Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung
tätig werden solltest, um wieder auf den richtigen Weg zurückzufinden«, antwortete Robillard, aber der Barbar schüttelte den Kopf, noch während er sprach.
»Nein«, sagte Wulfgar. »Warum du?« Als Robillard nicht sofort antwortete, sprach der Barbar weiter. »Du bietest mir deine Hilfe an, obwohl du mir nie Freundschaft entgegengebracht hast, genauso wenig, wie ich mich um die deine bemüht habe. Trotzdem bist du hier und bietest mir deinen Rat und Beistand an. Warum? Ist der Grund deine frühere Freundschaft zu Drizzt und Catti-brie? Oder ist es dein Wunsch, mich loszuwerden, mich möglichst weit von deiner kostbaren Seekobold zu entfernen?« Robillard blickte ihn listig an. »Ja«, antwortete er.
Moriks Sichtweise
»Er ist ziemlich entgegenkommend für einen Gefangenen, würde ich sagen«, meinte Sheila Kree zu Bellany nach drei erschöpfenden Stunden des Verhörs, in denen Morik der Finstere bereitwillig alles preisgegeben hatte, was er über Wulfgar, Drizzt und Catti-brie wusste. Sheila hatte vor allem seinen Berichten über den Dunkelelfen sehr genau zugehört. »Moriks höchster Grundsatz ist der Selbstschutz«, erklärte Bellany. »Nichts anderes. Er würde sogar Wulfgar einen Dolch ins Herz stoßen, wenn er dadurch sein eigenes Leben retten könnte. Morik wird es nicht freuen, falls Drizzt und Wulfgar uns aufspüren sollten. Er wird vielleicht sogar einen Weg finden, sich weder an den Kämpfen zu beteiligen noch uns dabei zu helfen, seinen früheren Kumpan zu vernichten, aber er wird auch nicht sein eigenes Leben riskieren, indem er sich gegen uns wendet. Und er wird nicht die Aussicht auf eine bessere Zukunft gefährden, von der er weiß, dass wir sie ihm bieten können. So ist er nun einmal.«
Sheila konnte den Gedanken, persönlichen Gewinn über die Loyalität zur eigenen Gruppe zu stellen, gut verstehen. Schließlich war dies die Grundlage für die Treue, die ihre Bande von Halsabschneidern für sie empfand. Sheilas Mannschaft wurde von ihr nur durch Drohungen und Versprechungen zusammengehalten – ihre Leute folgten ihr, weil sie wussten, dass sie unter dem Kommando ihrer Kapitänin den größten persönlichen Gewinn erzielen konnten. Zudem wussten sie, dass jeder Versuch, die Bande zu verlassen, den tödlichen Zorn der Anführerin und ihres Stabs von Offizieren heraufbeschwören würde.
Jule Pfeffer, die ein wenig seitlich saß, fühlte sich hauptsächlich durch Moriks Verhalten seit seiner Ankunft in der Goldenen Bucht in ihrem Glauben an seine Aufrichtigkeit bestätigt. Alles, was der Ganove gesagt hatte, stimmte vollständig mit dem überein, was sie bei ihrem kurzen Aufenthalt in Zehn-Städte über Drizzt erfahren hatte.
»Falls der Drow und Catti-brie beschließen, nach dem Kriegshammer zu suchen, müssen wir damit rechnen, dass Bruenor und der Halbling, Regis, sich ihnen anschließen«, sagte sie. »Und vergesst auch nicht den Panther, den Drizzt immer dabeihat.«
»Wir werden nichts von alledem vergessen«, versicherte Sheila Kree ihr. »Wie gut, dass Le'lorinel zu uns gekommen ist.«
»Le'lorinels Auftauchen mag sich tatsächlich als das Beste erweisen, was uns in dieser Lage passieren konnte«, stimmte Bellany ihr zu.
»Muss Morik jetzt in den Kampf?«, fragte die Piratenkapitänin, denn Le'lorinel, völlig besessen von Drizzt, hatte verlangt, einige Zeit mit dem neuesten Bewohner des Verstecks verbringen zu können, da dieser ja selbst gegen den verhassten Dunkelelf gekämpft hatte.
Jule Pfeffer musste über die Frage laut lachen. Kurz nachdem Jule in der Goldenen Bucht angekommen war, hatte Le'lorinel Stunde um Stunde mit ihr verbracht und sie jede Bewegung wiederholen lassen, die die Wegelagerin bei Drizzt gesehen hatte, selbst solche, die nichts mit einem Kampf zu tun hatten. Le'lorinel wollte die Länge seiner Schritte wissen, wie er den Kopf neigte, wenn er sprach, alles, was es überhaupt über den verhassten Drow zu erfahren gab. Jule wusste, dass Morik diesem Wissen wahrscheinlich nichts von Bedeutung hinzufügen konnte, aber ihr war auch klar, dass Le'lorinel Morik alle Handlungen und Worte Drizzts endlos immer wieder aufs Neue wiederholen lassen würde. Jule hatte niemals jemanden getroffen, der so besessen war.
»Morik ist wahrscheinlich in diesem Augenblick bei Le'lorinel und muss zweifellos die Szene nachspielen, wie er von Drizzt und Catti-brie gefangen wurde«, antwortete Bellany mit einem Seitenblick zu der amüsierten Jule.
»Beobachte sie auf magischem
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