Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
verteidigende Pfade.
    Tatsächlich sahen sie schon wenige Minuten, nachdem sie ihre neue Position erreicht hatten, die gehorsame Orkbande, die unter ihnen eifrig über felsige Vorsprünge kletterte. Jarlaxle setzte zu seinen üblichen Bemerkungen an, aber Entreri hörte ihm nicht zu. Er richtete seine Konzentration nach innen und lauschte auf den Gesprungenen Kristall, von dem er wusste, dass er nach den Orks rief. Er achtete genau auf seine subtilen Ausstrahlungen, die er nur allzu gut kennen gelernt hatte, seit er das Artefakt in seinem Besitz hatte. Denn obwohl Entreri sich dem Kristall verweigert und unmissverständlich klargemacht hatte, dass ihm das Artefakt nichts zu bieten hatte, hatte Crenshinibon seinen lockenden Ruf nie aufgegeben.
    Er hörte jetzt, wie dieser Ruf über die Bergpässe trieb und nach den Orks griff, sie darum bat, herzukommen und sich den Schatz zu holen.
    Beende den Ruf, befahl Entreri lautlos. Diese Kreaturen sind nicht würdig, dir oder mir als Sklaven zu dienen.
    Daraufhin spürte er einen kurzen Moment der Verwirrung, einen Augenblick flüchtiger Hoffnung – ja, Entreri erkannte deutlich, dass Crenshinibon ihn als Träger haben wollte! – gefolgt von … Fragen. Entreri nutzte diesen Augenblick, um seine eigenen Gedanken in den Strom des telepathischen Rufs einzuschleusen. Er übermittelte keine Worte, denn er sprach nicht orkisch und bezweifelte, dass die Kreaturen irgendeine der menschlichen Sprachen verstanden, die ihm geläufig waren. Stattdessen sandte er Bilder von Orksklaven aus, die dem Dunkelelfenmeister dienten. Er nahm an, dass die Orks Jarlaxle für eine imposantere Gestalt hielten als ihn selbst. Entreri zeigte ihnen einen großen Ork, auf den Drows einprügelten, dann einen anderen, der geschlagen und mit wilder Lust zerrissen wurde.
    »Was tust du, mein Freund?«, hörte er Jarlaxle drängend und mit lauter Stimme rufen, was ihn vermuten ließ, dass der Drow diese Frage wahrscheinlich schon mehrmals gestellt hatte.
    »Ich säe ein wenig Zweifel in den Köpfen unserer hässlichen kleinen Freunde«, erwiderte Entreri. »Ich habe mich Crenshinibons Ruf angeschlossen und hoffe, dass sie die eine Lüge nicht von der anderen trennen können.«
    Jarlaxle wirkte völlig verwirrt, und Entreri konnte nachvollziehen, welche Fragen sich hinter seiner Stirn auftürmten, denn er teilte viele von Jarlaxles Zweifeln. Eine Lüge von der anderen? Doch waren Crenshinibons Versprechungen überhaupt Lügen?, musste der Meuchelmörder sich fragen. Selbst wenn man von der grundsätzlichen Verwirrung absah, würde Jarlaxle Zweifel an Entreris Motiven haben – und das musste er nach Ansicht des Meuchelmörders auch. Immerhin bestand ja die Möglichkeit, dass der Mensch seine Absichten verschleierte und in Wahrheit den Dunkelelfen dazu bringen wollte, Entreri für den einzig geeigneten Träger des Gesprungenen Kristalls zu halten.
    »Ignoriere alle Zweifel, die Crenshinibon dir jetzt eingibt«, sagte Entreri sachlich. Er hatte die Gedanken des Dunkelelfen perfekt gelesen.
    »Selbst wenn du die Wahrheit sagst, fürchte ich dennoch, dass du ein gefährliches Spiel mit einem Artefakt spielst, das weit jenseits unseres Verständnisses liegt«, erwiderte Jarlaxle nach einer weiteren nachdenklichen Pause.
    »Ich weiß, was es ist«, versicherte Entreri ihm, »und ich weiß, dass ihm die Art unserer Beziehung vollständig klar ist. Das ist der Grund, warum der Gesprungene Kristall so verzweifelt von mir fort will – und warum er erneut nach dir ruft.«
    Jarlaxle musterte ihn mit einem harten Blick, und für einen kurzen Augenblick fürchtete Entreri, dass der Drow ihn angreifen würde.
    »Enttäusche mich nicht«, sagte der Meuchelmörder einfach.
    Jarlaxle blinzelte, nahm den Hut ab und wischte sich erneut den Schweiß vom kahlen Schädel.
    »Dort!«, sagte Entreri und zeigte zu den tiefer gelegenen Abhängen. Dort unten war ein Kampf zwischen verschiedenen Gruppen der Orks ausgebrochen. Es schien diesen chaotischen Kreaturen unmöglich zu sein, untereinander Frieden zu halten. Innerhalb eines Orkstammes konnte der kleinste Funke blutige Streitereien entfachen, die viele Leben kosteten und erst endeten, wenn eine der gegnerischen Parteien völlig ausgelöscht war. Als Entreri die Bilder von einem Drow-Herrn übermittelte, hatte er mehr als nur einen kleinen Funken entzündet. »Es scheint, dass einige von ihnen meinem Ruf mehr Glauben schenken als dem des Artefakts.« »Und ich hatte gehofft, der

Weitere Kostenlose Bücher