Die Tricks der Trickser
kommuniziert. Dem Opfer wird die Illusion einer Kommunikation angeboten. Eine Kommunikation, die nicht geschaffen ist zu verbinden, sondern festzuhalten, jeglichen Austausch zu verhindern und das Opfer zu verwirren. Unmittelbare Kommunikation wird verweigert, nichts wird beim Namen genannt.
Nach den Regeln der perversen Kommunikation gilt es vor allem, den anderen am Denken zu hindern, am Begreifen, am Widerstehen. Bei diesen Tricksern ist die Rede gewunden, ohne Erläuterungen, und führt zu gegenseitiger Entfremdung. Man weiß nie so recht, wie man sie deuten soll. Das Reden des Tricksers ist schwanger von Klugschwätzerei, doch hinterher sind Sie dümmer als zuvor.
Die Kommunikation eines perversen Tricksers bleibt absichtlich unbestimmt und verschwommen, das stiftet noch mehr Verwirrung. Und indem er nur Andeutungen macht, übermittelt er scheinbare Botschaften, ohne sich zu weit vorzuwagen.
Er schickt Ihr Gehirn ins Nirvana, indem er Themen ohne logischen Zusammenhang anschneidet und es irgendwie schafft, die Koexistenz verschiedener, einander widersprechender Reden aufrechtzuerhalten.
Er liebt die Fachsprache, abstrakt und dogmatisch. Doch egal, welche philosophischen Betrachtungen er Ihnen da liefert, es handelt sich um kalte, rein theoretische Ausführungen, die nur dem einen Sinn gehorchen: Sie am Denken zu hindern.
Worauf es bei der Rede des Tricksers ankommt, ist mehr die Form, weniger der Inhalt: Gelehrt erscheinen, um vom Thema abzulenken!
Diese verzerrte Kommunikation soll einen Denk-Blackout bewirken. Wenn Sie das Gefühl haben, dass jemand einen Eimer Kleister in Ihrem Gehirn ausgeleert hat, war seine Gehirnwäsche erfolgreich. Sie wissen nicht mehr, was wahr ist und was nicht. Die Wahrheit des Tricksers regiert – Sie sind infoziert!
Das perverse Quälen durchläuft verschiedene Entwicklungsstufen, denen eines gemeinsam ist: die Gesprächsverweigerung. Der Konflikt wird nicht benannt, doch er findet statt, täglich, durch herabsetzendes Verhalten. Werden Vorwürfe gemacht, sind sie verschwommen oder ungenau, lassen Raum für alle Deutungen und alle Missverständnisse.
Die perverse Kommunikation besteht aus subtilen Botschaften, die nicht sofort als aggressiv oder zerstörerisch wahrgenommen werden, weil andere Botschaften (die zur selben Zeit ausgesandt werden) sie verwischen. Oft gelingt es den Opfern erst viele Jahre später, den Sinn der Botschaften zu entschlüsseln, nachdem sie dem beherrschenden Einfluss des Tricksers entkommen konnten.
Die Paradoxie perverser Kommunikation ergibt sich aus dem Abstand (und damit Unvereinbarkeit) zwischen Text und Ton. Dieser Abstand veranlasst Zeugen, die Tragweite des Dialogs vollkommen falsch einzuschätzen. Die Partner der Perversen entscheiden sich aus (falsch verstandener) Versöhnlichkeit, alles, was gesagt wird, in einem buchstäblichen Sinn zu verstehen, und so verdrängen sie die nonverbalen Signale.
Wird Kommunikation durch paradoxe Botschaften blockiert, ist es unmöglich, eine angemessene Antwort zu finden, weil die Situation nicht zu verstehen ist. Das Opfer reibt sich damit auf, Lösungen zu finden, die natürlich nie hilfreich sind. Auf diese Weise entzieht sich der Trickser geschickt dem Dialog, verschärft den Konflikt und schiebt dem Opfer die Schuld in die Schuhe.
Die Verweigerung der echten Kommunikation ist die schärfste Waffe der Perversion. Das Opfer sieht sich gezwungen, Gesuche einzureichen und Antworten auf Verwirrendes zu geben. So muss sich das Opfer ohne Deckung vorwagen. Scheinbare Irrtümer greift der Trickser sofort auf und das Opfer an. Die Aggression wird durch Nichtausgesprochenes oder Andeutungen kommuniziert. Mit dieser Technik kann der Trickser sein Opfer destabilisieren, ohne Spuren zu hinterlassen. In dem Bemühen des Opfers, um jeden Preis einen Meinungsaustausch zu erreichen, stellt es sich bloß. Je mehr es sich bloßstellt, desto besser kann es angegriffen werden.
Die perversen Anspielungen und Bemerkungen funktionieren wie eine negative Konditionierung, wie eine Gehirnwäsche. Das Opfer beklagt sich nicht über die schlechte Behandlung, sondern ist unentwegt auf der Suche nach (unwahrscheinlicher) Anerkennung durch den Aggressor.
Der beherrschende Einfluss ist im Allgemeinen für außenstehende Beobachter nicht sichtbar. Die destabilisierenden Anspielungen erscheinen nicht als solche für den, der den Zusammenhang und die Hintergedanken (die Legende) nicht kennt. Währenddessen geht ein Prozess der
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