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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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beschloß er. Doch wenn sie irgendwie von dem antimagischen Stein erfahren hatte, den er dem Glabrezu mitgegeben hatte...
    »Du hast meine Bezahlung mitgebracht?« polterte der Balor los und versuchte, überlegen zu klingen.
    »Natürlich, Errtu«, erwiderte die Spinnenkönigin.
    Errtu legte den gewaltigen, gehörnten Kopf schief. Weder in Lloths Tonfall noch in ihren Bewegungen, als sie den Gefangenen auf den riesigen, sitzenden Balor zuschob, war ein Betrug zu entdecken.
    »Du siehst zufrieden aus«, wagte Errtu anzumerken.
    Lloths Lächeln reichte fast bis zu ihren Ohren, und dann begriff Errtu. Sie war wirklich zufrieden! Die alte Teufelin, diese Heimtückischste aller Heimtückischen war froh über den Ausgang der Sache. Oberin Baenre war vernichtet – und damit auch jegliche Ordnung in Menzoberranzan. Die Stadt der Drow würde nun ihr größtes Chaos erleben, mit aufregenden Kriegszügen zwischen den einzelnen Häusern und einem wahren Spinnennetz der Intrigen. Schicht auf Schicht von Lügen und Verrat würden sich durch alle herrschenden Häuser ziehen.
    »Du wußtest von Beginn an, was geschehen würde!« beschuldigte der Balor sie.
    Lloth lachte laut auf. »Ich hatte den Ausgang nicht vorhergesehen«, versicherte sie. »Ich wußte nicht, daß Errtu so massiv vorgehen würde, um jenen zu beschützen, der ihn aus seiner Verbannung befreien kann.«
    Die Augen des Balor weiteten sich, und seine großen, ledrigen Flügel schlossen sich fest um ihn in einer symbolischen, wenn auch nutzlosen Verteidigungsbewegung.
    »Fürchte dich nicht, mein monströser Verbündeter«, schnurrte Lloth. »Ich werde dir Gelegenheit geben, dich wieder in meine Gunst zu bringen.«
    Errtu knurrte leise. Welchen Gefallen sollte er der Spinnenkönigin nun schon wieder erweisen?
    »Ich fürchte«, fuhr Lloth fort, »ich werde in den nächsten Jahrzehnten mit dem Versuch beschäftigt sein, die Verwirrung in Menzoberranzan zu beenden.«
    Errtu schnaubte. »Danach würde es dich niemals verlangen«, erwiderte er.
    »Nun, dann werde ich damit zu tun haben, die Verwirrung zu beobachten«, gab Lloth zu. Und dann fügte sie lässig hinzu: »Und ich werde auch das beobachten, was du für mich tun sollst.«
    Erneut stieß der Balor sein dämonisches Knurren aus.
    »Wenn du frei bist, Errtu«, sagte Lloth ruhig, »wenn du Drizzt Do'Urden in den Schlingen deiner Peitsche gefangen hast, dann töte ihn langsam und unter großen Schmerzen, so daß ich jeden seiner Schreie hören kann!« Jetzt hob die Spinnenkönigin die Arme und verschwand in einem Nebel knisternder, schwarzer Energie.
    Errtus Lippen bleckten sich zu einem bösen Lächeln. Er blickte zu dem armseligen Gefangenen, dem Schlüssel, der den Willen und das Herz von Drizzt Do'Urden brechen würde. Manchmal, so schien es, verlangte die Spinnenkönigin nicht allzuviel von ihm.
    * * *
    Seit dem Sieg waren zwei Wochen vergangen, und die Feiern in Mithril-Halle dauerten noch immer an. Viele waren bereits abgereist – als erste die beiden überlebenden Männer aus Nesme und die Langreiter gemeinsam mit Harkle und Bella don DelRoy (während es Pwent gelungen war, Bidderdoo dazu zu überreden, noch eine Weile zu bleiben). Dann hatten Alustriel und ihre verbliebenen Ritter in Silber, fünfundsiebzig Krieger, ihre Reise zurück nach Silbrigmond angetreten. Sie gingen mit hoch erhobenen Häuptern, und die Herrin war bereit, jedem Vorwurf ihrer Rivalen offen zu begegnen, da sie überzeugt war, das Richtige getan zu haben, indem sie König Bruenor zu Hilfe gekommen war.
    Die Svirfnebli hatten hingegen keine Eile abzureisen, sondern genossen die Gesellschaft der Sippe Heldenhammer, und die Männer aus Siedelstein schworen, sie würden bleiben, bis der letzte Met in Mithril-Halle ausgetrunken sei.
    Weit unten am Berg, fern von der Zwergenfeste, befand sich Catti-brie auf einem kalten, windigen Plateau. Sie saß auf einem feinen Rotschimmel – es war eines der Pferde, die einem gefallenen Ritter in Silber gehört hatten. Sie saß ruhig und still da, aber der Schmerz in ihrem Herzen war deshalb nicht geringer, als sie zu Mithril-Halle hinaufblickte. Ihre Augen glitten prüfend über die Pfade, die zu dem felsigen Tor führten, und sie lächelte, ohne überrascht zu sein, als sie einen Reiter erblickte, der von dort herabkam.
    »Ich wußte, daß du mir folgen würdest«, sagte sie, als der Waldläufer sie erreicht hatte.
    »Wir alle haben unseren Platz«, erwiderte Drizzt.
    »Und der meine ist jetzt nicht

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