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Die Vampir-Dschunke

Die Vampir-Dschunke

Titel: Die Vampir-Dschunke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Liegen hin und her, und so erwischte ihn schon einen Augenblick später die Gewissheit.
    Ich bin noch auf dem Boot! Auf meinem Schiff! Ich bin der Commander, verdammt!
    Er musste sich selbst gegenüber die Sätze mehrmals wiederholen, um sie zu glauben. Und er fasste es erst jetzt, dass er noch am Leben war und auch sein Blut nicht verloren hatte wie andere.
    Farlane befand sich in seiner bekannten Umgebung. Das richtete ihn trotzdem nicht auf, denn alles, was er bisher als normal angesehen hatte, war nun Teil dieses schrecklichen Erlebnisses.
    Es war so still auf dem Boot. Es war zu einem Totenschiff geworden. Das, was der Commander gesehen hatte, das war leider kein Traum gewesen. Dieser Überfall hatte tatsächlich stattgefunden, und genau dieser Horror war nicht zu ertragen.
    Die seelische Pein spürte er wie körperliche Schmerzen. Farlane wusste, dass er nicht wahnsinnig war und alles zu einer grausamen und blutigen Realität gehörte.
    Als er auf die Beine kam und durch die breite Scheibe schaute, bekam er den ersten Schock. Dicht vor dem Glas lag der vom Körper abgetrennte Kopf eines Soldaten.
    Jack Farlane schrie auf. Er wankte zurück, und seine Gesichtsfarbe erinnerte an die eines Toten. Ab jetzt war ihm endgültig bewusst geworden, dass er sich der Realität stellen musste, auch wenn sie noch so bitter für ihn war.
    Farlane verließ die Brücke und hielt sich fest, wo es nur eben ging. Das Gesicht glich einer Maske, die er über die eigenen Züge gestreift hatte. Er nahm wahr, dass sich der Nebel zurückgezogen hatte, und er entdeckte auch das andere Schiff nicht mehr.
    Dafür wurde er mit den Tatsachen konfrontiert.
    Der Commander schritt wie ein Schlafwandler über das Deck. Überall lagen seine Männer – und keiner lebte noch.
    Die grausamen Piraten waren über die Mannschaft hergefallen und hatten ihnen keine Chance gelassen.
    Er wollte nicht genau sehen, wie man sie getötet hatte, das viele Blut auf Deck reichte ihm. Niemand lebte mehr, und nur ihn hatten die Angreifer verschont.
    Warum? Warum hatte der Chinese nicht zugestochen?
    Farlane fand keine Antwort. Er hätte auch nichts mehr akzeptiert, denn er war einfach fertig.
    Irgendwann setzte er sich nieder und starrte auf die grauen Wellen, die ihren ewigen Rhythmus beibehielten. Er wusste, dass man nach dem Boot suchen würde. Man würde ihm Fragen stellen, und er würde Antworten geben, wobei er nicht davon ausging, dass man ihm glauben würde. Im Endeffekt würde man ihm die Schuld geben und ihn möglicherweise für immer wegsperren. Das war ihm egal. Seinen Job würde er ohnehin nicht mehr fortsetzen können, zu schlimm waren die Erlebnisse. Sie hatten sich eingeprägt, sie würden niemals verschwinden, seine Seele allmählich zerfressen und den Soldaten Jack Farlane als menschliches Wrack hinterlassen...
    ***
    Vier Männer saßen in der gepanzerten Limousine.
    Die vorderen Sitze waren vom Fahrer und Suko belegt. Auf der hinteren Bank saßen Sir James und ich. Es tat gut, mal wieder in einem Bentley zu fahren, der fast lautlos dahinrollte und zahlreiche Unebenheiten des Bodens locker schluckte.
    Wenn ich den Kopf drehte und einen Blick auf Sir James warf, sah ich dessen Profil, das wie gemeißelt wirkte. In seinem Gesicht bewegte sich nichts. Er starrte durch die Gläser seiner Brille stur nach vorne. Hätte er nicht hin und wieder geatmet, man hätte ihn gut und gern für einen Toten halten können.
    Wohin wir fuhren und worum es dabei ging, das wussten Suko und ich nicht. Wir waren einfach in den Wagen eingestiegen und losgefahren. Es war uns nur klar, dass es sich nicht um einen normalen Fall handeln konnte. Es steckte mehr dahinter. Brisanz, möglicherweise etwas Politisches. Das alles mussten wir in Betracht ziehen.
    Der Fahrer wusste Bescheid. Die City von London hatten wir längst hinter uns gelassen und rollten in südwestliche Richtung dem Stadtrand oder der Peripherie entgegen. Jedenfalls ging ich davon aus, dass es eine heiße Sache war, der wir entgegenfuhren.
    Es wurde auch nicht gesprochen, und so machte ich mir die eigenen Gedanken. Der Vorgang wies auf eine geheime Sache hin. Auf irgendein Projekt, in das wir eingebunden werden sollten, und das man als top secret bezeichnen konnte.
    Mir schwante etwas von Militär und Geheimdienst. Es musste etwas passiert sein, das Suko und mich etwas anging und bei dem normale Methoden der Aufklärung versagten.
    Hin und wieder bewegte sich Sir James doch. Dann erschienen Falten in seinem

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