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Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Titel: Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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ähnlicher, als du zu glauben wagst!«
    »Wenn ich ihnen nicht beistehe, werden deine Worte tatsächlich der Wahrheit entsprechen«, sagte Drizzt ruhig. »Denn dann wäre mein Leben sinnlos, sinnloser als deins! Wenn ich mir die herzlose Leere zu eigen mache, die deine Welt beherrscht, wäre mein ganzes Leben nichts weiter als eine Lüge.« Er kletterte weiter hinauf, obwohl er seinem Tod entgegensah, aber er war durchdrungen von dieser Erkenntnis, worin er sich wirklich von dem Mörder unterschied, der ihm folgte.
    Er war durchdrungen von dem Wissen, daß er seiner eigenen Herkunft entronnen war.
    Bruenor kam hinter dem Vorhang wieder zum Vorschein. Ein ausgelassenes Grinsen lag auf seinem Gesicht. Ein öl-durchtränkter Umhang hing über seiner Schulter, und das Faß hatte er sich auf den Rücken gebunden. Regis sah ihn verwirrt an, obwohl er sich gut vorstellen konnte, was der Zwerg im Schilde hatte. Er machte sich um seinen Freund Sorgen.
    »Was guckst du so?« fragte Bruenor mit einem Zwinkern.
    »Du bist verrückt«, antwortete Regis, dem Bruenors Plan immer klarer wurde, je länger er ihn musterte.
    »Ja, aber darüber waren wir doch schon einer Meinung, bevor unser Abenteuer begann!« knurrte Bruenor. Er beruhigte sich plötzlich, und das wilde Funkeln milderte sich zu besorgter Anteilnahme an seinem kleinen Freund. »Du verdienst etwas Besseres, als was ich dir gegeben habe, Knurrbauch«, sagte er. Er fühlte sich dabei wohler, als er sich je bei einer Entschuldigung gefühlt hatte.
    »Ich habe niemals einen besseren Freund als Bruenor Heldenhammer gekannt«, gab Regis zurück.
    Bruenor zog sich den mit Edelsteinen geschmückten Helm vom Kopf und warf ihn dem Halbling zu, was diesen in noch größere Verwirrung stürzte. Dann griff er nach hinten, löste die Riemen seines Rucksacks und holte seinen alten Helm hervor. Mit einem Finger fuhr er über das zerbrochene Hörn und lächelte in Erinnerung an die wilden Abenteuer, bei denen der Helm die vielen Dellen erhalten hatte. Auch die Dellen, die Wulfgar vor vielen Jahren verursacht hatte, als sie sich als Feinde begegnet waren.
    Bruenor setzte den Helm auf und fühlte sich mit ihm viel besser, und Regis sah in ihm wieder den alten Freund.
    »Bewahre den Helm gut auf«, wies Bruenor Regis an. »Es ist die Krone des Königs von Mithril-Halle!«
    »Dann gehört sie dir«, wandte Regis ein und hielt ihm die Krone entgegen.
    »Nein, weder durch mein Recht noch durch meine Entscheidung. Mithril-Halle gibt es nicht mehr, Knurr-Regis. Bruenor aus Eiswindtal, das bin ich, ich war es ja auch zweihundert Jahre lang, selbst wenn mein Kopf zu dick war, um es zu verstehen!«
    »Verzeih meinen alten Knochen«, fuhr er fort. »Sicherlich war ich mit meinem Denken gleichzeitig in der Vergangenheit und Zukunft.«
    Regis nickte und fragte mit aufrichtiger Sorge: »Was hast du vor?«
    »Kümmere dich um deine eigene Rolle in diesem Spiel!« knurrte Bruenor, plötzlich wieder der mürrische Anführer. »Du wirst genug damit zu hin haben, aus diesen verfluchten Hallen herauszukommen, wenn ich fertig bin!« Er funkelte den Halbling drohend an, um ihn zurückzuhalten. Dann bewegte er sich blitzschnell, riß eine Fackel von der Wand und stürzte durch die Tür in die Höhle, bevor Regis Anstalten machen konnte, ihn aufzuhalten.
    Der schwarze Drache glitt über den Rand der Schlucht, tauchte tief unter der Brücke hindurch und kehrte zu seiner Lauerstellung zurück. Bruenor beobachtete ihn einen Moment, um ein Gefühl für den Rhythmus seines Rundflugs zu bekommen.
    »Du gehörst mir, Wurm!« knurrte er leise, und dann stürmte er los. »Hier ist einer von deinen Tricks, Junge!« schrie er zu dem Zimmer hinüber, in dem sich Wulfgar und Catti-brie aufhielten. »Aber wenn mir danach ist, auf den Rücken eines Wurms zu springen, werde ich ihn nicht verfehlen!«
    »Bruenor!« schrie Catti-brie, als sie ihn auf die Schlucht zulaufen sah.
    Es war zu spät. Bruenor zündete mit der Fackel den öl-durchtränkten Umhang an und hob seine Mithrilaxt hoch über sich. Der Drache hörte ihn kommen und schwenkte lauernd auf den Rand zu — und war genauso verblüfft wie die Freunde, als Bruenor mit brennenden Schultern und brennendem Rücken vom Rand sprang und auf ihn fiel.
    Mit unglaublicher Kraft, als hätten alle Geister der Sippe Heldenhammer ihre Hände und ihre Stärke zur Verfügung gestellt, um Bruenor zu helfen, seine Waffe zu führen, trieb er beim ersten Schlag die Mithrilaxt tief in

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