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Die Verführung des Mondes (German Edition)

Die Verführung des Mondes (German Edition)

Titel: Die Verführung des Mondes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Kaiser
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Ausschnitt und ich spüre, wie es mir vor Angst und Ekel kalt den Rücken herunter rieselt.
    „Du siehst auf den Bildern aus, wie ein verdammter Pornostar. Die würden das Jugendamt bestimmt interessieren. Überhaupt könnte ich Kate vielleicht mal vom Kindergarten abholen.“ Er wirft demonstrativ einen Blick auf seine Uhr.
    „In einer Stunde, richtig? Ich bin ja immerhin ihr Vater, da wird wohl niemand etwas dagegen haben, wenn ich sie auch mal abhole!“
    Mir wird schlecht und ich habe Angst. Schreckliche Angst. Und ich bin immer noch ein bisschen betrunken, ich fühle mich außerstande, einen klaren, vernünftigen Gedanken zu fassen. Als Luke einen Schritt auf mich zugeht, weiche ich einen Schritt zurück, dann ist mir die Haustür im weg. Er beugt sich zu mir und küsst mich, während seine Hände unsanft meine Brüste begrapschen. Ich erstarre und bin unfähig, mich nur einen Zentimeter zu bewegen. Er versucht mir seine Zunge in den Mund zu schieben und ich mache einfach gar nichts. Ich mache die Augen zu, um ihn nicht ansehen zu müssen und warte ab, bis er das Interesse an mir verliert. Zum Glück passiert das schnell und ich stelle fest, dass sich Luke nicht sonderlich verändert zu haben scheint, im Nachhinein betrachtet hat er noch nie lange an irgendetwas Interesse gezeigt und schon gar nicht an mir. Dennoch ist alles an ihm bedrohlich, er ist groß und kräftig und er steht vor mir wie eine unüberwindbare, angsteinflößende Mauer. Ich fühle mich klein und völlig hilflos, die Angst, dass er mir etwas antun könnte, nimmt mich immer mehr in ihren Besitz und noch viel schlimmer ist die Angst, dass er mir mein Kind wegnehmen könnte.
     
    „Bei deinem reichen Stecher, der dich letzte Woche abgeholt hat, erschienst du mir irgendwie leidenschaftlicher!“ Er kneift mir schmerzhaft in den rechten Nippel und mir schießen die Tränen in die Augen. Ich weiß, dass ich ihm eigentlich eine knallen sollte, ihn anschreien, ihm in seine Kronjuwelen treten oder mich sonst irgendwie zu Wehr setzen, aber ich habe einfach nur eine scheiß Angst, die alle vernünftigen Gedanken gänzlich lahmlegt.
    „Ich glaube, dich will ich doch nicht, Luna. Aber ich will Geld. Ich will die Hälfte, von allem, was dir gehört, ich bin schließlich dein Ehemann. Dafür darfst du unsere Tochter behalten.“ Luke nimmt mein Kinn in seine Hand und dreht mein Gesicht so, dass ich gezwungen bin, ihn anzusehen.
    „Ich hoffe, du hast mich verstanden, Luna?“
    Ich kann nur stumm nicken. Ich höre ein Auto langsam vorbeifahren, überlege kurz, irgendwie nach Hilfe zu schreien, aber wer soll mir schon helfen? Und vor allem: bei was? Luke und ich sind immer noch verheiratet und vermutlich ist es nicht strafbar, wenn er mich küsst.
    „Gut!“ Luke presst seine Lippen noch einmal auf meine, es ist eine Geste der Macht und der Erniedrigung. „Ich melde mich nächste Woche bei dir und dann klären wir alles Weitere.“
    Danach dreht er sich endlich um und verschwindet.
     
    Ich zittere am ganzen Leib und schaffe es irgendwie, den Schlüssel aufzuheben und ins Haus zu gehen. Ich schließe von innen ab und lasse mich an der Tür heruntergleiten, bis ich auf dem Boden zu sitzen komme. Ich versuche mich einen Moment zu sammeln und suche dann in meiner Handtasche nach meinem Handy und wähle die Nummer meiner Eltern.
    Nach dreimal klingeln hebt meine Mutter ab.
    „Mum“, ich kann selbst hören, wie furchtbar ich klinge.
    „Luna, was ist los?“, meine Mutter ist sofort alarmiert.
    „Mum, Luke ist hier aufgetaucht.“
    „Luke? Luna! Ist alles in Ordnung?“ , jetzt klingt sie leicht hysterisch.
    „Ja, ich habe alles im Griff.“ Ich lüge, natürlich lüge ich, aber ich will meine Eltern da nicht mit reinziehen und nicht unnötig beunruhigen.
    „Könntest Du mir bitte einen Gefallen tun? Ich will Katie aus der Schusslinie haben, bis ich hier mit Luke alles geklärt habe. Ich bin bestimmt übervorsichtig, aber könnt Ihr sie vielleicht vom Kindergarten abholen und zwei Wochen mit ihr wegfahren? Ihr wolltet doch sowieso mit ihr Urlaub machen!“
    Ich höre das Signal, dass noch jemand in der Leitung anklopft, aber egal wer es ist, er muss warten.
    „Luna, natürlich machen wir das, aber sollten wir nicht besser hier bleiben? Ich will dich nicht alleine lassen, wenn Luke hier wieder aufgekreuzt ist. Und ich mache mir Sorgen um dich. Ist wirklich alles in Ordnung?“
    „Ich bin ein großes Mädchen, Mum, ich bekomme das alles alleine hin.

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