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Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Titel: Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Barbarenstämme und den Umgang mit den Siedlern von ZehnStädte.
    Wulfgar wußte, daß es außerhalb der engen Grenzen seiner eigenen Welt mehr gab, und er war entschlossen, davon so viel kennenzulernen, wie es ihm möglich war.
    Drizzt Do'Urden, der in seinen Umhang gehüllt neben Bruenor schritt, hatte nicht dasselbe Interesse. Sein fließender Gang verriet seine Elfenherkunft, aber die Schatten seiner tief heruntergezogenen Kapuze ließen noch etwas anderes vermuten. Drizzt war ein Dunkelelf, ein schwarzer Elf, ein Angehöriger jener Rasse, die in der lichtlosen Unterwelt zu Hause war. Obwohl er jetzt schon seit vielen Jahren auf der Oberfläche lebte und seine Herkunft hinter sich lassen wollte, mußte er immer wieder feststellen, daß er seine angeborene Abneigung gegen die Sonne nicht überwinden konnte.
    Und so verbarg er sein Gesicht im Schatten seiner Kapuze. Sein Gang war ungezwungen, ja fast resigniert, denn diese Reise war nur eine Fortsetzung seiner Existenz, ein weiteres Glied in einer lebenslangen Kette von Abenteuern. Drizzt Do'Urden hatte sein Volk in der dunklen Stadt Menzoberranzan verlassen und sich freiwillig für dieses Nomadenleben entschieden. Er wußte, daß er niemals irgendwo wirklich akzeptiert werden würde, denn zuviel Grausamkeiten und Scheußlichkeiten seines Volkes waren bekannt, als daß sie selbst von den tolerantesten Gemeinschaften gebilligt worden wären. Folglich war die Straße sein Zuhause geworden, und er war stets unterwegs, um erst gar nicht die immer wieder schmerzhafte Erfahrung machen zu müssen, eines Ortes verwiesen zu werden, an dem er sich vielleicht wohl fühlte.
    Auch Zehn-Städte war für ihn nur eine vorübergehende Zuflucht gewesen. Die abgelegene Siedlung in der Wildnis beherbergte eine große Zahl von Ehrlosen und Ausgestoßenen, und wenn Drizzt dort auch nicht gerade erwünscht gewesen war, so hatte er bei vielen Siedlern mit seinem schwerverdienten Ruf als Wächter der Stadtgrenzen zumindest einen geringen Grad an Respekt und Toleranz erlangt. Aber in Bruenor hatte er ei nen wahren Freund gefunden, und daher hatte sich Drizzt bereitwillig dieser Reise angeschlossen, obwohl er fürchten mußte, daß man ihn nicht einmal mehr mit kühler Höflichkeit behandeln würde, sobald er den Einflußbereich seines guten Rufs verlassen würde.
    Hin und wieder blieb Drizzt einige Meter zurück, um nach dem vierten Mitglied ihrer Gruppe zu sehen. Japsend und keuchend bildete Regis, der Halbling, unfreiwillig die Nachhut. Sein Bauch war für das Marschieren zu dick, und seine Beine waren zu kurz, als daß er mit den stampfenden Schritten des Zwerges mithalten konnte. Regis, der jetzt für die Monate des Luxus, in denen er in seinem palastartigen Haus in Bryn Shander geschwelgt hatte, bitter bezahlen mußte, verfluchte die Wende in seinem Glück, die ihn auf die Straße gezwungen hatte. Seine große Liebe galt einem behaglichen Leben, und in seinem Bemühen, die Kunst des Essens und des Schlafens zu perfektionieren, stand er einem jungen Burschen in nichts nach, der voller Träume von Heldentaten sein erstes Schwert schwingt. Seine Freunde waren wirklich überrascht gewesen, als er sie auf der Straße eingeholt hatte, aber trotzdem glücklich, daß er sie begleitete. Sogar Bruenor, der so begierig war, seine uralte Heimat wiederzusehen, nahm Rücksicht auf Regis' Langsamkeit und paßte sein Tempo ein wenig an.
    Mit Sicherheit trieb sich Regis selbst bis an die Grenzen seines körperlichen Leistungsvermögens an und beklagte sich nicht einmal, wie es sonst typisch für ihn war. Doch im Unterschied zu seinen Gefährten, die ihre Augen stets nach vorne auf die Straße gerichtet hatten, sah er ständig über die Schulter nach hinten, zurück nach Zehn-Städte und voller Gedanken an das Haus, das er seltsamerweise aufgegeben hatte, um sich ihnen anzuschließen. Drizzt bemerkte dies voller Sorge. Regis lief vor etwas davon.
    Die Gefährten schlugen sich mehrere Tage immer weiter nach Westen durch. Südlich von ihnen verliefen parallel zu ihrem Weg die schneebedeckten, zerklüfteten Gipfel des Grats der Welt. Diese Bergkette markierte die südliche Grenze von Eiswindtal, und die Gefährten hatten ein wachsames Auge darauf, wo sie endete. Denn sobald ihre westlichsten Gipfel dem flachen Land wichen, würden sie nach Süden den Paß zwischen dem Gebirge und dem Wasser überqueren. Dieser Paß erstreckte sich die letzten hundert Meilen hin bis zu der Hafenstadt Luskan.
    Jeden Morgen,

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