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Die Unschuld der Rose

Die Unschuld der Rose

Titel: Die Unschuld der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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dasselbe tun. Es ist schön, zu wissen, dass es Menschen gibt, um die du dir Sorgen machst.“
    Ärgerlich biss er die Zähne zusammen. Schon wieder, sie analysierte ihn. „Du weißt nichts über mich.“
    „Das stimmt.“ Gemächlich ließ sie sich auf dem Rücken treiben. „Du schottest dich ab. Vermutlich befürchtest du, jemand könnte entdecken, dass du in Wahrheit ein guter Mensch bist.“
    „Du redest zu viel.“
    „Und du zu wenig.“ Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen. „Wenn du noch lernen würdest, dich nicht vom äußeren Anschein täuschen zu lassen, wärst du fast menschlich.“
    Die Grübchen sind wieder da, dachte er. Fasziniert beobachtete er sie und beschloss dann, dass das Gespräch lange genug gedauert hatte.
    „Kommst du jetzt aus dem Wasser?“
    „Na gut.“ Sie stemmte sich aus dem Pool, strich die nassen Haare zurück und griff nach dem Handtuch. „Willst du mir mit dem Gerede über wilde Tiere Angst machen, Rafael? Denn dann verschwendest du deine Zeit.“
    Das war ihm auch schon aufgefallen. Sie marschierte durch den Regenwald, fiel in Flüsse, ging fröhlich an Spinnen vorbei, so groß wie eine Handfläche – und das alles ohne ein Wort der Klage.
    Sein Blick folgte jeder ihrer Bewegungen. Der rote Badeanzug betonte ihre weiblichen Kurven. Anfangs hatte Rafael geglaubt, sie wäre entspannt und gelöst. Jetzt erkannte er jedoch die Schatten unter ihren Augen. Ihre schmalen Schultern wirkten verspannt.
    „Hast du deine Anrufe erledigt?“
    „Ja.“ Sie setzte ein unbeschwertes Lächeln auf, während sie das Handtuch um den Nacken legte und damit die Brüste bedeckte. „Anscheinend sind alle rechtzeitig ausge flogen, bevor man mit ihnen über Betrügereien sprechen kann.“
    „Wen wolltest du anrufen?“
    „Ehrlich gesagt, jeden.“ Sie zog ihre Schuhe an. „Meinen Vater. Den Händler, der uns den Kaffee verkauft. Aber alle scheinen praktischerweise verschwunden zu sein. Man könnte wohl sagen, die Ratten haben das sinkende Schiff verlassen.“ Blicklos sah sie in den Regenwald, Tränen schimmerten in ihren Augen. „Es ist mein Fehler, weil ich zu vertrauensselig war.“
    Sie konnte damit einfach nicht aufhören.
    Mit einer gewissen Verzweiflung schaute er Grace an und fragte sich, ob sie selbst an ihre Entschuldigungen glaubte. Er hingegen glaubte keine Sekunde lang, dass sie tatsächlich versucht hatte zu telefonieren. Warum sollte sie, wenn sie die Antworten bereits kannte? „Vielleicht sind sie einfach ausgegangen.“
    Sie nickte und schien seinen ironischen Tonfall nicht zu bemerken. „Wahrscheinlich ist es das.“ Ihre Augen wirkten müde, ihre Worte klangen distanziert.
    Aus irgendeinem Grund ärgerte er sich über diese Distanz.
    Plötzlich war es ihm gleichgültig, ob sie schuldig oder unschuldig war. Er wollte sie in seinem Bett haben und sich über sie beugen. Der Rest kümmerte ihn nicht.
    „Sollen wir das Thema wechseln?“, schlug er vor und empfand nur Erleichterung, als sie langsam nickte.
    „Ja.“ Ihre Stimme klang fest. Die Art, wie Grace das Kinn hob, signalisierte Mut und Standhaftigkeit. „Es ist nicht länger dein Problem. Ich denke, zumindest diese Tatsache haben wir zweifelsfrei feststellen können.“
    Endlich kamen sie weiter! „Vergiss die Firma“, murmelte er und fand, ein wenig Zuspruch könne nicht schaden. „Es ist Zeit, sich nach etwas anderem umzusehen.“
    „Oh nein, das kann ich nicht. Es wäre nicht richtig. Zu viele Menschen sind von mir abhängig. Und wenn ich auf gebe, hat das auch Auswirkungen auf sie.“ Sie neigte den Kopf zur Seite und drehte die Haare zu einem dicken Zopf, um das Wasser herauszuwringen. „Ich werde den Schuldigen aufspüren und versuchen, das Geld zurückzubekommen. Danach werde ich mich um einen anderen Kredit bemühen, Carlos und Filomena bezahlen und meine Cafés weiterführen.“
    Frustriert nahm er zur Kenntnis, dass sie immer noch versuchte, die Schuld auf jemand anderes zu schieben. Das Gerede über Cafés langweilte ihn außerdem. Rafael kam zu dem Schluss, dass es nur einen Weg gab, dieses Gespräch zu seiner Zufriedenheit zu beenden. „Ich verlängere den Kredit“, sagte er. „Dann kannst du solange mit deinen Cafés spielen, wie du willst.“
    Sie schwieg einen Moment, bevor sie den Kopf schüttelte. „Nein, trotzdem vielen Dank. Das ist ein sehr großzügiges Angebot.“
    Nicht großzügig, dachte Rafael zähneknirschend. Egoistisch. Sie sollte nicht länger an diese vermaledeite

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