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Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Titel: Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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er hätte sich einfach über ihren Protest hinweggesetzt.
    Ein Schauer überlief sie, als sie sich vorstellte, wie es sich anfühlen mochte, seiner Leidenschaft und seinem Verlangen ausgeliefert zu sein. Schon spürte sie wieder dieses Kribbeln im Bauch. Ihr Blut schien sich zu erhitzen, ihr Puls beschleunigte sich. Dabei war Jamil nicht einmal in der Nähe!
    Ihr fiel ein, wie Celia angedeutet hatte, arabische Männer seien bedeutend sinnlicher als englische. Sie hatte auch nicht vergessen, wie Celias Miene sich jedes Mal verändert hatte, wenn sie an Ramiz dachte. Kein Engländer hätte diesen glücklichen und …, ja, befriedigten Ausdruck auf das Gesicht ihrer Schwester zaubern können.
    Würde ich auch so glücklich aussehen, wenn ich Jamil nicht zum Aufhören gedrängt hätte?
    Ach, verflixt, es war sinnlos, darüber nachzugrübeln! Sehr wahrscheinlich würde Jamil ihr am nächsten Morgen mitteilen, dass sie nicht länger in Daar-el-Abbah bleiben könne und zu ihrer Schwester zurückkehren solle. Obwohl … Also, eigentlich war er derjenige gewesen, der alles ins Rollen gebracht hatte. Von Anfang an hatte er sich sehr seltsam benommen, fast so, als habe er es auf einen Streit abgesehen.
    Wenn ich doch nur auf Celia gehört hätte, dachte sie. Denn ihre Schwester hatte ihr mehr als einmal geraten, ihre Gefühle im Zaum zu halten und der Vernunft in allem den Vorrang zu geben. Nun, es war ihr nicht gelungen. Wieder einmal hatte ihr impulsives Verhalten zu einer Katastrophe geführt.
    Tränen traten ihr in die Augen. Und plötzlich spürte sie, wie erschöpft sie war. Mit schweren Schritten kehrte sie in ihr Schlafzimmer zurück. Kaum hatte sie sich hingelegt, als sie auch schon in einen unruhigen, von bedrückenden Träumen erfüllten Schlaf sank.
    Jamil ließ seinen Kaftan samt Gewandspange ebenso wie Ghutra und Agal auf den Boden fallen, sobald er seine Privatgemächer betrat. Dann ging er wieder in den Hof hinaus. Es war ein großer Hof, der größte im ganzen Palast. Hier gab es vier Springbrunnen, die sich um einen fünften scharten, den eine Pantherstatue schmückte.
    Einen zornigen Blick auf das Wappentier werfend, begann Jamil – nachdem er sich vergewissert hatte, dass niemand in der Nähe war – laut zu fluchen. Es half nichts. Noch immer schlug sein Herz viel zu schnell. Noch immer waren seine Schultern total verspannt. Und noch immer hatte er die Hände zu Fäusten geballt. So fest, dass die Knöchel weiß hervortraten.
    Er stieß einen weiteren Fluch aus und fragte sich, warum es ihm in letzter Zeit so schwerfiel, seine Emotionen im Zaum zu halten. Ehe er Cassie kennengelernt hatte, war er nicht so oft wütend, enttäuscht oder gar traurig gewesen.
    Aber hatte er jemals so etwas wie Zufriedenheit erlebt?
    Jetzt verfluchte er Cassie, weil sie immer alles infrage stellte und ihn auf Dinge hinwies, die er früher als gegeben und unveränderlich hingenommen hatte. Sie trug die Schuld daran, dass ihn plötzlich wieder Erinnerungen an seine Kindheit quälten. Sie war verantwortlich dafür, dass er nach so vielen Jahren wieder an seine Mutter gedacht und aufs Neue jenes schreckliche Gefühl der Einsamkeit erlebt hatte, unter dem er als kleiner Junge nach dem erzwungenen Umzug in die Gemächer des Kronprinzen gelitten hatte. Er hatte sich solche Mühe gegeben zu vergessen, wie sehr es schmerzte, sich ungeliebt zu fühlen. Aber Cassie hatte all diese alten Wunden wieder aufgerissen.
    Jahrelang hatte er geglaubt, er habe all dies ertragen müssen, um ein guter Herrscher zu werden. Nun hatte Cassie dafür gesorgt, dass er sogar daran zweifelte. Wenn er sich wenigstens an seinem Vater hätte rächen können! Aber sein Vater war tot. Und es gab niemanden, mit dem er über seine Probleme reden konnte. Niemanden außer Cassie …
    Sie hatte nicht das Recht, ihn fortzuschicken!
    Oder doch? Wenn er sich selbst gegenüber ehrlich war, musste er sich eingestehen, dass er selbst es war, der schwerwiegende Fehler gemacht hatte. Sie war eine Engländerin und konnte deshalb die Traditionen seines Volkes gar nicht verstehen. Auch konnte man ihr keinen Vorwurf daraus machen, dass sie eine so anziehende Frau war. Er selbst hatte ja gewusst, dass er sich von ihr hätte fernhalten müssen. Doch statt vernünftig zu sein, hatte er sie geküsst. Und mehr … Dabei war er immer so stolz auf seine Selbstbeherrschung gewesen.
    Bei Allah, er musste sich bei Cassie entschuldigen. Sonst würde sie womöglich so schnell wie möglich

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