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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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unsere Seite hatte, als wir mit einer solch schrecklichen Übermacht zudem hervorragend ausgebildeter Krieger konfrontiert waren.
    Wenn ein einzelner Zwerg zu einem Gefecht hinzukam, in dem seine Kameraden unterlegen waren, so brüllte er auf und stürzte sich kopfüber in den Kampf, wie sehr die Gegner auch in der Übermacht sein mochten. Doch wenn wir eine Gruppe der Drow in einem Hinterhalt erwischen konnten, eine Patrouille vielleicht, so würden die unterstützenden Gruppen, die ihre unglücklichen Kameraden flankierten, nicht in den Kampf eingreifen, solange sie nicht sicher waren, daß sie den Sieg davontragen konnten.
    Wir hatten ein wahrhaftiges, gemeinschaftliches Ziel. Wir verstanden, was Zusammengehörigkeit bedeutet, und kämpften für ein höheres, von allen geteiltes Prinzip. Und wir verstanden und akzeptierten, daß jedes Opfer, das wir bringen mochten, dem größeren Ziel dienen würde. Darin unterschieden wir uns wesentlich von unseren Gegnern.
    Es gibt eine Kammer in Mithril-Halle – in Wahrheit sind es sogar viele Kammern –, in der die Helden von Kriegen und vergangenen Schlachten geehrt werden. Wulfgars Hammer befindet sich dort, und auch der Bogen – der Bogen eines Elfen –, den Catti-brie nun wieder benutzte, hing einmal an dieser Wand. Obgleich sie den Bogen bereits seit Jahren geführt und ein gut Teil zu seiner Legende beitragen hat, bezeichnet Catti-brie ihn noch immer als »Anariels Bogen« und erweist damit dem schon lange verstorbenen Elfen Ehre. Wenn der Bogen einst in späteren Jahrhunderten erneut von einem Freund der Sippe Heldenhammer benutzt werden wird, so wird man ihn »den Bogen von Catti-brie, die ihn nach Anariel führte«, nennen.
    Es gibt einen anderen Ort in Mithril-Halle, die Halle der Könige, in der die Büsten der Führer der Sippe Heldenhammer, die acht Könige, riesig in Stein gehauen und für die Ewigkeit aufgestellt sind.
    Die Drow haben keine solchen Monumente. Meine Mutter, Malice, sprach niemals von der vorangegangenen Oberin Mutter des Hauses Do'Urden, wahrscheinlich, weil sie Anteil an deren Tod gehabt hatte. In der Akademie gibt es keine Ehrenplatten für frühere Meisterinnen oder Meister. In der Tat, jetzt, da ich darüber nachsinne, erkenne ich, daß die einzigen Monumente in Menzoberranzan die Statuen jener sind, die von Baenre gestraft wurden, jener, die von Vendes' tückischer Peitsche getroffen wurden und deren Haut sich in Ebenholz verwandelt hat. Sie wurden als Beispiel für das, was jenen blüht, die den Gehorsam verweigern, auf dem Plateau von Tierbreche außerhalb der Akademie aufgestellt.
    Dies war der Unterschied zwischen den Verteidigern von Mithril-Halle und jenen, die kamen, sie zu erobern. Dies war unsere einzige Hoffnung.
    Drizzt Do'Urden

Nischen der Macht
    So etwas hatte Bidderdoo noch nie gesehen. Es regnete im wahrsten Sinne des Wortes Kobolde und Koboldteile um den verängstigten Harpell herum, als die Knochenbrecher-Brigade vollends dem Blutrausch verfiel. Sie waren in eine kleine, breite Kammer gekommen, in der sie auf eine Koboldtruppe gestoßen waren, die ihnen zahlenmäßig um ein Vielfaches überlegen war. Bevor Bidderdoo einen Rückzug hatte vorschlagen können (oder ein »taktisches, flankierendes Manöver«, wie er es hatte nennen wollen, da ihm klar war, daß das Wort »Rückzug« nicht zu Thibbledorf Pwents Wortschatz gehörte), war Pwent bereits vorgestürmt.
    Der arme Bidderdoo war von der Brigade mitgerissen worden, als die sieben wild gewordenen Zwerge blindlings und glücklich Pwents selbstmörderischem Angriff direkt in die Mitte der Höhle folgten. Jetzt war es zu einem Massaker ausgeufert, wie es sich der gelehrte Harpell, der sein gesamtes Leben im behüteten EfeuHerrenhaus verbracht hatte, niemals hätte vorstellen können.
    Pwent schoß an ihm vorüber. Auf seinem Helmstachel war ein toter Kobold aufgespießt, der träge hin und her schwankte. Mit weitaufgerissenen Armen sprang der Schlachtenwüter in eine Gruppe Kobolde und zog so viele an sich, wie er nur konnte, um sie fest zu umschlingen. Dann begann er damit, sich zu schütteln und so heftig zu zucken, daß Bidderdoo sich fragte, ob irgendein äußerst schmerzhaftes Gift seinen Weg in die Adern des Zwerges gefunden hätte.
    Aber der Wahnsinn hatte Methode. Pwent schüttelte sich, und die tückischen Kanten seiner Rüstung schabten die Haut von seinen umarmten Feinden, rissen an ihnen und zerfetzten sie. Er riß sich mit einem linken Haken frei (und drei

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