traumprinzen tut.
Die Manipulationsmanöver kommen nicht einzeln vor, sondern gut kombiniert, ineinander verwoben, strategisch versiert und einskalt serviert: Dies ist eine Trick-Kumulation, eine Übermacht, gegen die man alleine nicht ankommt. Es geht darum, das Opfer psychisch vollkommen in Beschlag zu nehmen. Es wird permanent beschäftigt, ob nun positiv und | oder negativ – meistens beides gleichzeitig. Das Opfer kommt dadurch nicht zur Ruhe, es kann zur Person des Tricksers und zur Situation nicht in Distanz gehen, um zu überlegen, was da eigentlich passiert.
Da die Manipulationsmanöver ineinandergreifen, verstärken sich die fatalen Folgen und erinnern an psychische Foltermethoden.
Ziel
Das Ziel des Tricksers ist es, zur Macht zu gelangen und sich dann dort zu halten – egal mit welchen Mitteln. Es sollen Unfähigkeiten verschleiert, Status erhalten und Erfolge gesichert werden. Und dazu wird sich der Trickser alle möglichen Opfer als ,Bauern‘ gefügig machen und jeden potenziellen Kritiker ausschalten.
Ein seelisch perverser Trickser kann umso besser agieren, je ungeordneter, je schlechter strukturiert, je deprimierter eine Situation oder ein Umfeld (Familie, Unternehmen, Zeitgeschehen) ist. Er braucht nur den Riss zu finden, den er vertiefen wird, um seinen Machthunger zu stillen. Bei diesem perversen Spiel geht es nicht nur um das Ringen um Macht, sondern vor allem um den Genuss, das Opfer wie eine Marionette zu bespielen (genauer: zu benutzen).
Vorgehen
„Sie werden dich nicht frontal angreifen. Sie schleichen sich lächelnd an dich ran und schlagen zu, wenn du schwach bist.“
Serenity (Whedon, 2005)
Ein Trickser pirscht sich im Verborgenen an, wie eine Raubkatze. Das Opfer ist schon lange entdeckt und abgecheckt, bevor es den Trickser wahrnimmt. Und nicht selten ist es für die
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