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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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durchgedrungen war und jetzt daran arbeitete, mit Hilfe des Drows Entreris bedrohliche Einmischung zu beseitigen? »Du wirst nie genug Entschlusskraft aufbringen, ihn zu vernichten«, meinte Jarlaxle.
    Jetzt war es an Entreri, eine verwirrte Miene zu zeigen.
    »Selbst wenn du eine Methode findest, und ich bezweifle, dass es sie gibt, wirst du dich im entscheidenden Moment nicht entschließen können, ein so mächtiges und möglicherweise nutzbringendes Objekt wie Crenshinibon zu beseitigen«, behauptete Jarlaxle verschmitzt. Ein Grinsen breitete sich auf dem dunklen Drowgesicht aus. »Ich kenne dich, Artemis Entreri«, sagte er, noch immer grinsend, »und ich weiß, dass du solch eine Macht, ein solches Potenzial, eine solche Schönheit, wie sie Crenshinibon eigen ist, nicht wegwerfen wirst!«
    Entreri sah ihn mit hartem Blick an. »Ohne das geringste Zögern«, sagte er kühl. »Und das würdest du ebenfalls tun, wärst du nicht in seinen Bann geraten. Ich sehe diesen magischen Gegenstand als die Falle an, die er ist. Er bietet kurzfristigen Nutzen, doch nur durch überstürztes Handeln, das nur in vollkommenem Chaos enden kann. Du enttäuschst mich, Jarlaxle. Ich hätte dich für klüger gehalten.«
    Auch Jarlaxles Gesicht nahm einen kalten Ausdruck an. Ein zorniger Blitz zuckte durch seine dunklen Augen. Für einen kurzen Moment dachte Entreri, er stünde vor seinem ersten Kampf dieses Tages, dachte, der Dunkelelf würde ihn angreifen. Jarlaxle schloss die Augen, sein Körper schwankte leicht hin und her, während er seine Gedanken sammelte und sich konzentrierte.
    »Bekämpfe den Drang«, hörte sich der Meuchelmörder zu seiner Überraschung leise wispern. Entreri, der absolute Einzelgänger, der Mann, der sein ganzes Leben lang immer nur auf sich selbst vertraut hatte, war ernstlich überrascht über seine eigenen Worte.
    »Laufen wir dann also weiter davon oder kämpfen wir gegen sie?«, fragte Jarlaxle einen Augenblick später. »Falls diese Kreaturen von Rai-guy und Kimmuriel gelenkt werden, werden wir das früh genug erfahren – wahrscheinlich, wenn wir gerade mitten im Gefecht sind. Das Verhältnis von zehn zu eins, meinetwegen sogar zwanzig zu eins gegen Orks auf einem bergigen Kampffeld unserer Wahl macht mir keine Angst. Aber um die Wahrheit zu sagen, ich möchte meinen früheren Offizieren nicht einmal zwei zu zwei gegenübertreten. Mit seiner Kombination aus zauberischen und geistlichen Kräften verfügt Rai-guy über genug Varianten, um selbst Gromph Baenre das Fürchten zu lehren, und viele von Kimmuriel Oblodras Taktiken sind weder vorhersehbar noch begreifbar. In all den Jahren, die er mir gedient hat, habe ich das Rätsel, das Kimmuriel darstellt, nicht einmal ansatzweise gelöst. Ich weiß nur, dass er außerordentlich effektiv ist.«
    »Rede nur weiter«, murmelte Entreri, während er zu den Orks hinunterblickte, die bereits viel dichter waren, und über mögliche Schlachtfelder nachdachte. »Du weckst in mir den Wunsch, dich und den Gesprungenen Kristall zurückgelassen zu haben.«
    Er bemerkte eine leise Veränderung in Jarlaxles Miene, vielleicht ein subtiler Hinweis darauf, dass der Söldnerführer sich schon seit geraumer Zeit fragte, warum Entreri sich die Mühe gemacht hatte, den Kristall zu stehlen und ihn selbst zu retten.
    Wenn der Meuchelmörder ohnehin vorhatte, den Gesprungenen Kristall zu vernichten, warum war er dann nicht einfach geflohen? Warum hatte er Jarlaxle und diesen Zwist mit seinen gefährlichen Offizieren nicht einfach hinter sich gelassen?
    »Wir werden das ausdiskutieren«, erwiderte Jarlaxle.
    »Zu einem anderen Zeitpunkt«, entgegnete Entreri und lief auf dem Felsvorsprung nach rechts. »Wir haben viel zu tun, und unsere Freunde haben es eilig.«
    »Kopfüber ins Verderben«, meinte Jarlaxle ruhig. Er glitt von seinem Pferd und folgte Entreri.
    Kurze Zeit später hatten die beiden sich an einer Stelle an der nordöstlichen Seite des Abhangs eingerichtet, wo der Aufstieg am steilsten war. Jarlaxle machte sich Sorgen, dass vielleicht einige Orks über die anderen Pfade kommen würden, die auch sie genommen hatten, und ihnen so den Vorteil des höheren Standpunkts rauben könnten. Entreri war jedoch der Überzeugung, dass das Artefakt die Monstren beharrlich rief, sodass diese ihren Kurs ändern würden, um auf direktem Weg zu Crenshinibon zu gelangen. Dieser Weg führte mehrere hohe Klippen auf dieser Seite des Berges hinauf, dann über schmale, leicht zu

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