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Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Titel: Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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»Biggrin wird dich kennenlernen wollen.«
    »Und wir wollen Biggrin kennenlernen!« erwiderte Wulfgar wütend. »Wir haben eine Schuld heimzuzahlen; eine kleine Angelegenheit, die zwei Zwerge betrifft!« Kaum hatte Wulfgar die Zwerge erwähnt, lachte der Riese haßerfüllt auf. Drizzt zückte blitzschnell einen Krummsäbel und hielt ihn an die Kehle des Ungeheuers.
    »Dann töte mich doch«, lachte der Riese, der sich offenbar wirklich nicht darum scherte. Seine Gelassenheit irritierte Drizzt. »Ich diene dem Meister!« verkündete er. »Es ist eine Ehre, für Akar Kessell zu sterben!«
    Wulfgar und Drizzt sahen sich nervös an. Sie hatten noch nie von einer derartigen fanatischen Hingabe bei einem Verbeeg gehört oder dergleichen erlebt, und daher beunruhigte es sie. Die Verbeeg hatten bisher nie die Herrschaft über eine schwächere Rasse erlangt, gerade wegen ihrer mangelnden Bereitschaft, sich mit vollem Herzen einer Sache zu widmen, und ihrer Unfähigkeit, einem Anführer zu folgen.
    »Wer ist denn Akar Kessell?« verlangte Wulfgar zu wissen.
    Der Riese lachte boshaft. »Wenn ihr Freunde der Städter seid, werdet ihr es schnell genug erfahren!«
    »Aber hast du nicht gesagt, daß Biggrin der Herr über diese Höhle ist«, wendete Drizzt ein.
    »Über diese Höhle«, antwortete der Riese, »und einst über einen Stamm. Aber jetzt folgt Biggrin dem Meister.«
    »Wir bekommen Ärger«, murmelte Drizzt Wulfgar zu. »Hast du jemals von einem Verbeeg-Häuptling gehört, der seine Herrschaft kampflos einem anderen überläßt?«
    »Ich mache mir um die Zwerge Sorgen«, flüsterte Wulfgar. Drizzt wandte sich wieder dem Riesen zu. Er entschloß sich, das Thema zu wechseln, um einige Informationen über ihre gegenwärtige Situation zu erhalten. »Was ist denn am Ende dieses Tunnels?«
    »Nichts«, antwortete der Verbeeg eine Spur zu schnell. »Nur einer unserer Schlafplätze, sonst nichts.«
    Treu, aber dumm, stellte Drizzt fest. Wieder richtete er sich an Wulfgar. »Wir müssen Biggrin und die anderen in der Höhle ausfindig machen, bevor jemand verschwinden und diesen Akar Kessell warnen kann.«
    »Was ist denn mit dem hier?« fragte Wulfgar. Aber der Riese beantwortete die Frage für Drizzt. Offenbar suchte er den Tod im Dienst des Zauberers, um Ruhm und Ehre zu erlangen. Er spannte die Muskeln an, unterdrückte den Schmerz in seinem Knie und machte einen Satz auf die Gefährten zu.
    Sein Schlüsselbein und sein Hals wurden von Aegisfang zerschmettert, gleichzeitig schnitt sich Drizzts Krummsäbel durch seine Rippen, und Guenhwyvars Fänge drangen in seinen Leib.
    Sterbend sank er auf den Boden, trotzdem lag auf dem Gesicht des toten Riesen ein Lächeln.
    Der Korridor hinter der Tür im Speiseraum war unbeleuchtet, und die Gefährten mußten sich erst eine Fackel besorgen. Auf ihrem Weg durch den langen Tunnel, der sie immer tiefer in den Berg führte, kamen sie an vielen kleinen Räumen vorbei, von denen die meisten leerstanden, aber einige als Lager für Nahrungsmittel, Felle, Keulen und Speere dienten. Drizzt schloß daraus, daß dieser Akar Kessell diese Höhle als Operationsbasis für eine Armee vorgesehen hatte.
    Eine Zeitlang wurde es im Tunnel völlig schwarz, und Wulfgar, der im Gegensatz zu seinem Elfenfreund nachts wenig sehen konnte, wurde nervös, als die Fackel nur noch niedrig brannte. Aber dann traten sie in ein größeres Zimmer ein, in der Tat das größte, auf das sie bisher gestoßen waren, und dahinter öffnete sich der Tunnel in die Dunkelheit der Nacht.
    »Wir haben den Haupteingang erreicht«, stellte Wulfgar fest. »Und die Tür ist geöffnet. Meinst du, daß Biggrin sich davongemacht hat?«
    »Psst«, machte Drizzt. Der Dunkelelf glaubte, auf der rechten Seite in der Dunkelheit etwas gehört zu haben. Er gab Wulfgar einen Wink, mit der Fackel mitten im Raum zu bleiben, während er sich in den Schatten schlich.
    Der Dunkelelf blieb abrupt stehen, als er plötzlich die mürrischen Stimmen von Riesen hörte. Er wunderte sich, warum er ihre massigen Silhouetten nicht sehen konnte. Doch dann stieß er auf einen großen Ofen und kannte die Antwort: Die Stimmen drangen durch den Kamin zu ihnen.
    »Biggrin?« fragte Wulfgar, der neben Drizzt getreten war.
    »Er muß es sein«, grübelte der Dunkelelf. »Meinst du, du paßt durch den Kamin?«
    Der Barbar nickte. Zuerst hievte er Drizzt hoch — denn dessen linker Arm war noch unbrauchbar —, und dann folgte er selbst, während Guenhwyvar Wache

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