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Die verborgene Grotte

Die verborgene Grotte

Titel: Die verborgene Grotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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ich ganz unten in irgendeiner Kiste verstecken.«
    Dann scheuchte sie die beiden zur Tür hinaus.
    »So, jetzt verschwindet. Ich muss meinen Agenten anrufen und ein richtiges Treffen vereinbaren.«
    »Karl?!«
    Alle drei drehten sich zu der Stimme um, die vom Pirväg zu ihnen herüberschallte.
    »Oh, hallo Mama!«, antwortete Karl.
     
    Mama und Großvater waren, genau wie Doktor Ekwall, zur Fabrikantenvilla gekommen, um sicherzugehen, dass Miriam Matin nichts zugestoßen war. Allerdings hatten sie nicht erwartet, Karl und Sara hier anzutreffen.
    Mama wurde rot, als sie Miriam Matin die Hand schüttelte. Sie räusperte sich und plapperte auf eine Art und Weise, die Karl so gar nicht von ihr kannte. Erstaunt wurde ihm klar, dass seine Mutter offenbar schwer von Miriam beeindruckt war.
    »Sie sind also Miriam Matin? Die Illusionistin? Oh, ich habe ja schon so viel über Sie gelesen. In der Zeitung und so   …«
    Für einen Augenblick schwieg sie, dann wandte sie sich an Karl.
    »Hast du die Sprengungen gehört? Das Dynamit ist an der völlig falschen Stelle angebracht worden! Ekwall hat es wirklich verbockt.«
    Mama lachte, während Karl und Sara einen schnellen Blick wechselten. Es hatte keinen Sinn, jetzt mit Erklärungen anzufangen. Wie gewöhnlich hatte Doktor Ekwall keinerlei Beweise hinterlassen.
    »Ich bin Karls Großvater«, sagte sein Opa unvermittelt und streckte Miriam die Hand entgegen. »Ich hoffe, Karl hat im Haus alles erledigt, was er erledigen sollte.«
    Miriam strahlte ihn an.
    »Weit mehr als das. Karl hat jetzt schon eine ganze Weile für mich gearbeitet. Er hat mir in vielerlei Hinsicht geholfen, alles zu ordnen. Er war mir wirklich eine große Hilfe.«
    Verwundert sahen Mama und Großvater Miriam an.
    »War er?«
    »Davon wussten wir gar nichts.«
    »Ich hatte ihn gebeten, mit niemandem darüber zu reden«, erklärte Miriam. »Und Karl war so nett, meine kleinen Eigenheiten zu respektieren.«
    Großvater nickte und Mama sah Karl lächelnd an. Genau genommen sah sie sogar richtig stolz aus. Aber dann wurde ihr Gesicht plötzlich ernst.
    »Was ist denn das?«, fragte sie und zeigte auf die kleine rote Tauchboje aus der Grotte, die Karl in den Händen hielt.
    »D-das ist eine Tauchboje   …«, sagte er unsicher. »Eine von der kleinen Sorte.«
    Mama starrte die rote Kugel an. Karl konnte überhaupt nicht verstehen, was daran so Besonderes sein sollte.
    »Wo hast du die her?«, fragte sie heiser.
    Karl zögerte.
    »Ich habe sie hier gefunden. Im Keller.«
    Mama nickte langsam, ohne die Boje dabei aus den Augen zu lassen.
     
    Sie gingen gemeinsam nach Hause. Und während Großvater von der Aufregung im Hafen berichtete und dem allgemeinen Erstaunen, als die Explosionen plötzlich an einer ganz anderen Stelle als erwartet losgingen, lief Mama schweigend und nachdenklich neben ihnen her. Karl bemerkte, dass sie ihn beobachtete, und ihre Blicke trafen sich. Sie lächelte breit und strubbelte ihm durchs Haar.
    »Du bist so groß geworden, Karl. Manchmal vergesse ich das.«

K apitel 21

    Karl setzte sich auf eine Bank vor der Kirche. Er wollte allein sein, wenn er den Brief las.
    Mama hatte nicht protestiert, als Großvater den dicken Umschlag geöffnet und Karl das Kuvert mit der Aufschrift »An mein Kind« überreicht hatte. Sie spürte wohl auch, dass die Zeit dafür reif war. Das andere Kuvert, auf dem »An Louise« stand, hatte sie aber noch immer nicht geöffnet.
    So nah wie jetzt war Karl der Wahrheit noch nie gekommen. Vielleicht war das der Grund, warum er zögerte. Die Antwort lag in seinen Händen.
    Für einen kurzen Moment schloss er die Augen, um Mut zu sammeln, dann riss er den Brief mit einer einzigen schnellen Bewegung seines Zeigefingers auf.
     
    Mein liebes Kind, das ich nie getroffen habe,
     
    es fällt mir nicht leicht, Dir diesen Brief zu schreiben. Ich kenne Dich ja nicht. Weiß nicht, wie Du aussiehst, wie Du als Mensch bist, wie Du heißt   – ich weiß nicht einmal, ob Du ein Junge oder ein Mädchen bist. Aber ich bin sicher, Du bist großartig.
    Ich habe Deine Mutter kennengelernt, als ich in Schweden war, um an einem Umweltprojekt zu arbeiten. Falls Du es noch nicht weißt, ich komme aus Frankreich. Marseille. Und ich bin Taucher. Oder heißt das auf Schwedisch Froschmann? Na, egal, Louise und ich sind uns begegnet, haben uns verliebt und dann kündigte sich Nachwuchs an, ehe wir richtig wussten, wie uns geschah. Deine Mutter hatte damals keine eigene Wohnung und so

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