Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Titel: Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
Vom Netzwerk:
weniger als fünf Sätze gesprochen habe.“
    „Aber Ihr heiratet Prinzessin Adira doch nicht wegen ihrer Wortgewandtheit. Sie wird Eure Hauptfrau sein, nicht einer Eurer Ratgeber.“
    „Gerade deshalb sollten wir vorher sicher sein, dass wir einander nicht verabscheuen.“
    „Ich …“, stammelte Halim. „Hoheit, Ihr …“
    Er dachte an eine Frau mit strahlend blauen Augen und einem Mund, der geküsst werden wollte. Eine Frau, der er vertrauen konnte, die Geliebte und Gefährtin sein würde. Eine Frau, die ihm in Freundschaft verbunden war und in ihm nicht nur den Fürsten sah, sondern in erster Linie den Menschen und den Mann.
    Einen Moment lang stellte er sich vor, wie sie ihn mit einem warmen Lächeln willkommen hieß, wie sie miteinander reden würden. Wie sie die Nacht …
    Nein, es war unmöglich!
    „Bringen wir es also hinter uns“, sagte Jamil. „Ich werde mich umkleiden, vor den Ältestenrat treten und das Dokument unterzeichnen.“
    So geschah es. Jamil unterschrieb den Ehevertrag, während die Mitglieder des Ältestenrats vor ihm auf den Knien lagen und nicht wagten, den Blick zu heben. Seine Pflicht war erfüllt. Ohne ein weiteres Wort verließ er den Thronsaal.
    Er nahm sich nicht die Zeit, in seine Räumlichkeiten zurückzukehren, um sich umzuziehen, sondern begab sich mit großen Schritten in den Flügel des Palasts, in dem Linah mit ihren Dienerinnen und ihrer Gouvernante lebte.
    Cassie saß – genau wie er es erwartet hatte – allein am Sonnenbrunnen. Linah hatte sich wahrscheinlich bereits schlafen gelegt, nachdem sie ein frühes Abendessen eingenommen hatte. Oh ja, Jamil kannte den Tagesablauf seiner Tochter inzwischen recht genau. Ebenso wie den ihrer Gouvernante.
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er bemerkte, dass Cassie ein Buch in der Hand hielt. Gewiss las sie wieder romantische Gedichte. Sie hatte die Beine angezogen, sodass die Füße unter dem Rock verborgen waren. Jamil zweifelte nicht daran, dass sie barfuß war. Ihm gefiel es, wenn er einen kurzen Blick auf ihre schlanken Zehen oder die wohlgeformten Fesseln erhaschen konnte. Nie zuvor war ihm aufgefallen, welch sinnliche Ausstrahlung Füße haben konnten.
    Tatsächlich hatte Cassie sich in Wordsworths Gedichte vertieft. Die romantischen Verse fesselten sie so sehr, dass sie nicht bemerkte, wie Jamil sich ihr näherte. Erst als er neben ihr stand, schaute sie auf. „Jamil!“ Sie schloss das Buch und erhob sich anmutig. „Wie schade, Linah schläft schon. Wir haben nicht mit einem Besuch von Ihnen gerechnet.“
    „Das habe ich erwartet.“
    Er sah irgendwie verändert aus. Es waren seine Augen … Nein, zornig schaute er nicht. Es war eher so, als würde ein Sturm in seinem Inneren toben.
    „Haben Sie zu Abend gegessen?“, fragte Cassie. „Ich könnte …“
    „Ich bin nicht hungrig“, unterbrach er sie.
    Sie fühlte sich verunsichert. Tagsüber gelang es ihr meist irgendwie, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr sie Jamils Gegenwart genoss. Jetzt war das schwieriger. Er war ein so attraktiver Mann! Und sosehr sie sich auch bemühte, sie konnte in ihm nicht nur den Herrscher von Daar-el-Abbah sehen. Obwohl er gerade jetzt so wirkte, als trüge er die Last der ganzen Welt auf den Schultern und sei kurz davor zusammenzubrechen.
    In diesem Moment erst fiel ihr auf, dass er die prunkvolle Kleidung trug, die er im Allgemeinen anlegte, wenn er einen offiziellen Termin wahrnahm. „Hat der Ältestenrat getagt?“, erkundigte sie sich.
    „Ja.“ Er öffnete die mit Edelsteinen besetzte Gewandnadel, die den Kaftan vorn zusammenhielt, und ließ das kostbare Kleidungsstück achtlos auf den Boden fallen.
    Cassie wollte es aufheben. Doch Jamil hielt sie davon ab. Sein Ton war so rau, dass sie ein wenig erschrak und besorgt fragte, ob alles in Ordnung sei.
    Er zuckte die Schultern.
    Aber so schnell wollte Cassie nicht aufgeben. „Möchten Sie darüber reden?“
    „Nein.“
    Seine Miene war undurchdringlich. Was mochte in ihm vorgehen?
    Nach einem kurzen unbehaglichen Schweigen meinte Cassie: „Vor einiger Zeit haben wir darüber gesprochen, ob es nicht gut für Linah wäre, ein paar gleichaltrige Freundinnen zu haben. Sie hat in letzter Zeit so große Fortschritte gemacht, dass sie eine Belohnung verdient hätte.“
    „Wollen Sie mir zu verstehen geben, dass sie sich in meiner Gegenwart langweilt?“
    „Um Himmels willen, nein!“ Abwehrend schüttelte Cassie den Kopf. Sie war so nervös, dass sie irgendwie

Weitere Kostenlose Bücher