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Die Verlockung des Glücks Teil 2

Die Verlockung des Glücks Teil 2

Titel: Die Verlockung des Glücks Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Kaiser
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selbstverständlich, mindestens drei Bilder von mir.
    Vor dem Wohnzimmer führt eine gusseiserne Wendeltreppe nach oben . Hier ist Matts Schlafzimmer, darin steht ein riesiges Bett, das mit wunderschöner grauer Bettwäsche überzogen ist. Das angrenzende Badezimmer wird von Milchglas und hellen, rötlich-braunen Natursteinen dominiert.
    Bei all diesem geschmackvollen Reichtum frage ich mich, was Matt wohl über mein Haus gedacht haben mag, das gegen seines nahezu schäbig wirkt. Plötzlich fühle ich mich zwischen all diesem Reichtum entsetzlich unsicher.
    Ich gehe zurück in sein Schlafzimmer und lasse mich auf das Bett fallen. Ich schließe die Augen und atme tief ein. Es riecht so wunderbar nach ihm, dass ich am liebsten gar nicht mehr aufstehen möchte.
    Ich muss lächeln, als ich auf dem Nachttisch ein weiteres gerahmtes Foto von mir stehen sehe. Auf dem Bild stehe ich lachend in meiner Küche und schneide Erdbeeren für das Abendessen mit Betty und Lukas. Dass dieses Bild hier steht, wo er es abends als Letztes und morgens als Erstes sieht, rührt mich. Irgendwie bedeutet es mir viel, dass er überall Bilder von mir hat, als wäre ich ein selbstverständlicher, ein wichtiger Teil seines Lebens. Kurz streiche ich über den Bilderrahmen und muss bei der Erinnerung an diesen Abend lächeln. Dann werfe ich einen Blick auf meine Uhr.
    Ich habe noch eine halbe Stunde Zeit, bis Matt nach Hause kommen wird. Genug Zeit, um zu duschen und mir etwas anderes anzuziehen und beides habe ich nach dem langen Flug bitternötig. Ich hole meine Sporttasche aus dem Eingangsbereich und stelle sie in sein Schlafzimmer, anschließend gehe ich ins Bad.
     
    Als ich mir nach einer ausgiebigen Dusche und einer schnellen Auffrischung meines Make-ups etwas anderes zum Anziehen aus der Tasche nehmen will, fällt mir das Negligé in die Hände. Nach einem kurzen Zögern ziehe ich es über, ebenso den passenden String und die halterlosen Strümpfe. Dann suche ich mein Handy aus meiner Tasche und rufe Matt an.

 
Kapitel 2
     
    „Hey Honey!“ Seine Stimme klingt so warm, dass ich das Lächeln, das darin mitschwingt, fast vor mir sehen kann.
    „Hey! Wie war dein Spiel?“
    „Wir haben gewonnen.“ Am leisen Brummen eines Motors im Hintergrund kann ich hören, dass er im Auto sitzt.
    „Natürlich habt ihr gewonnen, du gewinnst schließlich immer!“
    Er lacht leise.
    „Bist du unterwegs?“ Er hat anhand der Nummer gesehen, dass ich nicht vom Festnetz aus anrufe.
    Ich überlege kurz, bevor ich antworte: „Nein, ich bin zu Hause und liege im Bett.“ Ich beiße mir auf die Lippe. „Wie lange brauchst du noch, bis du zu Hause bist?“
    „Ich fahre gerade in die Garage, soll ich dich gleich vom Festnetz zurückrufen? Das ist günstiger für dich.“ Ich höre das leise Piepen des sich elektrisch öffnenden Garagentors durch das Telefon.
    „Nein, nicht nötig. Ich muss jetzt eh Schluss machen, ich erwarte noch jemanden.“
    Er holt irritiert Luft und will etwas sagen, aber ich schneide ihm das Wort ab.
    „Ach, übrigens Matt?“
    „Hm?“, brummt er am anderen Ende der Leitung, anscheinend immer noch verwirrt.
    „Ich mag deine Bettwäsche!“ Dann lege ich auf.
     
     
    +++
     
    Leicht ver wundert blickt Matt noch einen Augenblick auf sein Handy, nachdem Sophie einfach aufgelegt hat.
    Sie liegt schon im Bett, aber sie erwartet noch jemanden? Das ergibt alles keinen Sinn. Nachdenklich fährt er das Auto in die Garage und schaltet den Motor ab.
    Und was bitte hat sie da über Bettwäsche gefaselt? Gedankenverloren reibt er sich mit einer Hand den Nacken, bevor er den Haustürschlüssel aus seiner Hosentasche fischt, um die Tür aufzuschließen. Die Alarmanlage ist ausgeschaltet. Und ein paar Schritte weiter stolpert er beinahe über einen Koffer.
     
    Seine Bettwäsche!
    Verdammt, sie hat gesagt, ihr gefällt seine Bettwäsche!
    Sein Herzschlag beschleunigt sich, als er endlich begreift, was das bedeutet.
     
    Sophie ist hier! Sie ist hier! Seine Sophie!
     
    In seinem Bauch fängt es an zu kribbeln und er fängt an zu laufen, zu ihr, zu Sophie!
     
     
    +++
     
    Mein Herz schlägt schneller, als ich langsam die Wendeltreppe herunter gehe.
    Keine zehn Sekunden später höre ich, wie Matt die Haustür aufschließt. Ich bleibe auf der Hälfte der Treppe stehen.
    „Sophie!“ Er hat meinen Koffer im Eingang gesehen oder vielleicht ist es auch endlich bis in sein Gehirn vorgedrungen, was es zu bedeuten hat, wenn mir seine Bettwäsche

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