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Die Vampirjaegerin

Die Vampirjaegerin

Titel: Die Vampirjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Atwater-Rhodes
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nach wenigen Minuten geschlagen zur Hintertür hinausgeflüchtet.
    In diesem Kampf ging es um List und Jagdfähigkeit. In der fast völligen Dunkelheit lauerten sich die Gegner gegenseitig auf und verwundeten sich – nur ein leichter Messerschnitt, gerade tief genug, dass es blutete. War ein Jäger dreimal getroffen, schied er aus. Turquoise war froh, so lange durchgehalten zu haben, doch ihr Stolz verlangte nichts weniger als den Sieg. Ravyn dachte wahrscheinlich genauso. Wer als Nächste einen Treffer landete, würde siegen und damit die Anführerin von Crimson werden, der höchsten Elite-Einheit der Bruja-Gilde.
    Irgendwo im Gebäude schlug eine Uhr, einmal, zweimal ...
    Als Turquoise wieder zuschlug, nahm sie die Schläge der Uhr nicht mehr wahr.
    Ravyn fluchte, als die Klinge nur knapp ihren Bauch verfehlte, und Turquoise konnte gerade noch einem auf ihre Wange gezielten Gegenstoß ausweichen.
    Sie wurden langsam beide müde, und das hieß: auch schwerfällig. Nur der Tatsache, dass sie bereits seit Stunden kämpften, war es zu verdanken, dass sie noch gleich stark waren.
    Die Uhr beendete ihr Lied, und im Saal breitete sich eine gespenstische Stille aus, die nur vom unregelmäßigen, heftigen Keuchen der beiden Kämpferinnen unterbrochen wurde.
    »Ravyn! Turquoise!«

    Turquoise widmete einen kleinen Teil ihrer Aufmerksamkeit dieser Stimme, ohne jedoch Ravyn aus den Augen zu lassen.
    »Steckt eure Waffen ein«, befahl Sarta, die Anführerin von Bruja. Jemand betätigte den Lichtschalter und die beiden Kämpferinnen blinzelten in die plötzliche Helligkeit. »Ich habe das Gefühl, dieser Kampf könnte Tage dauern, wenn ich es zulassen würde«, verkündete sie. »Doch die Gesetze von Bruja verlangen ein Ende.«
    Ravyn leckte die Klinge ihres Messers ab, wobei ihr dunkler Blick nicht von Turquoise wich, ganz so, als wollte sie sie zu einer Reaktion herausfordern. Es war nicht so, dass sie besonders viel Geschmack an Blut fand, und sie behauptete, Vampire zu hassen, doch sie warf sich gerne in Pose.
    »O.K., Sarta, wenn du unseren Spaß hier beendest, wirst du dann auch die Gewinnerin benennen?« Ravyn atmete noch schwer, allerdings nicht schwer genug, um den leicht schleppenden Tonfall ihrer Stimme zu übertönen.
    Turquoise wischte ihre Klinge am Hosenbein ihrer zerrissenen Jeans sauber. Sie wollte lieber erst wieder zu Atem kommen, bevor sie sprach. Wenn es jetzt zehn Uhr war, dann kämpften sie und Ravyn mittlerweile seit fast fünf Stunden. Der Kampf hatte bei Sonnenaufgang begonnen.
    Fünf Stunden, und es stand unentschieden. Turquoises Muskeln schmerzten vor Müdigkeit und doch wäre ihr ein Ende des Kampfes lieber gewesen als der vorzeitige Abbruch. Sie wollte den Titel.
    Crimson, das war die ranghöchste der drei Bruja-Gilden. Die Mitglieder von Bruja waren kaltblütig wie Schlangen und bösartig wie Hyänen, die besten Jäger der Welt. Anführerin der Gilde zu sein, hieße für Turquoise, ein Versprechen zu erfüllen, das sie einst gegeben hatte. Sie hatte geschworen, dass nie wieder jemand sie als Beute sehen sollte. Wenn dazu gehörte, ein paar Moralvorstellungen der Alltagswelt über Bord zu werfen, wie es die Bruja-Anhänger häufig taten, dann würde sie das in Kauf nehmen.
    Der Anführer von Crimson war lediglich Sarta, der Leiterin aller drei Bruja-Gilden, unterstellt. Turquoise hatte hart trainiert und für diese Position gekämpft und gestritten. Sie wusste, siewar die Beste, die Crimson hatte. Sie konnte sich an jeden Vampir heranpirschen und ihn besiegen, wie sie es schon oft getan hatte. Sie würde diesen Titel gewinnen, koste es, was es wolle.
    »Es gibt einen neuen Kampf«, sagte Sarta nur. »Onyx und Frost müssen heute noch kämpfen. Mit den Dolchen seid ihr beide offenbar gleich stark, aber ein Bruja-Mitglied muss mit jeder Waffe umgehen können, die ihm zur Verfügung steht.« Sie machte eine Kunstpause. »Einen Monat nach diesem Kampf wird es einen internen Zweikampf geben, dem nur die anderen Anführer beiwohnen werden. Die Waffe wird von der Kämpferin gewählt, die am längsten in der Gilde ist. Das ist in diesem Fall Ravyn. Der Kampf endet, wenn jemand zum dritten Mal verwundet wird.«
    Ravyn seufzte und sah Turquoise unter ihren roten Wimpern an. »In einem Monat, und ich habe die Wahl der Waffen. In dem Fall ...«
    Sie ging im Raum herum und inspizierte die Wände, die mit Waffen jeder Größe, Form und Art geschmückt waren. Vor einem Breitschwert hielt sie an und strich mit

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