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Die Verlockung des Glücks Teil 2

Die Verlockung des Glücks Teil 2

Titel: Die Verlockung des Glücks Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Kaiser
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ungefähr einer zwanzigminütigen Fahrt hält das Taxi vor genau einem dieser roten Backsteinhäuser an. Es wird zur Straße hin von einem halbhohen, gusseisernen Zaun abgegrenzt und eine dreistufige Treppe führt zum Eingang des Hauses.
    „Wir sind da, das Haus von Matthew Johnson!“ Der Taxifahrer zeigt auf das Haus, vor dem wir stehen geblieben sind.
    Ich nicke, bezahle und steige aus, während er mir mein Gepäck bis zur Tür trägt. Danach steigt er zurück in sein Taxi und ich kann spüren, wie er mich beobachtet, während ich Matts Haustürschlüssel aus meiner Handtasche krame. Wahrscheinlich will er sichergehen, dass ich keine durchgeknallte Irre bin und er meinetwegen die Polizei rufen muss.
    Während ich den Schlüssel ins Schloss schiebe, bete ich, dass es das richtige Haus zum richtigen Schlüssel ist. Auf eine Nacht in einer amerikanischen Arrestzelle und einem Taxifahrer, der sich als großer Held fühlt, kann ich nämlich durchaus gut verzichten!
    Der Schlüssel passt in das Schloss und lässt sich problemlos drehen. Mit einem leisen Klicken öffnet sich die Haustür und mir fällt ein Stein vom Herzen. Ich drehe mich noch einmal um, um den verwundert dreinschauenden Taxifahrer freundlich zuzuwinken, auch wenn ich ihm fast lieber den Mittelfinger gezeigt hätte. Aber vermutlich erlebt man als Taxifahrer so einiges und er hat nur seine Bürgerpflicht getan.
    Mit dem Fuß schiebe ich mein Gepäck durch die geöffnete Tür und sehe die Alarmanlage. Ich öffne sie und tippe schnell den sechsstelligen Code ein, die rot blinkende Lampe hört auf zu blinken und leuchtet jetzt dauerhaft grün. Erleichtert atme ich durch. Nach einem Blick auf die Uhr stelle ich fest, dass ich noch über eine Stunde Zeit habe, bis Matt nach Hause kommen wird. Ich schicke meinem Bruder eine SMS, damit er weiß, dass ich gut angekommen bin. Ein bisschen zaghaft schaue ich mich dann in Matthews Haus um. Dabei komme ich mir fast vor, wie ein Eindringling, der ich ja irgendwie auch bin.
     
    Das Haus ist ein absoluter Traum und ich vermute, dass es ein Vermögen gekostet hat. Es scheint aus zwei Teilen zu bestehen, zum einen ist da ein schmales, hoch aufragendes Haupthaus, durch das ich hereingekommen bin. Eine weiße Holztreppe führt weiter nach oben, aber ich gehe einfach weiter geradeaus, in einen Raum, der wie ein Wohnzimmer aussieht. Empfangssalon ist vermutlich das treffendere Wort. Hier zeigt sich der typische Altbaucharakter des Hauses: hohe Stuckdecken und große Sprossenfenster.
    In dem Raum stehen zwei große, dunkelgraue Sofas sowie zwei passende Sessel , dazu Möbel aus Eiche mit Edelstahlgriffen. Die Wand über dem Sofa hängt voller Bilderrahmen: Familienfotos, Fotos von Matt beim Football und da hängt tatsächlich auch ein Bild von Matt und mir, wie wir Arm in Arm auf Tante Bettys Hollywoodschaukel sitzen. Das Bild lächelnd betrachtend, habe ich das Gefühl, dass vielleicht doch alles gut werden könnte.
     
    Durch eine Glastür am Ende des Empfangssalons gelangt man durch einen kleinen Gang in eine Art Anbau. Dieser lässt auch von innen den Blick auf rote Backsteinwände frei. Die Decken sind deutlich niedriger und zeigen weiß gekalkte Balken. Ich vermute, dass dieses Gebäude früher eine Art zweistöckiges Lager oder ein Dienstbotenhaus gewesen ist. Jetzt beherbergt es eine große, offene Küche, die in einen noch viel größeren Wohn- und Essbereich mündet.
    Die Küche besteht nur aus Unterschränken, die von einer dunkelgrauen Gr anitarbeitsplatte abgedeckt werden. Statt Oberschränken gibt es nur ein paar offene Regale, die die wunderschönen Backsteinwände unverdeckt lassen. Der große Esstisch besteht aus hellem, roh wirkendem Holz, das mich irgendwie an alte Bootsplanken erinnert.
    Im Wohnzimmer gibt es einen offenen Kamin und ein riesiges, weißes Sofa mit jeder Menge dunkelbrauner und blauer Kissen und Decken. Des Weiteren hängt hier ein riesiger Fernseher, genauso groß, wie ich mir einen Fernseher in einem Junggesellenhaus immer vorgestellt hätte. Es ist geschmackvoll und gemütlich und dabei ausgesprochen maskulin und ich frage mich, ob er wohl einen Innenarchitekten hatte, oder ob er das alles selbst so eingerichtet hat. Auch hier hängen wieder jede Menge Fotos. Da ist Matt als kleiner Junge auf einem Fahrrad, Fotos von Weihnachten, ein Hochzeitsbild seiner Eltern, Erinnerungen an allen möglichen Familienfeiern. Zwischen all diesen sehr persönlichen Familienfotos hängen, wie

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