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0954 - Die Stunde des Pfählers

0954 - Die Stunde des Pfählers

Titel: 0954 - Die Stunde des Pfählers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Assungas Auftritt war wirklich bühnenreif gewesen. Zuvor schon hatte sie ihn regelrecht inszeniert, denn ein weiterer Mieter aus dem Haus hatte den Fahrstuhl betreten wollen, war aber von ihr daran gehindert worden. Wie sie das genau geschafft hatte, wußten wir nicht. Jedenfalls lag der Mieter jetzt nahe des Fahrstuhls am Boden und rührte sich nicht. Wobei keiner von uns hoffte, daß er tot war, denn Assunga trauten wir alles zu.
    »Was ist mit dem Mann?« fragte ich sofort.
    »Er lebt.«
    »Gut.«
    Suko traute ihr nicht, schaute nach und nickte mir zu. »Sie hat nicht gelogen.«
    »Das wäre ihr auch nicht gut bekommen.«
    Assunga lächelte mich nur kalt an. Sie war sich ihrer Position durchaus bewußt. Ihr schwarzes Haar leuchtete leicht rötlich im Licht der Liftbeleuchtung. Wie immer trug sie ihren weit geschnittenen Mantel, der aussah wie ein zu großes und zu langes Cape. Es war Assungas Zaubermantel. Wenn sie ihn schloß, konnte sie sich blitzschnell auflösen oder einfach nur verschwinden.
    Etwa zwei Schritte von ihr entfernt blieben wir stehen, ohne sie allerdings anzusprechen. Sie hatte auf uns gewartet, also würde sie uns sagen, was sie von uns wollte.
    Ihr Lächeln war kalt, boshaft und zugleich überheblich. Sie wußte, daß wir in die Defensive gedrängt worden waren, aber wir taten ihr nicht den Gefallen, eine Frage zu stellen, sondern warteten ab.
    »Ihr wundert euch nicht?«
    »Du?« fragte mich Suko.
    »Nein.«
    »Darf ich den Grund wissen?«
    »Ja«, erklärte mein Freund. »Du kommst allein oder mit deinem Freund Mallmann nicht mehr zurecht. Es gibt da etwas, oder es ist etwas wiedergeboren worden, das euch beiden nicht gefallen kann, wenn man die internen Dinge kennt.«
    »Was meint ihr damit?«
    Diesmal gab ich die Antwort. »Einen Vampirwolf!«
    Sie starrte mich an. In ihren Augen hatte ich kein verräterisches Zucken gesehen, so gut hatte sie sich in der Gewalt. Doch sie nickte uns zu und sagte: »Ihr habt recht.«
    »Das dachten wir.«
    »Dann seid ihr noch hier?«
    »Warum nicht?« fragte Suko. »Wem bereitet die Existenz des Vampirwolfs denn Ärger? Dir und Mallmann - oder uns?«
    Sie ging nicht auf die Frage ein. »Woher wißt ihr von ihm?«
    »Das hat uns jemand ins Ohr geflüstert.«
    »Morgana Layton, John?«
    »Möglich.«
    »Also sie war es.«
    »Ja, und sie hat Probleme mit dieser Bestie. Ebenso wie ihr.« Ich grinste sie frech an. »Eure Kraft scheint abzunehmen und sich nicht zu vergrößern.«
    »Das ist ein Irrtum, Sinclair.«
    »Weshalb bist du dann hier?«
    »Weil wir ihn tatsächlich nicht wollen.«
    »Demnach stehen die Probleme.«
    »Wir schenken ihn euch«, sagte sie.
    Suko lachte sie an, bevor er redete. »Du glaubst doch nicht, daß wir uns für dieses Geschäft bei dir bedanken, Assunga.«
    »Nein, aber ihr solltet es annehmen. Dann könnt ihr euch einen Erfolg an die Fahnen heften.«
    »Und darüber zerbrichst du dir den Kopf? Über unsere Erfolge? Das kann und darf nicht wahr sein. Nein, Assunga, so dumm sind wir nicht. Mallmann kann hingehen und ihn töten. Auf seine Art und Weise vernichten. Aber er tut es nicht. Das gleiche könnte ich von Morgana Layton behaupten. Auch sie vernichtet ihn nicht und hat uns nur von ihm berichtet. Irgend etwas stimmt da nicht. Möglicherweise werden wir es noch herausfinden, aber es wäre besser, wenn du es uns sagst.«
    »Ich serviere ihn euch.«
    »Wo?«
    »Nicht hier.«
    »Dann rede«, sagte Suko.
    Sie war dafür und verlor auch nicht die Kontrolle über sich. Irgend etwas gab ihr Sicherheit. »In Rumänien«, erklärte sie. »Er befindet sich in Rumänien und hat dort überlebt.«
    »Das wissen wir«, gab ich trocken zurück.
    »Er paßt nicht in das Konzert. Er ist weder das eine noch das andere. Es geht nicht.«
    »Warum vernichtet ihr die Bestie nicht?«
    Beinahe strafend schaute sie mich an. »Hast du die Feindschaft zwischen den Vampiren und den Wölfen vergessen? Keiner gönnt es dem anderen. Jeder paßt auf den anderen auf. So sieht es doch aus.«
    »Und jetzt sollen wir für euch die Kastanien aus dem Feuer holen«, stellte ich fest.
    »Es ist euer Gebiet.«
    »Hat Mallmann gesagt.«
    »Der Meinung bin ich auch.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Diesmal irrst du dich, Assunga. Da irrst du dich gewaltig. Uns gehen eure Fehden nichts an. Macht sie unter euch aus, das ist nicht unser Bier. Die Vorstellung, die lachenden Dritten zu sein, gefällt uns besser.«
    »Sogar viel besser!« bestätigte Suko.
    Assunga zeigte ich

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