Die Türme der Mitternacht
sich nach vorn.
Nichts geschah.
Perrin verspürte einen Stich der Panik in seinen Eingeweiden. Was stimmte nicht? Er versuchte es erneut, versetzte sich dieses Mal zum Fundament der Kuppel.
Es funktionierte. Im nächsten Augenblick war er da, die glasähnliche Oberfläche stieg vor ihm empor. Es ist diese Kuppel, dachte er. Sie blockiert mich. Plötzlich verstand er das eingesperrte Gefühl, das die Wölfe übermittelten. Sie konnten nicht weg.
War das der Zweck dieser Kuppel? Wölfe gefangen zu setzen, damit der Schlächter sie töten konnte? Perrin knurrte, trat an die Kuppel heran. Sie zu passieren war unmöglich, indem er sich in sie hineindachte, aber vielleicht konnte er auf profanere Weise hindurch. Er hob eine Hand, zögerte. Er wusste nicht, was passieren würde, wenn er die Oberfläche berührte.
Die Wölfe schickten das Bild eines Mannes in Schwarz und Leder mit einem grausamen, von tiefen Furchen durchzogenen Gesicht und einem Lächeln auf den Lippen, als er Pfeile abschoss. Er roch falsch, so schrecklich falsch. Außerdem roch er nach toten Wölfen.
Perrin konnte sie nicht dort drinnen lassen. So wenig wie er Meister Gill und die anderen den Weißmänteln überlassen konnte. Voller Wut auf den Schlächter berührte er die Kuppeloberfläche.
Plötzlich verloren seine Muskeln jede Kraft. Sie fühlten sich wie Wasser an, seine Beine konnten ihn nicht länger aufrecht halten. Er stürzte hart zu Boden. Sein Fuß berührte noch immer die Kuppel - durchdrang sie. Die Kuppel schien substanzlos zu sein.
Seine Lungen arbeiteten nicht mehr; seine Brust zu dehnen war zu schwer. Panisch dachte er sich anderswo hin, aber es funktionierte nicht. Er war so gefangen wie die Wölfe!
Neben ihm erschien ein grauer Schemen. Zähne packten seine Schulter. Als Springer ihn aus der violetten Kuppel zog, kehrten Perrins Kräfte sofort zurück. Er schnappte keuchend nach Luft.
Dummer Welpe.
»Du würdest sie im Stich lassen?«, fragte Perrin. Seine Stimme klang heiser.
Nicht dumm, weil du in diesem Loch gräbst. Dumm, weil du nicht auf mich wartest für den Lall, dass dort Hornissen lauern. Springer wandte sich der Kuppel zu. Hilf mir, wenn ich falle. Der Wolf bewegte sich nach vorn, berührte die Kuppel mit der Nase. Er stolperte, richtete sich aber wieder auf und bewegte sich langsam weiter. Auf der anderen Seite brach er zusammen, aber seine Brust bewegte sich noch.
»Wie hast du das geschafft?«, fragte Perrin und stand auf.
Ich bin ich. Springer, wie er sich selbst sah - was dem entsprach, wer er war. Begleitet von Kraft und Stabilität.
Anscheinend bestand der Trick in der absoluten Kontrolle seiner selbst. Wie viele Dinge im Wolfstraum war die Stärke des geistigen Selbstbildes mächtiger als die Substanz der Welt selbst.
Komm. Sei stark, geh hindurch.
»Ich habe eine bessere Idee«, sagte Perrin und stand auf. Er stürmte so schnell er konnte los. Seine Glieder verloren beim Aufprall auf der violetten Kuppel augenblicklich sämtliche Kraft, aber der Schwung beförderte ihn auf die andere Seite, wo er sich abrollte und schließlich liegen blieb. Am Arm war die Haut abgeschürft und die Schulter schmerzte; er stöhnte.
Dummer Welpe. Du musst lernen.
»Dafür ist jetzt keine Zeit«, erwiderte Perrin und kam auf die Füße. »Wir müssen den anderen helfen.«
Pfeile flogen im Wind, dick, schwarz, tödlich. Das Gelächter des Jägers. Der Geruch eines Mannes, der abgestanden war. Der Mörder war hier. Springer und Perrin jagten die Straße entlang, und Perrin entdeckte, dass er innerhalb der Kuppel seine Geschwindigkeit erhöhen konnte. Vorsichtig versuchte er mit einem Gedanken einen Sprung auszuführen, und es gelang. Aber als er versuchte, sich nach draußen zu denken, geschah nichts.
Also war die Kuppel eine Barriere. In ihrem Inneren konnte er sich frei bewegen, aber er konnte keinen Ort außerhalb von ihr erreichen, indem er sich dort hinwünschte. Wenn er hinaus wollte, musste er die Wand der Kuppel körperlich durchdringen.
Eichentänzerin, Grenzenlos und Funke waren irgendwo vor ihnen. Und der Schlächter auch. Perrin knurrte - verzweifelte Bilder überfluteten ihn. Finstere Wälder. Der Schlächter. Er kam den Wölfen so groß vor, ein dunkles Ungeheuer mit einem Gesicht wie aus Stein gemeißelt.
Blut im Gras. Schmerzen, Wut, Entsetzen, Verwirrung. Funke war verletzt. Die anderen beiden sprangen hin und her, verspotteten den Schlächter und lenkten ihn ab, während Funke auf die Kuppelgrenze
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