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Die Verlorene Kolonie

Die Verlorene Kolonie

Titel: Die Verlorene Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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steckt eigentlich Qweffor?«
    Qweffor steckte bis zur Taille in einem Aschehügel. Und zwar mit dem Kopf voran. Qwan und Nr. 1 zogen ihn an den Stiefeln heraus. Hustend und schnaubend lag er auf dem Boden.
    »Brauchst du ein Taschentuch?«, fragte Nr. 1. »Die Asche und der Rotz sind ziemlich unappetitlich.«
    Qweffor wischte sich mit dem Handrücken über die Nase. »Halt die Klappe, Weichei!«
    Nr. 1 wich einen Schritt zurück, was, wie sich gleich zeigen sollte, nicht weit genug war. »Weichei?«, krächzte er. »Du bist nicht Qweffor, du bist N'zall!«
    »Abbot!«, brüllte der Dämon und packte Nr. 1 am Hals. »Ich heiße Abbot.«
    Holly hatte ihre Waffe gezogen und entsichert, bevor Abbot den Satz beendet hatte. »Lassen Sie ihn los, Abbot!«, befahl sie. »Flucht ist zwecklos. Es gibt keinen Ort, an den Sie fliehen könnten. Ihre Welt existiert nicht mehr.«
    Dem ehemaligen Rudelführer standen buchstäblich die Tränen in den Augen. »Ich weiß. Dieses Weichei hat sie mir genommen. Und jetzt werde ich ihm das Leben nehmen.«
    Holly feuerte einen Warnschuss über Abbots Kopf. »Der Nächste trifft genau zwischen die Augen, Dämon.«
    Abbot hob Nr. 1 hoch und benutzte ihn als Schutzschild. »Schießen Sie doch, Elfe. Erlösen Sie uns beide von unserem Elend.«
    Doch etwas war mit Nr. 1 geschehen. Anfangs hatte er ängstlich vor sich hin geschnieft - sein übliches Verhalten -, aber nun trockneten die Tränen auf seinen Wangen, und sein Blick wurde hart.
    Jedes Mal, wenn es für mich gut läuft, macht Abbot alles kaputt , dachte der Knirps. Ich habe so die Nase voll von diesem Dämon. Ich wünschte, er würde verschwinden.
    Das war ein großer Durchbruch für Nr. 1. Bisher hatte er in einer unangenehmen Situation stets sich selbst fortgewünscht. Diesmal wünschte er, der andere möge verschwinden. Das Maß war endgültig voll, und so durchbrach Nr. 1 seine lebenslange Konditionierung und setzte sich zur Wehr.
    »Ich will mit Qweffor sprechen«, sagte er mit zitternder Stimme.
    »Qweffor gibt's nicht mehr!«, fauchte Abbot. »Von ihm ist nur noch seine Magie übrig. Meine Magie!«
    »Ich will mit Qweffor sprechen«, wiederholte seine Geisel mit etwas lauterer Stimme.
    Diese Widerborstigkeit war für Abbot wie der Pups, der die Poklappe des Zwergs zum Zerreißen bringt. Obgleich er seines Landes und seiner Lakaien beraubt war, beschloss Abbot, dass er sich diese Frechheit von einem Knirps nicht bieten lassen würde. Er wirbelte Nr. 1 durch die Luft, dass der Kleine einen Salto schlug, fing ihn an den Schultern wieder auf und hielt ihn sich direkt vor die Nase. Abbots Hörner streiften die Ohren von Nr. 1, seine Augen funkelten mörderisch, und aus seinen Mundwinkeln troff der Speichel. »Deine Tage sind gezählt, Weichei.«
    Hätte Abbot seinen Gefangenen etwas genauer betrachtet, wäre ihm vielleicht aufgefallen, dass die Augen des Knirpses von einem blauen Schleier überzogen waren und dass seine Runen glühten und schimmerten. Doch wie üblich interessierte Abbot sich nur für seine eigenen Belange.
    Nr. 1 schob seine Hände nach oben und packte Abbot bei den Hörnern.
    »Wie kannst du es wagen!«, rief der Dämon fassungslos. Die Hörner eines Dämonen zu berühren war gleichbedeutend mit einer Forderung zum Duell.
    Nr. 1 starrte seinem Peiniger in die Augen. »Ich sagte, ich will mit Qweffor sprechen.«
    Diesmal merkte Abbot auf, denn die Stimme war nicht die des Knirpses. Es war eine Stimme aus reiner Magie, unterlegt mit unwiderstehlicher Macht.
    Abbot blinzelte. »Ich... äh... ich schau mal, ob er da ist.«
    Doch sein Gehorsam kam zu spät. Nr. 1 war nicht länger bereit, seine Kraft im Zaum zu halten. Über die Hörner sandte er eine Magiesonde in Abbots Gehirn. Die Hörner glühten leuchtend blau, dann lösten sich große, brüchige Schuppen von der Oberfläche. »Vorsicht mit den Hörnern«, sagte Abbot mit träger Stimme, dann verdrehten sich seine Augen. »Die sind bei den Damen sehr beliebt.«
    Nr. 1 stöberte eine Weile in Abbots Kopf, bis er Qweffor schlafend in einer dunklen Ecke fand, die die Wissenschaftler limbisches System nannten.
    Das Problem , erkannte Nr. 1, liegt darin, dass in jedem Kopf nur Platz für ein Bewusstsein ist. Abbot muss verdrängt werden.
    Und so stärkte Nr. 1 ohne jede Erfahrung, nur aus instinktivem Wissen heraus, Qweffors Bewusstsein, bis es sich so weit ausgebreitet hatte, dass es das ganze Gehirn einnahm. Es war keine perfekte Lösung, und der arme Qweffor litt in

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