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Die Tricks der Trickser

Die Tricks der Trickser

Titel: Die Tricks der Trickser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Grieger-Langer
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der Falle eben dessen, was sie einst bezaubert hatte. Doch man darf nicht vergessen, dass das Opfer unter einer Situation leidet, für die es nicht verantwortlich ist. Auch wenn man im Allgemeinen sagt, dass immer zwei dazugehören, haben Sie in den vorigen Seiten erfahren, dass es ausreicht, wenn sich einer danebenbenimmt.
    Der wesentliche Fehler des Opfers war es, nicht misstrauisch gewesen zu sein, die nonverbalen Botschaften übersehen zu haben. Es hat diese Botschaften nicht zu deuten vermocht, es hat wörtlich genommen, was gesagt wurde. Ihm fehlte das Decodierungsraster.
    Typischerweise verliert das Opfer nicht nur Geld, sondern auch Vertrauen (in seine Mitmenschen). Und so tut dem Opfer am meisten weh, dass es sich so hat über den Tisch ziehen lassen.

Grundsätzliches zum Übel

    Wenn ein perverses Individuum in eine Gruppe kommt, ist es sein Ziel, durch Charme die fügsamen und verführbaren Gruppenmitglieder um sich zu sammeln. Das Opfer dagegen wird einer Aggression ausgesetzt, die es nicht versteht (nicht verstehen kann). Unter perversen Verhältnissen gedeiht Feigheit, was das Opfer weiter isoliert. Und so kann ein machthungriger Einzelner die ringsum herrschende Angst und Verwirrung nutzen, um ungestraft potenzielle Rivalen zu vernichten. Mimikry und Tarnung helfen dem Trickser bei der Ausbeutung. Sein Grundprinzip ist die Täuschung! Einen Trickser erkennen Sie nicht automatisch. Er ist nicht ausgeschildert. Gerade der Meister-Manipulator ist selbst für das geschulte Auge extrem gut getarnt.
    Tipp Einen Meister-Manipulator erkennen Sie daran, dass er zu ... ist! Zu nett, zu perfekt, zu gut, um wahr zu sein.
    Denken Sie daran:

Trickser wissen, was sie tun!
Sie müssen (endlich) lernen, das anzuerkennen und sich von der Illusion zu lösen, dass dieser Mensch zu den ,Guten‘ gehört.
Messen Sie Menschen – und ganz besonders Trickser – nur an ihren Taten (niemals an ihren Worten).
Die Beziehung zum Trickser ist einseitig!
Sie geben, er nimmt (Geld, Unterkunft, Sex, Macht, Kontrolle, Prestige ...).
Trickser versuchen Sie im intimen Gespräch positiv (und später auch negativ) zu beeinflussen. Setzen Sie ihn der Beobachtungsgabe Ihres Netzwerkes aus. Und hören Sie auf kritische Stimmen!
Der Trickser suggeriert Ihnen Druck und Notwendigkeit zu Entscheidungen und Handlungen, damit Sie nicht in Ruhe nachdenken.
Je mehr der Täter das Opfer schwächt (oder sogar zerstört), desto weniger kann es sich wehren. Darum ist es wichtig, so schnell wie möglich zu handeln.
Je subtiler ein Manöver läuft, desto effektiver ist es! Achten Sie unbedingt auf die leisen Töne.
Ein Trickser spielt bis zum – für Sie – bitteren Ende!
Kreisläufe der Gewalt
    Alle springen im Dreieck und drehen sich doch im Kreis. Dies ist das allgemeine Phänomen von Negativbeziehungen.
    Die Opfer bekommen im Kontakt mit dem perversen Trickser oft über Jahre kein Gefühl für den Kontext und die Regeln, nach denen gespielt wird, oder für die Formeln, nach denen sich seine Äußerungen und die des Opfers zu Schuld und Unschuld, Verurteilung und Freispruch verrechnen. Denn im Unterschied zu einem normalen Konflikt gibt es keinen wirklichen, keinen offenen Kampf. Und damit gibt es mit einem perversen Trickser auch keine Versöhnung!
    Für die Opfer bedeuten diese Perversionen auch ähnliche Untergangsmuster, und doch gibt es ein wesentliches Unterscheidungskriterium – die Beständigkeit der Gewalt:

Der Kreislauf der ,normalen‘, genauer nichtperversen Gewaltbeziehung ist pulsierend: es lebt, wenn auch die Bösartigkeit.
Der Kreislauf der perversen Gewalt ist dagegen wie eine Maschine: leblos, kalt, unaufhaltsam, wenn erst einmal in Gang gesetzt.
Kreislauf ,einfache‘ Gewaltbeziehung
    In einer Gewaltbeziehung gibt es keinen isolierten gewalttätigen Vorfall. Die Gewalttätigkeiten der ,einfachen‘ Gewaltbeziehung sind eingebettet in einen Kreislauf. Die Spannung baut sich auf, bis sie sich in einer Gewalteskalation entlädt, darauf folgt eine (oft übertriebene) Reue mit Versöhnung, die eine Ruhephase einleitet, bis es wieder zum Spannungsaufbau kommt ... und so weiter und so weiter, immer im Kreis herum.
    Dass es tatsächlich (relative) Ruhephasen gibt, aus denen das Opfer Kraft und Hoffnung schöpft, dass sich doch noch alles zum Guten wendet, die offenkundige Reue des Gewalttätigen in Kombination mit eigenen Scham- und Schuldgefühlen machen es dem Opfer extrem schwer, sich der Beziehung und damit der Gewalt zu

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