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Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Titel: Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Gesichtsausdruck vor dem Barbaren. Und doch überraschte es Wulfgar, dass der Zauberer überhaupt irgendein Interesse an seinem Schicksal zeigte. Er hatte angenommen – und das aus gutem Grund –, dass Robillards einzige Sorge, was ihn betraf, darin bestand, den Barbaren von Bord der Seekobold zu bekommen.
    Wulfgar starrte Robillard zornig an, dann erschien auf seinem Gesicht ein selbstironisches Grinsen. »Ich bin, was du vor dir siehst«, sagte er, breitete die Arme aus und präsentierte seine Schmiedeschürze. »Nicht mehr, nicht weniger.«
    »Ein Mann, der eine Lüge lebt, wird schließlich von ihr verzehrt werden«, meinte Robillard.
    Wulfgars Lächeln wich plötzlich einem finsteren Blick.
    »Wulfgar, der Schmied?«, fragte Robillard skeptisch und stieß ein Schnauben aus. »Du bist kein Arbeiter, und du belügst dich selbst, wenn du glaubst, dass diese neueste Beschäftigung dir erlauben wird, dich vor der Wahrheit zu verbergen. Du wurdest als Krieger geboren, als Krieger erzogen und zu einem solchen ausgebildet, und du bist dieser Berufung aus vollem Herzen nachgegangen. Wie oft ist Wulfgar mit dem Lied des Tempus auf den Lippen in die Schlacht gestürmt?«
    »Tempus«, sagte Wulfgar verächtlich. »Tempus hat mich im Stich gelassen.«
    »Tempus war bei dir, und dein Glaube an den Kodex der Krieger hat dir durch all deine Prüfungen geholfen«, gab Robillard heftig zurück. »Durch alle Prüfungen.«
    »Du hast keine Ahnung, was ich durchgemacht habe.«
    »Es ist mir gleich, was du durchgemacht hast«, erwiderte Robillard. Diese Behauptung und die pure Kraft seiner Stimme ließen Wulfgar aufmerken. »Mich kümmert nur, was ich jetzt vor mir sehe, nämlich einen Mann, der eine Lüge lebt und allen in seiner Umgebung und sich selbst Schmerzen zufügt, weil ihm der Mut fehlt, sich seiner eigenen Identität zu stellen.« »Ein Krieger?«, fragte Wulfgar zweifelnd. »Und doch ist es Robillard, der mich von genau dieser Tätigkeit abhält. Robillard war es, der Kapitän Deudermont dazu gebracht hat, mich von der Seekobold zu entfernen.«
    »Du gehörst nicht auf die Seekobold, dessen bin ich mir sicher«, erwiderte der Zauberer ruhig. »Zumindest nicht zu dieser Zeit. Die Seekobold ist kein Ort für jemanden, der sich auf der Jagd nach seinen persönlichen Dämonen wild in die Schlacht stürzt. Wir haben Erfolg, weil jeder von uns seinen Platz im Kampf kennt. Aber ich weiß auch, dass du nicht hierher in eine Schmiede gehörst. Höre auf meine Worte, Wulfgar aus dem Eiswindtal. Deine Freunde begeben sich in große Gefahr, und ob du es zugibst oder nicht, sie tun es dir zuliebe. Wenn du dich ihnen nicht jetzt anschließt oder zumindest zu ihnen gehst und mit ihnen redest, um sie von ihrem Vorhaben abzubringen, wird dies Konsequenzen haben.
    Falls Drizzt Do'Urden und Catti-brie bei der Suche nach Aegisfang etwas zustößt, wirst du dich für den Rest deines Lebens deswegen quälen. Nicht wegen deiner Dummheit, den Kriegshammer zu verlieren, sondern hauptsächlich wegen deiner feigen Weigerung, dich ihnen anzuschließen.« Der Zauberer hielt abrupt inne und blickte den Barbaren einfach nur an. Wulfgars Gesicht war völlig leer, während er versuchte, die Wahrheit des Gesagten zu verdauen.
    »Sie sind schon fast einen Monat unterwegs«, sagte der Barbar, dessen Tonfall jedoch wenig überzeugend klang. »Sie könnten überall sein.«
    »Sie sind auf jeden Fall durch Luskan gekommen«, erwiderte Robillard. »Dort kann ich dich heute noch hinbringen, und ich habe Verbindungen zu Leuten in der Stadt, die uns auf unserem weiteren Weg führen können.« »Du willst dich der Suche anschließen?«
    »Nach deinen Freunden, ja«, antwortete Robillard. »Nach Aegisfang? Wir werden sehen, aber das scheint mir nicht meine Angelegenheit zu sein.«
    Wulfgar sah aus, als könnte ihn das sanfteste Lüftchen umwerfen. Er wankte vor und zurück und starrte ins Nichts. »Lehne diese Gelegenheit nicht ab«, warnte ihn Robillard. »Dies ist deine einzige Chance, die Fragen zu beantworten, die dich so quälen, und auch deine einzige Chance, die Schuld zu umgehen, die dich sonst auf ewig plagen wird. Ich biete dir diese Gelegenheit an, aber die Straße des Lebens hat so viele unvorhersehbare Windungen, dass du nicht hoffen darfst, dass sie sich dir noch einmal präsentiert.« »Warum?«, fragte Wulfgar leise.
    »Ich habe dir meine Sicht deines gegenwärtigen Zustandes deutlich genug erklärt, ebenso wie meine Überzeugung, dass du jetzt

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