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Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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herschleppend wie einen störrischen Stier. Obwohl sie Tynan kaum kannte, war sie überzeugt, daß er mit falscher Stimme sprach, als er erklärte: »Sie haben sich doch sicherlich schon miteinander bekannt gemacht, nicht wahr, Miss Mathison? Das hier ist Asher Prescott. Er ist ein Freund Ihres Vaters und wird bei uns bleiben, während wir diesen Wald durchqueren. Asher, warum nehmen Sie Miss Mathison nicht mit zum Angeln? Wir werden frische Nahrungsmittel brauchen. Und später können Sie beide dann Feuerholz sammeln.« Er gab Asher einen kleinen Schubs in Christianas Richtung.
    Asher lächelte zu Chris hinunter und streckte ihr die Hand hin, um ihr vom Boden aufzuhelfen. »Wollen Sie mit mir zum Angeln gehen, Miss Mathison? Wie ich höre, soll es in diesem Flüßchen Lachse geben.«
    Chris war verwirrt von dem, was sich soeben abgespielt hatte. Sie wollte den Tag nicht mit Mr. Prescott verbringen; aber offenbar hatte sie gar keine andere Wahl. Das schien bereits eine abgemachte Sache zu sein. Sie blickte zu Tynan hinüber, doch der hatte den Kopf zur Seite gedreht, so daß sie sein Gesicht nicht sehen konnte.
    »Nun, ja- Angeln hört sich nach einem angenehmen Zeitvertreib an«, antwortete sie, während sie sich von Mr. Prescott aufhelfen ließ. Als sie wieder auf den Beinen im Moos stand, war Tynan bereits zwischen den Bäumen untergetaucht.
    Sie ging mit Asher ins Lager zurück, wo sie ausgepackte Vorräte vorfanden und zwei Maultiere, die vorher noch nicht dagewesen waren. Mr. Prescott reichte ihr in der nächsten Sekunde schon eine Angelrute.
    »Wollen wir gehen, Miss Mathison?«.
    Er führte sie den Weg zurück, den sie schon einmal genommen hatte, an den Felsen vorbei, hinter denen sie gebadet hatte, blieb dabei aber stets in der Nähe des Lagers. Dann hielt er an einer Stelle an und sagte: »Ich denke, das ist ein guter Platz, um es zu versuchen.«
    »Ist das Ihre oder Mr. Tynans Idee?«
    Er lächelte sie an. »Ich glaube nicht, daß er ein Mr. Tynan ist. Ich bin mir nicht sicher, daß er überhaupt einen Nachnamen besitzt. Aber wir wollen nicht von ihm reden. Wie ich hörte, arbeiten Sie bei einer Zeitung. Ist es wahr, daß Sie diese berüchtigte Nola Dallas sind?«
    »Nola Dallas ist mein Pseudonym«, sagte sie steif, während sie mit meisterhaftem Geschick die Angelschnur auswarf. Sie hatte von Geburt an in Washington gelebt und schon als kleines Kind Fische gefangen.
    Asher sah sie unglücklich an. »Ich wollte Sie nicht beleidigen. Es ist nur, daß ich Ihre Artikel gelesen und mir eine viel ältere Frau als Verfasserin vorgestellt habe - oder sogar einen Mann. Haben Sie wirklich die Dinge vollbracht, von denen Sie in Ihren Artikeln berichten?«
    »Alle.«
    »Sie sind tatsächlich als Revuemädchen aufgetreten? Und haben ein enganliegendes fleischfarbenes Trikot auf der Bühne getragen?«
    Chris lächelte in der Erinnerung. »Und wurde dann im zweiten Akt aus dem Theater geworfen. Tanzen ist nicht meine Stärke.«
    »Aber wen kümmert es schon, ob Sie tanzen können oder nicht - nach den Reformen, die Sie damit durchgesetzt haben!«
    Lächelnd spürte sie, daß sie sich ein wenig für ihn erwärmte. »Sagen Sie, Mr. Prescott, warum hat mein Vater Sie als Helfer für diese Rettungsaktion ausgesucht? Ich hätte gedacht, seine Wahl fiele auf einen Mann, der sich in diesem Wald auskennt.«
    »Das ist Tynans Aufgabe. Er muß sich um die Tiere kümmern, das Essen und unsere Sicherheit.«
    »Und was für eine Aufgabe haben Sie?«
    Asher lächelte sie auf eine für ihn einnehmende Weise an. »Ich habe lediglich die Aufgabe, unsere Reise so angenehm wie möglich zu gestalten.«
    »Ich verstehe«, sagte Chris, während sie auf das Wasser zurücksah. Tatsächlich verstand sie gar nichts. »Was machen Sie denn, um Ihren Lebensunterhalt zu verdienen, Mr. Prescott?«
    »Bitte nennen Sie mich Ash. Es ist ja nicht so, als hätten wir uns beim erstenmal im Salon getroffen.«
    Chris versuchte die aufsteigende Röte in ihren Wangen niederzukämpfen, als sie sich daran erinnerte, wie sie diesen Mann zum erstenmal in ihrem Kleiderschrank in Hughs Haus gesehen hatte.
    »Bis zum letzten Herbst hatte ich eine eigene Sägemühle hier im Süden; aber dann gab es ein Feuer, in dem ich alles verlor.«
    Sie sah rasch zu ihm hin und bemerkte, wie die Muskeln in seinem Gesicht zuckten. Offenbar hatte er den Schmerz noch nicht überwunden, daß er seine Existenz verloren hatte. »Aber Sie haben sich dann ein neues Geschäft

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