Die Tricks der Trickser
der Starre zu halten. All das, was bereits in geheimer Form vorhanden war, tritt nun zutage. Es handelt sich hier aber nicht um Liebe, die zu Hass wird, wie guter Wein zu Essig wird. Sondern um Missgunst, die sich zum Hass logisch weiterentwickelt.
Achtung Mobbing gehört auch zu den Kreisläufen perverser Gewalt.
Falls nicht jemand von oben energisch eingreift, wird es nicht aufhören. Denn der Aggressor hat schon lange nicht mehr das Wohl des Unternehmens im Blick, sondern nur noch das Wehe des Opfers.
Vorsicht Wenig erfahrene Führungskräfte neigen in Krisensituationen dazu, das Verhaltensmuster des Umfelds zu spiegeln: Brutaler Umgang wird mit strenger Führung beantwortet. In Kombination mit dem Phänomen, dass in Situationen perverser Gewalt die Opfer ihrer Klarheit und Kompetenz beraubt sind und die Tendenz haben, sich von ihrer schlechteren Seite zu zeigen, bedeutet das, dass sich alle und alles auf das Opfer stürzen statt auf den Täter.
Sind Sie nicht erfahren oder allein vom Umfang der Gewalt überfordert, holen Sie sich einen Experten hinzu. Denn wenn Sie nichts tun, wird die Gewalt im Unternehmen metastasieren.
Das ABC der Perversion
Das Alphabet der Perversion ist logischerweise nicht vollständig, denn der Trickser zeichnet sich durch den Substanzmangel aus. Gleichwohl kumulieren sich in den wesentlichen ,Trickser-Buchstaben‘ interessante Machenschaften auf. Und so beschäftigen wir uns hier mit den Es der Enthirnung, den Ds der Destabilisierung und den Is der Instrumentalisierung.
Die Es der Enthirnung
Bei den Es der Enthirnung (ach, seien wir ehrlich: bei allem Tricksertum) geht es darum, zuerst einmal das (und überhaupt jedes) Opfer am Denken zu hindern. Die Massenkarambolage verdummender Information bewirkt Knoten im Gehirn. Das Denken wird mit wildem Neusprech ins Nirvana geschickt. Und damit auch wirklich niemand – vor allem das Opfer – etwas bemerkt, kleidet der Trickser alles in das Deckmäntelchen der Liebe.
Die Enthirnung ist ein wesentlicher Teil des Join-Up. Ein perverser Trickser wird sein Opfer nie frontal angreifen. Er arbeitet mittelbar, erschleicht sich die Zuneigung des Opfers, verführt es und bringt es ohne zu argumentieren dazu, anders zu denken, sich anders zu entscheiden, sich anders zu benehmen ...
Einschmeicheln
Im ersten Schritt wird der Trickser sich bei seinem Opfer einschmeicheln. Wie er das macht, haben wir uns schon beim Love-bombing und den vier süchtig machenden psychopathischen Botschaften angeschaut.
Der Trickser will das Opfer einlullen, um sich einen exklusiven Zugang zum Denken des Opfers und seiner Welt zu verschaffen. Er suggeriert: „Ich bin dein Freund. Mir kannst du vertrauen.“
Einflüstern
Sobald das Opfer dem Schmeicheln erlegen ist, erfolgt die Phase des Einflüsterns. Nun wird der Trickser den ein oder anderen Tipp platzieren. Diese ersten Tipps und Hinweise werden sich als richtig und kostbar erweisen. Doch das ist eine bewährte Taktik, um das Opfer weiter in Sicherheit zu wiegen und die Reputation des Tricksers zu festigen. Es ist sein Luftholen vor dem großen Sprung. Es ist die Pendelbewegung vor dem richtigen ,Absahnen‘.
Nach und nach werden die Einflüsterungen mit Informationen gespickt, die nicht mehr dem Opfer dienen, sondern nur noch dem Trickser. Da das Opfer anfangs aber durchweg profitierte, wird es den Wahrheitsgehalt dieser Einflüsterungen weniger bis gar nicht mehr überprüfen und unbesehen glauben und danach handeln. Der Trickser hat damit ein wesentliches Ziel erreicht.
Einschüchtern
Damit niemand aus dem Umfeld des Opfers ,dazwischenfunkt‘, werden Kritiker eingeschüchtert und | oder beim Opfer diffamiert.
Auch das Opfer wird subtil eingeschüchtert, indem es der Trickser Glauben macht, dass es irgendeiner Bedrohung ausgesetzt sei. Und da es immer mal Neider gibt und Konkurrenten, Hindernisse auf dem Karriereweg und Schwierigkeiten im Leben, muss der Trickser lediglich leise Befürchtungen laut aussprechen, feine Risse mit der Lupe vergrößern und am Schorf alter Wunden kratzen. In Kombination mit seinem Versprechen, dem Opfer selbstredend immer helfen zu wollen, wird sich das Opfer freiwillig mehr und mehr isolieren (lassen) und so tiefer und tiefer in Illusion und Abhängigkeit hineingeraten.
Einfordern
Ist das Opfer angemessen ,weich gekocht‘, druckst der Trickser nun bei bestimmten Themen effekthaschend herum. Er wird nie direkt aussprechen, was er will, doch das (dummerweise) dankbare Opfer
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