Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung
»Ich bezahle ihn nicht fürs Reden«, sagte er. »Ich bezahle ihn, damit er arbeitet!«
»Das werden wir sehen«, erwiderte der Zauberer. Er wandte sich wieder Wulfgar zu, aber der Schmied stürmte auf den Zauberer zu, stieß einen Finger in seine Richtung und wiederholte seinen Standpunkt.
Robillard schaute gelangweilt Wulfgar an, und der Barbar erkannte, dass er seinen schnell aufbrausenden Chef besser beruhigen sollte, wenn er nicht plötzlich ohne Arbeitgeber dastehen wollte. Er klopfte dem Mann sanft auf die Schulter und führte ihn mit einer Kraft, die selbst jene des langjährigen Schmieds bei weitem überstieg, davon.
Als Wulfgar zu Robillard zurückkehrte, war sein Gesicht eine Maske des Ärgers. »Was willst du, Zauberer?«, fragte er grob. »Bist du gekommen, um mich zu verspotten? Um mich darüber zu informieren, um wie viel besser die Seekobold dran ist, seit ich an Land geblieben bin?«
»Hmm«, meinte Robillard und kratzte sich am Ohr. »Da liegt ein Stück Wahrheit drin, nehme ich an.«
Wulfgars kristallblaue Augen wurden zu drohenden Schlitzen.
»Aber nein, mein großer und törichter … was immer du auch bist«, sagte Robillard, und falls ihn Wulfgars gefährliche Haltung auch nur im Mindesten nervös machte, so ließ er es sich nicht anmerken. »Ich schätze, ich bin gekommen, weil ich ein so weiches Herz habe.« »Das versteckst du gut.«
»Mit Absicht«, erwiderte der Zauberer, ohne zu zögern. »Dann sag doch mal, planst du, den ganzen Winter in Deudermonts Haus zu verbringen und hier zu … arbeiten?« Er beendete die Frage mit einem abschätzigen Schnauben. »Würde es dir gefallen, wenn ich das Haus des Kapitäns verließe?«, stellte Wulfgar eine Gegenfrage. »Hast du selbst Pläne für das Haus? In diesem Fall werde ich es gern sofort verlassen.«
»Beruhige dich, zorniger Gigant«, entgegnete Robillard in absolut überheblichem Ton. »Ich habe keine Pläne für das Haus, denn ich werde, wie ich dir bereits gesagt habe, schon bald auf die Seekobold zurückkehren. Ich verfüge über keine nennenswerte Familie an Land. Du solltest aufmerksamer zuhören.«
»Dann willst du mich einfach nur raus haben«, folgerte Wulfgar. »Raus aus dem Haus und aus Deudermonts Leben.« »Das ist eine ganz andere Sache«, erwiderte Robillard trocken. »Habe ich gesagt, dass ich dich raus haben will, oder habe ich dich gefragt, ob du vorhast zu bleiben?«
Wulfgar war diese Wortklauberei und den ganzen Robillard leid. Er knurrte noch einmal und machte sich wieder an die Arbeit, indem er mit seinem schweren Hammer auf das Metall einschlug. »Der Kapitän hat gesagt, dass ich bleiben kann«, sagte er. »Und daher habe ich vor, so lange zu bleiben, bis ich genug verdient habe, um mir eine eigene Bleibe zu kaufen. Ich würde jetzt schon gehen – ich möchte niemandem etwas schuldig sein –, aber ich muss mich um Delly und Colson kümmern.«
»Wenn das mal nicht eher umgekehrt ist«, murmelte Robillard leise vor sich hin, aber laut genug – und zwar absichtlich, wie der Barbar erkannte –, dass Wulfgar es hören konnte.
»Brillanter Plan«, sagte der Zauberer jetzt lauter. »Und du wirst ihn also durchführen, während deine früheren Freunde sich auf den Weg machen, um den magischen Kriegshammer zurückzuholen, den festzuhalten du zu dumm warst, und dabei vielleicht ums Leben kommen. Wirklich brillant, junger Wulfgar!«
Wulfgar richtete sich auf und ließ die Arbeit Arbeit sein. Der Hammer fiel ihm aus der Hand, und sein Unterkiefer klappte vor Verblüffung auf.
»Das stimmt doch, nicht wahr?«, fragte der unerschütterliche Zauberer ruhig.
Wulfgar wollte etwas erwidern, doch es fehlten ihm die Worte, um sich gegen den brutalen und direkten Angriff zur Wehr zu setzen. Was immer er auch sagen konnte, wie immer er sich auch ausdrücken mochte, um sich besser zu fühlen, es blieb die einfache Wahrheit bestehen, dass Robillards Beobachtungen zutreffend waren.
»Ich kann nicht verändern, was geschehen ist«, sagte der besiegte Barbar, während er sich bückte, um seinen Hammer aufzuheben.
»Aber du kannst dich darum bemühen, die Fehler wieder gutzumachen, die du begangen hast«, rief Robillard ihm ins Gedächtnis. »Wer bist du, Wulfgar aus dem Eiswindtal? Und wichtiger noch, wer willst du sein?«
Es lag keine Freundlichkeit in Robillards scharfem Tonfall oder in seiner steifen und habichtsartigen Haltung, sondern er stand mit trotzig überkreuzten Armen und vollkommen überlegenem
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