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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Catti-brie hatte ein gutes Leben unter den Zwergen von Bruenors Sippe geführt. Doch abgesehen von Bruenor waren die Zwerge nur Freunde, aber nicht ihre Familie gewesen. Catti-brie hatte eine neue Familie um sich gesammelt, die immer mehr gewachsen war - zuerst Bruenor, dann Drizzt, dann Regis und schließlich Wulfgar.
    Jetzt war Wulfgar tot, und Drizzt hatte sie verlassen und war in sein bösartiges Heimatland zurückgekehrt, woraus es für ihn, nach Catti-bries Ermessen, kaum eine Chance auf erneutes Entkommen gab.
    Catti-brie fühlte sich so fürchterlich hilflos bei all diesen Geschehnissen! Sie hatte mit ansehen müssen, wie Wulfgar gestorben war, hatte gesehen, wie er auf sich eine Felsendecke hatte herabstürzen lassen, damit sie nicht einer monströsen Yochlol in die Klauen fiel. Sie hatte versucht, ihm zu helfen, aber dabei versagt, und am Ende waren nur noch ein Steinhaufen und Aegisfang übriggeblieben.
    In den Wochen danach hatte sie ständig kämpfen müssen, die Kontrolle über sich selbst zu bewahren, und vergeblich versucht, die betäubende Trauer zu verleugnen. Sie hatte häufig geweint, aber es war ihr immer gelungen, einen Tränenausbruch nach ein paar Schluchzern mit einem tiefen Atemholen und gewaltiger Willenskraft zu unterdrücken. Der einzige, mit dem sie hatte sprechen können, war Drizzt gewesen.
    Jetzt war Drizzt weg, und jetzt weinte Catti-brie auch. Eine Flut von Tränen lief ihr über das Gesicht, und Schluchzer erschütterten ihren so zerbrechlich wirkenden Körper. Sie wollte Wulfgar zurückhaben! Sie klagte bei allen Göttern, die ihr zuhören mochten, daß er zu jung gewesen war, um ihr genommen zu werden, und daß so viele große Taten vor ihm gelegen hatten.
    Ihr Schluchzen wurde zu seinem wilden Wutausbruch, einem wilden Protest. Kissen flogen durch den Raum, und Catti-brie raffte ihre Decken zu einem Haufen zusammen und schleuderte diesen ebenfalls von sich. Dann warf sie ihr Bett um, nur um sich an dem Geräusch zu erfreuen, als der hölzerne Rahmen auf den Steinboden krachte.
    »Nein!« Das Wort kam tief aus ihrem Innersten. Der Verlust von Wulfgar war nicht gerecht, aber es gab nichts, was Cattibrie dagegen tun konnte.
    Drizzts Abreise war nicht gerecht, so sah es jedenfalls Cattibries verletzter Geist, aber es gab nichts...
    Der Gedanke setzte sich auf einmal in ihrem Kopf fest. Noch immer zitternd stand sie neben dem umgeworfenen Bett, nachdem sie sich wieder unter Kontrolle hatte. Sie verstand jetzt, warum der Drow heimlich gegangen war, warum Drizzt, wie es typisch für ihn war, die ganze Bürde auf sich allein genommen hatte.
    »Nein!« sagte die junge Frau erneut. Sie zog ihr Nachthemd aus, griff nach einer Decke, um sich den Schweiß abzutrocknen und zog dann Hosen und ein Hemd an. Cattibrie verschwendete keine Zeit damit, über ihr Vorhaben nachzusinnen. Sie fürchtete, daß sie ihre Meinung ändern könnte, wenn sie vernünftig über alles nachdachte. Sie schlüpfte schnell in eine geschmeidige Kettenrüstung aus dünnem Mithril, die so fein gearbeitet war, daß sie kaum zu erkennen war, nachdem sie ihre ärmellose Tunika übergeworfen hatte.
    Mit fieberhaften Bewegungen streifte sie ihre Stiefel über und eilte zu ihrem Schrank. Dort fand sie ihren Schwertgürtel, den Köcher und Taulmaril, den Herzenssucher, ihren verzauberten Bogen. Sie ging nicht, sondern rannte von ihrer Kammer zu der des Halblings und pochte nur einmal kurz an die Tür, bevor sie hineinstürzte.
    Regis befand sich - was für eine Überraschung! - schon wieder in seinem Bett, und sein Bauch war gut gefüllt mit einem Frühstück, das ohne Unterbrechung in ein Mittagsmahl übergegangen war. Er war jedoch wach und nicht allzu glücklich, als Catti-brie erneut auf ihn einstürmte.
    Sie zog ihn hoch, und er musterte sie neugierig. Tränenspuren zogen sich über ihre Wangen, und ihre wunderbaren blauen Augen wurden von zornigen roten Adern durchzogen. Regis hatte den Großteil seines Lebens als Dieb gelebt, hatte überlebt, da er andere Leute verstanden hatte, und es fiel ihm nicht schwer, die Ursache für das plötzliche Feuer zu erkennen, das in der jungen Frau loderte.
    »Wo hast du den Panther hingetan?« fragte Catti-brie.
    Regis blickte sie lange an, während sie ihn grob schüttelte.
    »Schnell, sag's mir«, verlangte sie. »Ich habe schon viel zuviel Zeit verloren.«
    »Wozu?« fragte Regis, obgleich er die Antwort kannte.
    »Gib mir einfach nur die Katze«, sagte Catti-brie. Regis blinzelte

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