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Die verborgene Grotte

Die verborgene Grotte

Titel: Die verborgene Grotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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gemacht?«
    Pilkins richtete seine Aufmerksamkeit auf Sara.
    »Sagen wir einfach, sie ist   … im Augenblick überflüssig.«
    Sara räusperte sich. Ihre Stimme bebte.
    »Es heißt, Sie wären spurlos verschwunden, verschlungen worden. Von Ihrem Haus.«
    »Ach, das hat er also erzählt, dieser Nichtsnutz. Was für eine gerissene kleine Ratte. Ich hatte ihn nur wenige Tage vorher durch meine Villa geführt. Sogar den geheimen Raum habe ich ihm gezeigt. Aber dann habe ich ihm wohl ein bisschen zu viel über den Kelch und die Quelle erzählt. Zum Dank dafür ist er dann bei mir eingebrochen.«
    »Aber   … das verstehe ich nicht«, sagte Sara. »Warum haben Sie sich da unten versteckt?«
    »Versteckt? Ich habe mich nicht versteckt.«
    Pilkins stieß ein kleines, verächtliches Lachen aus.
    »Als ob ein Schlag auf den Kopf reichen würde, um mich auszuschalten. Nur als ich wieder zu mir kam und merkte, dass er mich eingeschlossenhatte, war mir mein Dickschädel auch nicht mehr von großem Nutzen.«
    Sara und Karl blieb der Mund offen stehen.
    »Aber wer war das? Wer hat Sie denn eingeschlossen?«
    Pilkins schnaubte.
    »Ihr könnt ja gerne versuchen, das herauszufinden. Vermutlich ist es derselbe Mann, der jetzt versucht, seine Spuren zu verwischen.«
    Dann lächelte Pilkins mit Miriam Matins Gesicht und empfahl ihnen, die alte Geschichte einfach zu vergessen.
    »Das hier ist meine Belohnung«, gluckste er. »Meine Belohnung dafür, dass ich das Geheimnis der Quelle der Jugend gelöst habe. Der junge Mann war ebenfalls auf der Jagd danach, aber er hat es nicht verstanden.«
    »Was hat er nicht verstanden?«, fragte Sara.
    »Dass Quelle und Kelch alleine nicht reichen. Dass die Quelle der Jugend das vollkommene Opfer fordert. Man muss in ihr ertrinken, ein Teil von ihr werden, damit sie einem das Leben zurückgeben kann. All die Jahre habe ich dort unten darauf gewartet, dass jemand kommt und mich wiedererweckt, indem er das Wasser der Quelle aus diesem Kelch trinkt. Indem er mich trinkt.«
    Er wandte sich wieder zu Karl.
    »Jetzt bist du dran.«
    »Lassen Sie mich los«, sagte Karl und bemühte sich, entschlossen zu klingen. »Ich habe keine Angst vor Ihnen. Sie wollen meinen Körper, also können Sie mich auch nicht töten.«
    Pilkins hielt inne und nickte nachdenklich.
    »Wie wahr. Du bist gar nicht so dumm.«
    Doch bevor Karl reagieren konnte, stieß Pilkins ihn beiseite und stürzte sich auf Sara. Ehe Karl sich versah, hatte sie das Messer an der Kehle. Pilkins grinste triumphierend.
    »Vielleicht kann ich dir nichts tun, aber dafür jemandem, der dir viel bedeutet.«
    Mit der Klinge an Saras Hals nickte Pilkins in Richtung des Bechers auf der Küchenablage.
    »Trink mich!«
    Verzweifelt versuchte Karl einen klaren Gedanken zu fassen, aber der Anblick des Messers an Saras Hals schaltete seinen Verstand vollständig aus. Wobei   … Langsam ging er zur Ablage und nahm den Becher mit beiden Händen.
    »Nein, Karl!«, schrie Sara. »Tu es nicht!«
    Sie verstummte sofort, als Pilkins die Klinge fester gegen ihren Hals presste.
    Karl hob den Kelch an die Lippen. Er schlossdie Augen und wartete ein paar Sekunden. Dann schleuderte er ihn mit aller Kraft auf den Fliesenboden.
     
    Der irdene Becher schlug auf und zersprang in tausend kleine Stücke. Ein höllischer Schrei stieg aus den Scherben auf. Es war Pilkins’ dunkle Stimme.
    »Neeeeein!«
    Dann wurde es still.
    Die Beine der Illusionistin knickten ein und für einen kurzen Moment sah man in ihren Augen nur das Weiße. Sara wand sich aus ihrem Griff und sprang mit einem Satz zu Karl. Gemeinsam sahen sie zu, wie Miriams Körper zu Boden sackte. Dort blieb sie liegen, die Augen geschlossen.
    Sie hatte das Messer fallen lassen und Sara hob es eilig vom Boden auf, während Karl nach einer leeren Weinflasche griff, dem Gegenstand, der einer Waffe am nächsten kam. Vorsichtig bewegten sie sich auf die bewusstlose Frau zu.
    »Was meinst du?«, flüsterte Sara. »Ist das wieder nur ein Trick?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Karl. »Hast du den Schrei gehört? Der kam aus dem Kelch, nicht von Miriam. Ich glaube, Pilkins hatte ihren Körperschon verlassen, er war auf dem Weg zu mir.«
    Trotzdem hob er sicherheitshalber die Flasche, als sie sich über den augenscheinlich leblosen Körper beugten.
    Da schlug Miriam Matin plötzlich die Augen auf. Sie blinzelte ein paarmal verwirrt und erblickte dann Karl und Sara mit ihren Schlagwerkzeugen. Erschrocken hob sie die Hände, um

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