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Die Türen seines Gesichts

Die Türen seines Gesichts

Titel: Die Türen seines Gesichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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hatte, und der Sack lag neben der Pfütze, in der er stand. Er durchwühlte gerade Eleanors Handtasche, und sie lag auf dem Boden – so reglos! – und hatte Blut am Kopf.
    Ich verfluchte ihn, rannte auf ihn zu und schaltete meinen Stock dabei ein. Er drehte sich um, ließ die Handtasche fallen und griff nach der Waffe in seinem Gürtel.
    Wir waren etwa zehn Meter auseinander. Also warf ich meinen Stock.
    Er zog den Revolver und richtete ihn gerade auf mich, als mein Stock in die Pfütze fiel, in der er stand.
    Vielleicht sangen ihn die Engel in den Tod.
    Sie atmete. Also trug ich sie hinein und holte einen Arzt – ich kann mich nicht mehr genau erinnern, wie – und wartete und wartete.
    Sie lebte noch zwölf Stunden, dann starb sie. Zweimal kam sie zu Bewußtsein, ehe man sie operierte, nachher nicht mehr. Sie sagte nichts. Einmal lächelte sie mir zu, dann schlief sie wieder ein.
    Ich weiß weiter nichts, alles erschien mir unwirklich.
    Ich wurde wieder Bettys Bürgermeister, vertrat Eleanor bis zum November, um den Wiederaufbau zu überwachen. Ich arbeitete bis zum Umfallen und verließ Betty hell und strahlend, so wie ich sie bei meiner Ankunft vorgefunden hatte. Ich glaube, ich wäre wiedergewählt worden, wenn ich im Herbst kandidiert hätte, aber ich wollte nicht.
    Der Stadtrat lehnte meinen Einwand ab und beschloß, eine Statue von Gottfried Justin Holmes neben der Statue von Eleanor Schirrer zu errichten, die auf dem Hauptplatz gegenüber dem frischpolierten Wyeth stehen sollte. Vermutlich steht sie jetzt dort.
    Ich sagte, daß ich nie zurückkehren würde, aber wer weiß das schon? In ein paar Jahren, wenn wieder etwas Geschichte vergangen ist, besuche ich Betty vielleicht wieder, Betty, die dann voll von Fremden sein wird. Und wenn es nur wäre, um einen Kranz am Fuße der einen Statue niederzulegen. Aber wer weiß, vielleicht dampft und poltert und summt der ganze Kontinent dann von Automaten und wimmelt von der einen Küste bis zur anderen von Menschen.
    Am Ende des Jahres kam ein Raumschiff. Ich winkte allen ein Lebewohl zu und ging weg, irgendwohin.
    Ich kletterte an Bord und ging weg, um erneut den kalten Schlaf zu schlafen.
    Delirium des Schiffes zwischen den Sternen …
    Jahre sind verstrichen, nehme ich an. Ich zähle sie nicht mehr. Aber an das eine denke ich oft: Vielleicht gibt es irgendwo ein goldenes Zeitalter, eine Renaissance für mich, eine ganz spezielle Zeit, irgendwo, eine Zeit, die nur ein Ticket, ein Visum und eine Tagebuchseite entfernt ist. Ich weiß nicht, wo oder wann. Wer weiß das schon?
    Wo sind all die Regen von gestern?
    In der unsichtbaren Stadt?
    In mir?
    Draußen ist es kalt und ruhig, und der Horizont ist unendlich. Es gibt kein Gefühl der Bewegung.
    Es gibt keinen Mond. Und die Sterne sind sehr hell, alle, wie zerbrochene Diamanten.

 
Die großen, trägen Herrscher
    (The Great Slow Kings)
     
    Drax und Dran saßen in der großen Thronhalle von Glan und führten ein Gespräch über das Leben. Sie waren Monarchen, kraft überlegenen Intellekts und Körperbaus – sowie der Tatsache, daß sie die beiden letzten Überlebenden der Rasse von Glan waren –, und teilten sich in die Herrschaft über den Planeten und ihren einzigen Untertan, Zindrome, den Palastroboter.
    Drax hatte die letzten vier Jahrhunderte (sie waren von träger Art) über die Möglichkeit von Leben auf anderen Planeten in der Galaxis nachgedacht.
    Demzufolge sagte er, „Dran“, und wandte sich damit an den anderen (der anfing, bezüglich seiner Gedanken eine milde Art von Neugierde zu empfinden), „Dran, ich habe mir gedacht: Es könnte sein, daß es auf anderen Planeten in der Galaxis Leben gibt.“
    Dran überdachte sich seine Antwort darauf, während die Welt sich einige Male um ihre Sonne drehte.
    „Ja, wahrhaftig“, pflichtete er ihm schließlich bei, „das ist möglich.“
    Nach einigen Monaten schoß Drax zurück: „Wenn das so ist, sollten wir Näheres in Erfahrung bringen.“
    „Warum?“ fragte Dran ähnlich schnell, was den anderen zu dem Argwohn veranlaßte, daß er ähnliche Gedanken hatte.
    Also überlegte er sich seine nächsten Worte sorgfältig und prüfte zuerst jedes Wort im sicheren Schutz seines mit Knochenplatten bedeckten Reptilienschädels.
    „Unser Reich ist im Augenblick ziemlich unterbevölkert“, stellte er fest. „Es wäre gut, wieder viele Untertanen zu haben.“
    Dran sah ihn von der Seite an und wandte dann langsam den Kopf. Er schloß ein Auge ganz und das

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