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Die verlorene Bibliothek: Thriller

Die verlorene Bibliothek: Thriller

Titel: Die verlorene Bibliothek: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. M. Dean
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antwortete Jason. Die Worte drohten ihm im Hals stecken zu bleiben. »Sie lädt sie hoch!«
    Wütend riss Ewan den Kopf zu Emily herum.
    »Sie lädt sie hoch? Wohin? In was?«
    Emily erwiderte seinen Blick.
    »Ins Internet. Ins öffentliche Internet. Ich habe die Bibliothek entdeckt, und Sie haben sie durch mich gefunden; doch in wenigen Sekunden wird ihr gesamter Inhalt der ganzen Welt zur Verfügung stehen. Jedem. So, wie es sein sollte.«
    Ewan spürte einen stechenden Schmerz in der Brust. Der Fortschrittsbalken erreichte 99,9 %.
    »Einschließlich«, fügte Emily hinzu, »aller Informationen zu Ihrem Rat, Ihren Aktivitäten in Washington und Ihren Verbrechen. Ich habe mir die Freiheit genommen, das extra zu markieren, damit man es leicht findet. Jeder Name, jedes Detail, alle Daten. Ich habe Sie aus den Schatten geholt, genau wie alles andere auch.«
    Ewan wirbelte zu seinem Sohn herum.
    »Halt das auf! Brich den Upload ab! Zerstör den Rechner! Tu etwas! Irgendwas! «
    Hektisch griff Jason nach der Tastatur und zog sie zu sich. Doch gerade als er anfangen wollte zu tippen, erreichte der blaue Balken das Ende der Anzeige, und daneben verkündete das Programm:
    100 %. Upload vollständig.

KAPITEL EINHUNDERTZWÖLF
    11:10 U HR
    »NEIN!« Ewan Westerberg stieß einen animalischen Schrei aus, riss die Augen auf und starrte auf den Monitor. Und ein Zorn kochte in ihm hoch, wie er ihn noch nie empfunden hatte.
    Der Sekretär riss den Kopf zu Emily herum. Nun, in der Niederlage, blieb nur noch eines für ihn zu tun. Dieses Weib würde mit ihrem Leben für die unzähligen Leben zahlen, die sie gerade zerstört hatte. In einer fließenden Bewegung hob Ewan wieder den Arm auf Höhe von Emilys Gesicht, und sein Finger krümmte sich um den Abzug.
    Mit ohrenbetäubendem Knall hallte ein Schuss durch das kleine Büro. Emilys Körper verkrampfte sich und erstarrte. Welchen Schmerz der Schuss auch immer verursacht haben mochte, sie spürte ihn nicht. Sie hörte nur den Knall, sah die wilde Wut im Gesicht des Sekretärs, und sie fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis die Welt verschwand.
    Doch der Körper, der nach vorne sackte und auf den Schreibtisch fiel, war nicht Emilys. Mit einem Einschussloch im Hinterkopf schlug Ewan Westerberg auf den Tisch auf. Hinter ihm stand Peter Wexler in der Tür, flankiert von zwei bewaffneten Polizisten. Ein dritter Beamter betrat den Raum und drückte Jason Westerberg an der Wand, der den Blick einfach nicht von der Leiche seines Vaters nehmen konnte, während der Polizist ihm Handschellen anlegte.
    Emily konnte nicht mehr sprechen. Sie stand unter Schock, und Wexler schob sich an den Beamten vorbei und trat hinter den Tisch. Emily drehte sich zu ihm um.
    »Ihr Anruf«, erklärte Wexler. »Ich bin ja vielleicht ein griesgrämiger alter Mann, aber selbst ich weiß, wenn etwas nicht stimmt. Sie hatten Angst, dass andere unser Gespräch belauschen, und ich hatte Angst, dass Sie recht haben könnten und dass die Mitglieder des Rates versuchen würden, Sie aufzuhalten. Also habe ich Verstärkung mitgebracht.« Er schaute zu der Leiche auf dem Tisch. »Und wie es aussieht, waren unsere Sorgen nicht unbegründet.«
    Emily Wess schaute in das Gesicht ihres Mentors. Trotz des Schocks stahl sich ein dankbares Lächeln auf ihr Gesicht, und sie umarmte den alten Mann, der ihr gerade das Leben gerettet hatte.
    Schließlich ließ Wexler seinen Blick durch den Raum schweifen.
    »Dann ist es also vorbei?«
    Emily warf einen Blick auf den Bildschirm, wo noch immer die Meldung blinkte, dass der Upload vollständig war.
    »Nein«, antwortete sie. »Das ist erst der Anfang.«

EPILOG
    W ASHINGTON D . C .
Z WEI T AGE SPÄTER – 11:45 EST
    Der Himmel war strahlend blau, als Emily aus einem unscheinbaren Gebäude im Herzen der Hauptstadt trat. Das FBI hatte sie fast anderthalb Tage lang befragt und wissen wollen, was sie über die Verschwörung des Vizepräsidenten und seiner Männer wusste. Noch nie war das Land von solch einem weitreichenden Verrat bedroht worden, an dem auch noch viele der wichtigsten Persönlichkeiten beteiligt waren.
    Zwei Tage nach dem Putschversuch war es der Vizepräsident, der in einer Zelle saß, und nicht der Präsident. Samuel Tratham, der inzwischen von allen Vorwürfen entlastet war, saß an seinem Schreibtisch im Oval Office, und sein Ruf war ebenso wiederhergestellt wie seine Machtbefugnisse. Eine ganze Reihe von Dokumenten waren an die Öffentlichkeit gelangt, die

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