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Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Titel: Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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hielt.
    Der Kamin schlängelte sich ein paar Meter aufwärts und teilte sich dann. Ein Weg führte wieder abwärts zu einem Raum, aus dem die Stimmen kamen, und der andere verengte sich und führte nach oben zur Oberfläche. Die Unterhaltung war inzwischen laut und heftig geworden. Drizzt bewegte sich weiter hinab, um sich einen Überblick zu verschaffen. Wulfgar hielt ihn beim letzten Stück an den Füßen fest, denn der Kamin verlief jetzt fast senkrecht. Drizzt spähte mit dem Kopf nach unten unter dem Rand des Kamins hindurch in den anderen Raum. Er sah drei Riesen: einer stand an der Tür am anderen Ende des Raums und machte den Eindruck, als sei er im Aufbruch begriffen, und ein zweiter stand mit dem Rücken zum Kamin und wurde von dem dritten, einem breiten, großen Frostriesen, zur Rede gestellt. Drizzt erkannte an dem verzerrten, lippenlosen Lächeln, daß er Biggrin ansah.
    »Um Biggrin zu sagen!« flehte der kleinere Riese.
    »Du bist vor einem Kampf geflohen«, knurrte Biggrin. »Du hast deine Freunde sterben lassen!«
    »Nein...«, widersprach der Riese, aber Biggrin hatte genug gehört. Mit seiner großen Axt zerschmetterte er den Kopf des kleineren Riesen mit einem Hieb.
    Als die Männer aus dem Kamin kletterten, hielt Guenhwyvar immer noch gewissenhaft Wache. Die große Katze drehte sich um und fauchte bei ihrem Anblick. Wulfgar, der nicht wußte, daß der kehlige Laut freundlich gemeint war und ein Zeichen des Wiedererkennens war, tat vorsichtig einen Schritt zurück.
    »Vom Hauptkorridor muß weiter unten ein Nebentunnel abzweigen«, überlegte Drizzt, der keine Zeit hatte, sich über die Nervosität seines Freundes zu amüsieren.
    »Dann laß uns die Sache abschließen«, schlug Wulfgar vor.
    Sie fanden den Tunnel dort, wo der Dunkelelf ihn vermutet hatte, und standen bald vor einer Tür. Sie waren sich sicher, daß sie in den Raum mit den drei Riesen führte. Damit ihnen das Glück weiterhin treu blieb, schlugen sie sich gegenseitig auf die Schultern, und Drizzt tätschelte Guenhwyvar. Wulfgar weigerte sich jedoch, der Aufforderung des Dunkelelfen nachzukommen, ebenfalls die Katze zu streicheln. Dann platzten sie in den Raum hinein. Doch der war leer. Eine Tür, die Drizzt von seinem Blickwinkel im Kamin nicht hatte sehen können, war nur angelehnt.
    Biggrin schickte seinen einzigen überlebenden Soldaten mit einer Nachricht für Akar Kessell durch die geheime Nebentür fort. Der große Riese wußte, daß er in Ungnade fallen würde, denn der Zauberer würde nicht ohne weiteres den Verlust so vieler wertvoller Soldaten hinnehmen. Biggrins einzige Chance war, sich der zwei Krieger anzunehmen, und er hoffte, daß ihre Köpfe seinen unbarmherzigen Meister besänftigen würden. Der Riese drückte sein Ohr an die Tür und wartete, daß seine Opfer den angrenzenden Raum betraten.
    Wulfgar und Drizzt gingen durch die angelehnte Tür und kamen in ein prächtig eingerichtetes Zimmer. Auf dem Boden lagen kostbare Felle und große, bauschige Kissen. Zwei weitere Türen führten aus dem Zimmer. Eine war einen Spalt geöffnet und zeigte in einen düsteren Korridor, und die andere war geschlossen.
    Plötzlich hielt Wulfgar Drizzt mit ausgestrecktem Arm auf und gab ihm ein Zeichen, er solle sich ruhig verhalten. Der unerklärbare Instinkt eines wahren Kriegers hatte ihn gewarnt, sein sechster Sinn, der es ihm ermöglichte, eine unsichtbare Gefahr wahrzunehmen. Langsam drehte sich der Barbar zu der geschlossenen Tür um und hob Aegisfang hoch über sich. Er stockte kurz und legte den Kopf zur Seite, um besser hören zu können. Sein Verdacht bestätigte sich nicht, aber er verließ sich auf seinen Instinkt, brüllte einen Schlachtruf zu Tempus und warf den Hammer. Der zerschlug die Tür mit einem lauten Krachen, und die Trümmer — und Biggrin — fielen zu Boden.
    Drizzt sah sofort die offene Geheimtür auf der anderen Seite des Raums und vermutete, daß dort der letzte Riese hinausgeschlüpft sein mußte. Und sofort sandte der Dunkelelf Guenhwyvar los. Der Panther wußte, um was es ging, denn er sprang mit einem einzigen Satz über Biggrin hinweg, der sich auf dem Boden krümmte, stürmte aus der Höhle und jagte dem fliehenden Verbeeg hinterher.
    Der Riese blutete stark am Kopf, aber sein Schädel hatte dem Hammer widerstanden. Drizzt und Wulfgar sahen ungläubig zu, wie der Frostriese den Kopf schüttelte und sich erhob, um sich ihnen zu stellen.
    »Aber das kann er doch gar nicht«, stotterte Wulfgar

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