Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Unschuld der Rose

Die Unschuld der Rose

Titel: Die Unschuld der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
Vom Netzwerk:
Überblick über die Ausgaben“, beendete er ihren Satz. Seine dunklen Augen schimmerten warm und mitfühlend.
    „Ja.“ Eigentlich war es etwas anders abgelaufen, kam der Wahrheit jedoch sehr nahe. Und er schien Verständnis zu haben. Offensichtlich hatte er die Zeit bis zum Abendessen genutzt, um noch einmal über alles nachzudenken.
    Er betrachtete sie jetzt mit fast zärtlichem Blick, unter dem sie sich sofort entspannte. „Ich denke, wir sollten die ganze Episode hinter uns lassen.“ Seine Stimme verhieß pure Erotik. Die sanft geschwungenen Lippen seines perfekten Mundes fesselten Grace’ Aufmerksamkeit. Es war unmöglich, sich nicht an den Kuss zu erinnern … An das heiße Brennen seiner Lippen auf ihren, das leidenschaftliche Tänzeln seiner Zunge und das Gefühl seiner Hände auf den Brüsten.
    Alles in ihr schien zu neuem Leben zu erwachen. Verlegen blinzelnd schüttelte sie den Kopf, um die verstörenden Vorstellungen zu vertreiben. Es hatte keinen Sinn, in dummen mädchenhaften Erinnerungen zu schwelgen. Rafael war nicht der richtige Mann für sie, und eine leidenschaftliche Begegnung im Dschungel änderte nichts daran.
    Ihre und seine Welt passten nicht zusammen.
    „Ich habe mich noch gar nicht für das Kleid bedankt. Es ist wunderschön und passt perfekt … gerade noch.“ Sie sprach in beschwingtem Tonfall und bedankte sich mit einem Lächeln bei Maria, die gerade einen Drink servierte. „Ich kann mir nicht vorstellen, warum jemand etwas so Schönes zurücklässt.“
    „Die Besitzerin hatte es sehr eilig, von hier fortzukommen. Ich meine mich zu erinnern, dass ihr das Dschungelleben nicht zusagte.“
    Seine Stimme klang sanft, gab aber nichts von seinen Gefühlen preis. Dennoch wusste Grace ohne den Schatten eines Zweifels, dass nicht das Leben im Dschungel die Besitzerin des Kleides in die Flucht geschlagen hatte – sondern das Leben mit Rafael Cordeiro. Offensichtlich war sie abgereist, ohne sich lange mit Packen aufzuhalten.
    Wieso sitze ich dann immer noch hier, wenn ich all das weiß, fragte sich Grace. Warum ließ sie sich in eine gefährlich prickelnde Stimmung versetzen? Und aus welchem Grund erlaubte sie ihm, sie mit der Intimität seines Blickes zu verzaubern? Wie viel war sie bereit zu riskieren?
    Ihre Selbstachtung?
    Ein Leben in Schmerzen für einen Moment des Vergnügens?
    Ihr Herz?
    Abrupt schob sie die Fragen beiseite. „Du bist ein komplizierter Mann, Rafael.“ Sie nippte an ihrem Glas. „Kalt und heiß zugleich. Du behauptest, Menschen nicht zu mögen, und trotzdem hast du einen liebenswerten Kern, das weiß ich.“
    „Verwandle mich nicht in etwas Weiches und Kuscheliges, Grace“, warnte er.
    Unwillkürlich musste sie bei der Vorstellung lächeln. Einem Teddybären ähnelte er nicht im Entferntesten. „Nein, niemals. Aber du behandelst Carlos und Filomena mit Respekt und Wärme. Und sie sind dir wichtig, sonst wärst du nicht so wütend auf mich.“
    Spott blitzte in seinen Augen auf. „Ich bin ein Heiliger. Ich bin sicher, das hast du schon von mir gehört.“
    „Ich gebe nichts auf Gerüchte. Ich ziehe es vor, mir eine eigene Meinung zu bilden.“
    „Eine Frau, die nicht gerne klatscht und tratscht?“ Er hob das Glas und prostete ihr zu. „Bist du eine Verräterin an deinem Geschlecht, Grace?“
    „Nein. Ich weiß bloß, dass Äußerlichkeiten täuschen können. Menschen fällen Urteile, die auf ihren bisherigen Erfahrungen basieren. Hast du das nicht auch bei mir getan? Bei meiner Ankunft hast du gesagt, dass Frauen lügen und betrügen, da es ihnen in den Genen liege. Mit diesem Glauben bist du wohl kaum geboren worden. Wer hat dich dazu gebracht, so zu denken, Rafael?“
    Schweigend betrachtete er sie und ließ sich die Frage durch den Kopf gehen. „Vielleicht bist du dem Lug-und-Trug-Gen entkommen, dafür hast du die doppelte Portion Hobbypsychologin erhalten. Warum willst du etwas über mich herausfinden, Grace?“
    „Weil ich helfen möchte.“
    Er lächelte sarkastisch. „Sehe ich so aus, als bräuchte ich Hilfe?“
    Während er sich zurücklehnte, ließ er den Blick über die Umgebung schweifen. Grace verstand die Botschaft. Ja, sie befanden sich mitten im Dschungel. Aber nicht für eine Sekunde vergaß man den Luxus seines Hauses und die unzähligen Beweise seines Reichtums.
    „Ich habe nicht von Geld gesprochen, denn das brauchst du offensichtlich nicht.“
    „Was brauche ich dann, Grace?“ Sein Tonfall enthielt jetzt eine deutlichere Warnung,

Weitere Kostenlose Bücher