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Die Verkaufte Braut

Titel: Die Verkaufte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bedrich Smetana
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gehen!
    So feine Schlingen,
    Schlau und toll,
    Kann Liebeslist nur drehen.
     
    Dir, Treue, Süsse,
    Viel tausend Grüsse!
    In wenig Stunden
    Ist es gescheh'n,
    Dass wir, verbunden,
    Uns wiederseh'n!
    Nach Wetterschlägen,
     
    Nach Angst und Pein,
    Nach Sturm und Regen
    Lacht Sonnenschein,
    Himmlischer Segen:
    Bald bist Du mein!
     
     
Sechste Scene.

    Hans. Kezal. Kruschina und Volk.
     
    KEZAL
die Neugierigen abwehrend.
    Nicht zu hitzig! Ihr werdet hören
    Alles, was wir abgemacht!
    Den Verlauf der Sache nicht zu stören,
    Haltet Ruhe, gebet Acht!
    CHOR.
    Ja, wir wollen 's endlich hören!
    KEZAL.
    Denkt daran: Ihr müsst beschwören,
    Ob es richtig zu Papier gebracht!
    Was hier steht, lasst mich berichten:
     
    Liest.
     
    »Auf die Braut will ich verzichten« ..
    CHOR
sich um Kezal drängend.
    Ja, so steht's! Was für Geschichten!?
    Auf die Braut will er verzichten!?
    HANS
zeigt auf das Papier und liest.
    »Doch zu Gunsten keines Andern,
    Als des Sohns des hochverehrten,
    Wackeren Tobias Micha!«
    KEZAL.
    Ja, des Sohns Tobias Micha's.
    HANS
wie oben.
    »Wenn er sie von Herzen liebt,
    Wenn er treu sich ihr ergiebt,
    Wenn vor Zeugen er beschwört,
    Dass nur ihr sein Herz gehört.«
    KEZAL.
    Ganz genau so steht's geschrieben.
    Ueberzeugt Euch, meine Lieben!
     
    Er lässt die Umstehenden in den Vertrag sehen.
     
    CHOR.
    Nicht versteh'n wir, was geschehen!
    KRUSCHINA
zu Hans.
    Dankbar sollst Du stets mich sehen!
    Gott sei Lob, wir sind so weit!
    Weg ist jede Schwierigkeit.
    KEZAL.
    Ja, Gottlob, wir sind im Reinen!
    Etwas noch will wichtig scheinen!
     
    Zu Kruschina.
     
    Braucht ihm weiter keinen Dank zu schulden,
    Denn ich zahl' ihm baar dreihundert Gulden.
    Um diesen Preis, so steht's allhie,
    Verkauft er die Marie!
    CHOR.
    Ha, wie schändlich, zu verschachern
    Seine Braut!
    KRUSCHINA.
    Dass er auf das Geld nur schaut –
    Frei will ich es Euch gestehen, –
    Hätt' ich ihm nicht zugetraut!
    KEZAL.
    Punctum, satis. So geschehen
    Nach Gesetzeslaut.
    Unterschreibt nun!
     
    Zu Hans.
     
    Du zuerst.
    Hier, mein Lieber! Dann die Zeugen!
    HANS.
    Hier mein Nam':
     
    Unterschreibt.
     
    Hans Ehrentraut.
    CHOR.
    Er verkaufte seine Braut!
    O Schande!

    Ende des zweiten Actes.
     
     

Dritter Act.
     
    Decoration wie im ersten Act.
     
Erste Scene.
    WENZEL
allein.
     
    Sehr niedergeschlagen.
     
    Wa ... was ich mich betrübe!
    Schwie ... schwierig ist die Liebe!
    Kä ... Kämpfe mich bedrohen!
    Mä ... Mädchen ist entflohen!
     
    Sche ... schelten wird die Mutter!
    He ... Herz ist weich wie Butter!
    We ... Wenzel, weh' Dir, Armer!
    Hi ... hilf, Du, mein Erbarmer!
     
     
Zweite Scene.

    Wenzel, Springer und Esmeralda, Statisten.
     
    SPRINGER
ruft aus.
    Dem nie genug verehrten Publikum
    Wird unterthäniglichst bekannt gemacht,
    Dass heut' Nachmittag eine Vorstellung
    Zwei- und vierbeiniger Celebritäten
    Von seltener Niedagewesenheit
    Schlag drei Uhr pünktlich vor sich gehen wird,
    Theils auf der Erde, theils auch in der Luft.
    Besond're Zierden der Gesellschaft sind:
     
    Fanfare.
     
    Vorerst die wunderschöne Esmeralda,
    Gebor'ne Spanierin aus Napagedos,
    »Die Königin des Drahtseils«, »Tochter der Luft« –
    Springt auf Verlangen über ihren Schatten.
     
    Fanfare.
     
    Sodann der Indianerhäuptling Murru,
    Gefangen auf der Insel Bummerang,
    Die hunderttausend Meilen weit entfernt,
    Waschecht und braun bei Sonnenschein und Regen,
    Von Haus aus Kannibal' und Menschenfresser. –
    Er thut Euch nichts! – Jetzt frisst er nur noch Hühner
    Und Tauben – die man mitzubringen hat! –
    Mit Haut und Haar und schluckt nebstbei auch Gabeln.
     
    Fanfare.
     
    Doch das Erstaunlichste von Allem kommt
    Zuletzt: »Das Wunder der Dressur!« Ein grosser
    Lebend'ger Landbär aus Amerika,
    Den ich mir selbst gezähmt. Mit Esmeralda
    Tanzt er ein Pas de deux wie im Ballet,
    Geht auf den Zeh'n und hüpft auf einem Bein.
     
    Damit man sehe, dass ich nicht zuviel
    Gesagt, so finde gleich die Probe statt.
    Das Weit're folgt dann ... He! Hollah! Fangt an!
     
    Tanz und Produktion der Komödianten, die dann abziehen, das Volk hinter ihnen her.

    Recitativ.
     
    WENZEL
der Esmeralda mit Entzücken bewundert hat.
    Ei, ei, ei, ei, wie rei ... rei ... reizend! Was
    Die Spa ... pa ... panierin für Füsschen hat!
    ESMERALDA
zu Wenzel.
    Kommt wohl der schöne Herr heut' Mittag auch?
    WENZEL.
    Versteht sich! Wenn Ihr auf dem Seile tanzt,
    So will ich kommen!
    MUFF, DER INDIANER
kommt eilig und erschreckt.
    Director! Herr Director!
    Sagt'

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