Die Verführung des Mondes (German Edition)
Restaurant, in dem ich gerne essen gehe, bestellt und es heute abholen lassen und hierher mitgenommen. Aber ich habe es selbst aufgewärmt!“ Er rührt noch einmal in dem Topf, probiert und nimmt den Topf vom Gaskocher.
„Es schmeckt hervorragend, es ist Coq au vin. Hast du Hunger?“, er holt zwei Teller und Besteck von einem kleinen Wandboard und zaubert noch ein Baguette hervor und stellt alles auf den Tisch.
Ich habe tatsächlich Hunger, und als wir ein paar Minuten später gemeinsam am Tisch sitzen und essen, stelle ich fest, dass es wirklich hervorragend schmeckt.
„Du denkst wohl immer an alles!“ Ich mache eine Bewegung, die das Essen, den Brot und den Wein einschließt.
Phillip zuckt mit den Schultern.
„Zumindest, wenn es um Essen geht. Und um Sex!“, er nickt mit dem Kopf in Richtung der Packung mit Kondomen, die neben dem Bett liegen. „Ich beschäftige mich gerne mit den schönen Dingen des Lebens“, er schwenkt den Wein kurz im Glas, bevor er einen Schluck davon trinkt. „Deshalb bin ich auch mit dir hier! Übrigens ist es auch eine Art Abschied!“
Abschied?
Ich spüre eine Woge der Panik in mir hochsteigen, während sich gleichzeitig eine eisige Faust um meinen Magen zusammenzuballen scheint.
Phillip sieht in mein entsetztes Gesicht und greift schnell nach meiner Hand, als er zu bemerken scheint, wohin meine Gedanken gehen.
„Nicht so“, er küsst meine Hand, „Aber nächste Woche können wir uns nicht sehen, ich muss morgen nach New York fliegen und komme voraussichtlich erst am Sonntagabend ganz spät zurück.“
Ich bin so erleichtert, dass er mich nicht auf Dauer verlassen will, dass ich gar nicht dazu komme, traurig darüber zu sein, ihn eine Woche lang nicht sehen zu können.
Phillip sitzt mir ein Weilchen schweigend gegenüber und betrachtet mich stumm.
„Wärst du traurig, wenn wir uns nicht mehr treffen würden, Luna?“
Meine Stimme versagt, als ich ihm antworten will und ich muss mich zweimal räuspern, bevor sie mir wieder gehorcht.
„Ja“, sage ich schlicht, denn es entspricht der Wahrheit und ich habe nichts weiter hinzuzufügen.
„Dann sei beruhigt, denn ich habe vor, dich auch weiterhin zu treffen.“ Er lächelt absolut umwerfend charmant und es wirkt ansteckend, ich merke, wie sich auch meine Lippen zu kräuseln beginnen.
Wir verbringen den restlichen Abend mit Rotwein am Esstisch, reden und lachen und es fühlt sich alles wunderbar und sorglos an. Eine kleine Welt nur für uns alleine, in der es niemanden sonst gibt.
Wir gehen ins Bett und haben ein weiteres Mal wundervollen Sex, und als mich in seine Arme gekuschelt habe, wünsche ich mir, dass es so sehr anfängt zu schneien, dass wir hier noch eine Weile festsitzen. Dann fällt mir Kate ein, und ich bereue meinen Wunsch.
Stattdessen wünsche ich mir, dass Katie eines Tages Phillips Kind sein kann. Ich weiß natürlich, dass das biologisch nicht möglich ist, aber ich wünsche mir, dass es sich eines Tages für beide so anfühlen möge, als wären sie Vater und Tochter. Und er und ich füreinander Mann und Frau sind, wir zusammen eine Familie sind. Mit diesem Wunsch in meinem Kopf schlafe ich schließlich ein, genau, wie ich es als kleines Kind gemacht habe, wenn ich etwas unbedingt wollte. Ebenso wie damals hoffe ich, dass es hilft, wenn man nur ganz fest daran denkt und sich einzig darauf konzentriert.
Der nächste Morgen ist grau und trist und meine Stimmung ist ähnlich. Ich habe keine Lust, nach Hause zu fahren und mich der Realität zu stellen, ich möchte mit Phillip hier bleiben, nur wir beide und sonst nichts anderes, ich möchte unsere eigene kleine Welt, die sich so fern der Realität anfühlt, nicht verlassen müssen. Ich friere ein bisschen, wenn ich daran denke, dass er jetzt auch noch eine ganze Woche weg sein wird, ich fühle mich, als wäre die Welt irgendwie kalt und grausam ohne ihn.
Ich bin schweigsam, als wir unsere Sachen zusammenpacken und uns ins Auto setzen und Phillip scheint in ähnlicher Stimmung wie ich zu sein. Als er den Motor startet, seufze ich schwer und Phillip lächelt ein leicht schiefes, tröstendes Lächeln.
„Wir kommen wieder her, okay? Ich verspreche es!“ Er legt seine rechte Hand auf meinen Oberschenkel und ich lege meine darüber und halte sie dort fest.
„Ganz fest versprochen?“, ich höre mich an, wie ein quengelndes Kind.
„Hoch und heilig!“ Phillip lächelt jetzt richtig und seine Augen leuchten kurz ganz hell
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