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Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Titel: Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Trübschimmers Rücken, wo sie steckenblieb; Bruenor stürzte um, konnte sich aber an der Waffe festhalten, obwohl bei dem Aufprall das Ölfaß zerbarst und der ganze Rücken des Monsters in Flammen ausbrach.
    Voller Zorn kreischte Trübschimmer auf, schwenkte wild herum und krachte sogar gegen eine Steinwand der Schlucht.
    Bruenor wurde nicht abgeworfen. Verbissen klammerte er sich an den Griff seiner Waffe und wartete auf eine günstige Gelegenheit, die Axt herauszureißen und wieder hineinzustoßen.
    Catti-brie und Regis liefen zum Rand der Schlucht und schrien hilflos nach ihrem verlorenen Freund. Auch Wulfgar, der immer noch gegen die schwarzen Tiefen der Verzweiflung ankämpfte, schleppte sich mühsam dorthin.
    Als der Barbar auf Bruenor schaute, der mitten in den Flammen lag, warf er brüllend den Zauber des Drachen von sich, und ohne zu zögern, schleuderte er Aegisfang. Der Hammer traf Trübschimmer seitlich am Kopf, und der Drache machte in seiner Überraschung wieder einen Schwenk und prallte gegen die andere Steinwand.
    »Bist du verrückt?« schrie Catti-brie Wulfgar an.
    »Nimm deinen Bogen!« knurrte Wulfgar sie an. »Wenn du ein wahrer Freund von Bruenor bist, dann laß ihn nicht vergeblich sterben!« Aegisfang kehrte in seine Hand zurück, und wieder warf er ihn und landete einen zweiten Treffer.
    Catti-brie mußte sich mit der Wirklichkeit abfinden. Sie konnte Bruenor nicht von dem Schicksal erretten, für das er sich entschieden hatte. Wulfgar hatte recht — sie konnte dem Zwerg nur helfen, sein gewünschtes Ziel zu erreichen. Sie blinzelte die Tränen weg, die ihr in die Augen gestiegen waren, nahm Taulmaril in die Hand und schoß einen Hagel silberner Blitze auf den Drachen ab.
    Verblüfft beobachteten Drizzt und Entreri Bruenors Sprung. Drizzt verfluchte seine hilflose Lage, drängte vorwärts und erreichte fast den Rand der Schlucht. Er rief etwas zu seinen Freunden hinüber, aber in der Aufregung und bei dem Brüllen des Drachen konnten sie ihn nicht hören.
    Entreri war direkt unter ihm. Der Meuchelmörder wußte, daß er jetzt seine letzte Chance hatte, wenn ihm auch dabei die einzige Herausforderung verlorenging, die er je in seinem Leben gefunden hatte. Als Drizzt weiterkletterte, packte Entreri ihn am Knöchel und zog ihn nach unten.
    Das Öl fand seinen Weg durch die Ritzen zwischen Trübschimmers Schuppen und trug das Feuer bis an sein Fleisch. Den Drachen quälten Schmerzen, die er niemals für möglich gehalten hätte.
    Der Aufschlag des Kriegshammers! Der pausenlose Schmerz durch diese Silberpfeile! Und der Zwerg! Unnachgiebig in seinen Angriffen, als spürte er nichts von dem Feuer.
    Trübschimmer jagte die Schlucht entlang, tauchte abrupt nach unten, sauste wieder nach oben und wälzte sich hin und her. Catti-bries Pfeile erreichten ihn bei jeder Drehung. Und Wulfgar wurde mit jedem Angriff besser und suchte die günstigsten Gelegenheiten, den Kriegshammer zu werfen. Er wartete darauf, bis der Drache an einem Felsvorsprung in der Wand vorbei war, und drängte das Monster mit der Wucht seiner Waffe gegen den Stein.
    Flammen, Steine und Staub wirbelten bei jedem gewaltigen Zusammenprall heftig auf.
    Bruenor hielt durch. Laut rief er die Namen seines Vaters und seiner Verwandten. Er sprach sich damit von seiner Schuld frei und war erleichtert, daß er die Geister seiner Vergangenheit zufriedengestellt und seinen Freunden eine Chance zum Überleben gegeben hatte. Von dem Feuer spürte er nicht das geringste, und auch nicht von den Zusammenstößen mit der Steinwand. Er nahm lediglich das Zittern des Drachenkörpers unter seiner Klinge und den Widerhall in den qualvollen Schreien wahr.
    Drizzt stürzte die Steinwand hinunter und suchte verzweifelt einen Halt. Er schlug auf einen Vorsprung etwa sechs Meter unter dem Meuchelmörder auf und schaffte es, seinen Sturz aufzuhalten.
    Entreri nickte beifällig, denn der Dunkelelf war genau dort gelandet, wo er ihn hatte haben wollen. »Leb wohl, vertrauensvoller Narr!« rief er zu Drizzt hinunter und machte sich auf, die Wand hinaufzuklettern.
    Drizzt hatte zwar an der Ehre des Meuchelmörders gezweifelt, aber nicht an seinem Verstand. Dieser Angriff ergab überhaupt keinen Sinn. »Warum?« schrie er zu Entreri hinauf. »Du hättest den Anhänger ohne weiteres haben können!«
    »Der Edelstein gehört mir«, erwiderte Entreri.
    »Aber nicht ohne einen Preis!« verkündete Drizzt. »Du weißt, wie ich dich verfolgen werde,

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