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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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von Gesetz nur eine Fassade war, hinter der sich das Chaos verbarg, was allem zugrunde lag, neigten Machgefüge dazu, sich ebenso schnell zu verlagern wie Lavateiche.
    »Ich werde erfahren, was ich kann«, antwortete Jarlaxle und erhob sich, um zu gehen. »Und ich werde Euch mitteilen, was ich erfahre.«
    Triel erkannte die List in den Worten des gerissenen Söldners, aber sie mußte sein Angebot annehmen.
    Kurze Zeit später wanderte Jarlaxle offen die breiten, gewundenen Straßen Menzoberranzans entlang und passierte dabei die wachsamen Augen und gezückten Waffen der Hauswachen, die auf fast jedem Stalagmitenhügel postiert waren - und auf den Baikonen vieler tiefhängender Stalaktiten ebenso. Der Söldner hatte keine Angst, denn seinen breitkrempigen Hut kannte jeder in der Stadt, und keines der Häuser wünschte sich einen Konflikt mit Bregan D'aerthe. Sie war von allen Banden am meisten von Geheimnissen umwittert, nur wenige konnten die Zahl ihrer Mitglieder auch nur abschätzen, und ihre Schlupfwinkel verbargen sich in den vielen Winkeln und Rissen der großen Höhle. Die Gemeinschaft galt jedoch etwas in der Stadt und wurde von den Herrschenden Häusern toleriert. Die meisten Bewohner der Stadt zählten Jarlaxle zu den mächtigsten männlichen Dunkelelfen von Menzoberranzan.
    Daher war er so unbekümmert, daß er die verstohlenen Blicke der gefährlichen Wachen kaum wahrnahm. Er war in Gedanken versunken und versuchte, die unterschwelligen Botschaften zu entschlüsseln, die bei dem Treffen mit Triel übermittelt worden waren. Der Plan, Mithril-Halle zu erobern, erschien sehr vielversprechend. Jarlaxle war bis zu der Zwergenfeste vorgedrungen und hatte ihre Verteidigungsmaßnahmen begutachtet. Obwohl sie beeindruckend waren, schienen sie gegen die Stärke einer Drowarmee doch dürftig zu sein. Wenn Menzoberranzan mit Oberin Baenre an der Spitze Mithril-Halle eroberte, würde Lloth ungemein erfreut sein, und das Haus Baenre würde den Gipfel seines Ruhmes erreichen.
    Wie Triel es ausgedrückt hatte, strebte Oberin Baenre damit die Über-Macht an.
    Den Gipfel der Macht? Der Gedanke setzte sich in Jarlaxles Geist fest. Er blieb neben Narbondel stehen, der großen Säulenuhr Menzoberranzans, und ein Lächeln breitete sich auf seinem ebenholzfarbenen Gesicht aus.
    »Der Gipfel, die Über-Macht?« flüsterte er laut.
    Plötzlich verstand Jarlaxle Triels Besorgnis. Sie befürchtete,
    daß ihre Mutter ihre Grenzen überschreiten und für eine Neuerwerbung ein breites, beeindruckendes Reich aufs Spiel setzen könnte. Noch während er über diesen Gedanken nachdachte, verstand Jarlaxle die tiefere Bedeutung des Ganzen. Angenommen, Oberin Baenre war erfolgreich und eroberte Mithril-Halle und anschließend Blingdenstone, grübelte er. Welche Feinde wären dann noch übrig, die die Stadt der Drow bedrohen und damit das empfindliche Machtgefüge in Menzoberranzan zusammenhalten konnten?
    Was das anbetraf, warum war es denn Blingdenstone, einem feindlichen Ort, all die Jahrhunderte erlaubt worden, so nahe bei Menzoberranzan zu überleben? Jarlaxle kannte die Antwort. Er wußte, daß die Gnome, ohne es zu wollen, der Leim waren, der Menzoberranzans Häuser zusammenhielt. Wenn ein gemeinsamer Feind so nahe war, mußten die ständigen Kämpfe der Drow untereinander unter Kontrolle bleiben.
    Aber jetzt hatte Oberin Baenre möglicherweise vor, diesen Lehm zu entfernen, indem sie ihr Reich so weit ausdehnte, daß es nicht nur Mithril-Halle, sondern auch die unruhestiftenden Gnome mit einschloß. Triel fürchtete nicht, daß die Drow besiegt werden könnten; ebensowenig hatte sie Angst vor einer Allianz mit der kleinen Illithiden-Kolonie. Sie befürchtete, daß ihre Mutter Erfolg haben und eine derartige Über-Macht hinterlassen könnte. Die Oberin Baenre war alt, uralt selbst nach den Maßstäben der Drow, und Triel war die nächste Anwärterin auf ihren Sitz. Gegenwärtig war dies sicherlich ein angenehmer Sitz, aber er würde viel wackliger werden, wenn Mithril-Halle und Blingdenstone eingenommen sein würden. Den gemeinsamen Feind, der die Häuser verband und bei der Stange hielt, gäbe es dann nicht mehr, und Triel müßte sich über einen Zusammenschluß mit der Oberflächenwelt Sorgen machen, die so weit von Menzoberranzan entfernt war, denn Gegenmaßnahmen durch die Verbündeten von Mithril-Halle wären unvermeidbar.
    Jarlaxle verstand jetzt, was Oberin Baenre vorhatte, aber gleichzeitig fragte er sich, was Lloth, die die

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