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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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unterirdischen Eidechsen.
    Berg'inyon Baenre und sein Elitetrupp, die vierhundert berühmten Eidechsenreiter von Haus Baenre, kletterten über diesen Nordhang und bewegten sich schnell auf das Tal der Hüter zu.
    Die wartenden Ritter waren so aufgestellt worden, daß sie die letzte Verteidigung gegen die Streitmacht bildeten, die sich über den Südhang näherte. Ihr Sturm, wenn er denn kommen sollte, war gedacht, um die letzte Flanke zu öffnen und es Besnell, den Langreitern und den Männern aus Nesme und Siedelstein zu ermöglichen, in das Tal zu gelangen, das nur durch einen einzigen, schmalen Paß zugänglich war.
    Die Eidechsenreiter würden vor ihnen ankommen, erkannte Alustriel. Sie waren den wartenden Reitern zahlenmäßig erheblich überlegen – und sie waren Drow.
    * * *
    Die östlichste Position war aufgegeben worden. Die Barbaren, oder was von ihren Reihen übriggeblieben war, rannten eilig nach Westen, hinter den Rittern in Silber vorbei, um sich Berkthgar anzuschließen.
    Nun wendete Besnell seine Truppe ebenfalls nach Westen und drängte damit Berkthgars Streitmacht, die mittlerweile fast jeden noch lebenden Krieger aus Siedelstein beinhaltete, voran.
    Der Anführer der Ritter in Silber glaubte allmählich, daß Berkthgars Fehler vielleicht doch keine so verheerenden Folgen haben mochte, wie er befürchtet hatte, sondern daß der Rückzug so vonstatten gehen konnte wie geplant. Er fand ein hochgelegenes Plateau und musterte von dort das Gebiet unter sich. Er nickte grimmig, als er feststellte, daß die feindliche Armee um die ersten drei Positionen herumgewogt war.
    Aber seine Augen weiteten sich vor Schreck, und er keuchte laut auf, als er die genaue Position der Spitze jener finsteren Wolke entdeckte. Die Reiter von Nesme hatten ihre Aufgabe nicht erfüllt! Sie hätten den Berghang hinabstürmen müssen, um jene Flanke zu halten, doch aus irgendeinem Grund hatten sie gezögert, und die Spitze der feindlichen Armee schien bereits an der vierten und letzten Position vorbei zu sein.
    Jetzt endlich kamen die Reiter von Nesme, und ihr wilder Sturm über die ebenste Fläche des Südhanges war in der Tat vernichtend. Die vierzig Reiter zertrampelten in wenigen Augenblicken die dreifache Anzahl an Kobolden.
    Aber der Feind konnte diese Zahl leicht verschmerzen und noch viel mehr, wie Besnell wußte. Der Plan hatte einen geordneten Rückzug nach Westen, in das Tal der Hüter, vorgesehen, der sogar bis hinter das westliche Tor und nach Mithril-Halle hinein fortgesetzt werden sollte, wenn es erforderlich wäre.
    Es war ein guter Plan, aber jetzt war die Flanke verloren, und der Weg nach Westen war versperrt.
    Besnell konnte nur entsetzt zuschauen.

TEIL 5
Alte Könige und alte Königinnen
    Sie kamen als Armee, und doch waren sie dies nicht. Achttausend Dunkelelfen und eine noch größere Zahl von humanoiden Sklaven, eine mächtige und massive Streitmacht, wogten auf Mithril-Halle zu.
    Die Bezeichnung trifft zu, wenn man die bloße Menge und Stärke berücksichtigt, und doch enthalten »Armee« und »Streitmacht« noch etwas anderes, ein Gefühl des Zusammenhalts und eines gemeinsamen Zieles. Mit Gewißheit gehören die Drow zu den besten Kriegern der Reiche. Sie werden von Jugend an für den Kampf, allein oder in Gruppen, ausgebildet, und gewiß ist das gemeinsame Ziel eindeutig, wenn es sich um einen Krieg mit einer anderen Rasse handelt, wenn es darum geht, als Drow die Zwerge zu bekämpfen. Doch obgleich ihre Taktik perfekt ist und Gruppen im Einklang miteinander kämpfen und sich gegenseitig unterstützen, ist die Zusammengehörigkeit in einem Drowtrupp nur oberflächlich.
    Nur wenige Dunkelelfen in Lloths Armee würden ihr Leben geben, um einen anderen zu retten, sofern sie sich nicht sicher sein konnten, daß ihnen ihr Opfer im Jenseits einen Ehrenplatz an der Seite der Spinnenkönigin garantierte. Nur ein Fanatiker unter den Drow wäre bereit, einen Treffer hinzunehmen, wie gering er auch sein mochte, um einen anderen zu schützen, und er würde dies auch nur tun, wenn es seinen eigenen Interessen forderlich wäre. Die Drow schreien in ihren Kampfrufen, daß sie zum Ruhme Lloths kämpften, doch in Wahrheit suchen sie alle nur, einen Teil dieses Ruhmes für sich selbst zu erlangen.
    Persönlicher Vorteil war immer das Hauptinteresse der Dunkelelfen.
    Das war der Unterschied zwischen den Verteidigern von Mithril-Halle und jenen, die gekommen waren, sie zu erobern. Dies war die einzige Hoffnung, die

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