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Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)

Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)

Titel: Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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paar Minuten Zeit für ihn hätte.
    "Natürlich", sagte sie.
    "Vertreten wir uns etwas die Füße", schlug er vor und nahm ihren Arm. "Ich glaube, Julie hat die Party gefallen. Es ist lange her, daß unser Park und das Haus von Kinderlachen widerhallten." Wehmütig schaute er von der Terrasse aus zu den Klippen. "Sehr lange her."
    "Sie denken an Viola."
    Er nickte. "Schade, daß Sie meine Nichte nicht gekannt haben. Kommen Sie, gehen wir zum Meer." Ohne ihre Antwort abzuwarten, stieg er mit ihr die Terrassenstufen hinunter.
    Lord Winslow, der sich noch immer mit Jessica unterhielt, blickte auf. Sein Gesicht verdüsterte sich. Am liebsten wäre er den jungen Leuten gefolgt. Die Stimme seiner Nachbarin nahm er kaum noch wahr.
    "Ich wollte den ganzen Tag schon mit Ihnen reden, Mistreß Miles", bemerkte Steven, als sie die Klippen erreicht hatten. "Auch wenn ich mich nicht gerne wiederhole, ich mache mir große Sorgen."
    Sharon seufzte vernehmlich auf. "Muß denn das sein, Mister Winslow?" fragte sie ärgerlich. "Müssen Sie selbst an diesem Tag gegen Ihren Bruder intrigi eren?"
    Er ließ ihren Arm los. "Ich intrigiere keineswegs gegen Vi ncent", antwortete er. "Aber mir geht es um Julie. Mein Bruder plant irgend etwas." Er umfaßte ihre Schultern. "Ist es Ihnen denn nicht unangenehm, daß Julie Violas Kleid trägt? Mein Bruder ist kein Mensch, der auch nur einen Federstrich ohne einen Grund tun würde. Dieses Kleid hat er selbst Viola gekauft."
    "Mir wäre auch lieber gewesen, er hätte Julie dieses Kleid nicht geschenkt", gab Sharon zu. "Doch wenn es Ihrem Bruder Freude macht, so soll es meine Tochter ruhig tragen." Sie dachte an das kleine Mädchen, das sie schon so oft gesehen hatte. Am liebsten hätte sie sich Steven anvertraut, aber sie wagte es nicht. Sie b efürchtete, von ihm ausgelacht zu werden, da sie sich nicht vorstellen konnte, daß der junge Mann an Geistererscheinungen glaubte.
    "Vincent ist nicht der Mensch, für den Sie ihn ha lten."
    "Bitte, hören Sie auf, Steven", sagte Sharon. Sie errötete. "Ich meinte natürlich Mister Winslow."
    "Können wir es nicht dabei belassen?" Er blickte ihr in die Augen. "Sagen Sie noch einmal Steven. Bitte!"
    "Nein, Mister Winslow." Sharon straffte die Schultern. "Und was Ihren Bruder betrifft, so glaube ich, daß er in Julie mehr als nur meine Tochter sieht. Julie sieht in gewisser Hinsicht Viola ähnlich. Ihr Bruder hat seine Tochter über alles geliebt. Für ihn ist es wichtig, wieder ein Kind zu haben, dem er seine Liebe sche nken kann."
    "Vincent hat Viola vergöttert", sagte Steven. "Er hing mit einer geradezu unnatürlichen Liebe an ihr. Es gab keinen Wunsch, den er ihr nicht erfüllte. Vergeblich versuchte Maureen, seine Liebe in normale Bahnen zu lenken. Sie befürchtete, daß er Viola schaden könnte, wenn er ihr jeden Wunsch erfüllte. Maureen und er stritten sich sehr oft über die Erziehung des Kindes."
    "Nun, diesen Fehler wird Ihr Bruder nicht noch einmal machen", meinte Sharon und blickte auf das Meer hinaus. "Er hat Julie Grenzen gesetzt, die sie respektieren muß."
    "Ich habe Angst um Julie, Mistreß Miles. Bitte versuchen Sie wenigstens, mich zu verstehen. Vincent..."
    "Es reicht, Mister Winslow."
    "Warum müssen Sie so vertrauensselig sein?" brauste er auf. "Sie und die Kleine bedeuten mir unendlich viel, Mistreß Miles. Ich könnte es nicht ertragen, wenn..."
    "Ich habe keine Lust, Ihren Anklagen noch länger zuzuhören, Mister Winslow", unterbrach sie ihn. "Sie sollten sich schämen. Es war so ein wunderschöner Tag. Ihr Bruder hat alles getan, um Julie glücklich zu machen, und Sie..." Sharon drehte sich auf dem Absatz herum und kehrte zum Haus zurück.
    Obwohl sich die junge Frau vornahm, nicht über Stevens Worte nachzudenken, gelang es ihr nicht. Während sie Julie zu Bett brachte, ging ihr das, was er gesagt hatte, nicht aus dem Sinn.
    Konnte es wirklich sein, daß Lord Winslow etwas plante? Etwas, das Julie oder ihr schaden würde? - Nein, so gut glaubte sie ihn zu kennen. Vincent Lord Winslow war nicht der Mann, der wissentlich einem anderen Schaden zufügen würde.
    Obwohl Sharon der Haß, den die Brüder füreinander empfa nden, oft zu denken gab, hielt sie ihren Arbeitgeber nicht nur für einen großzügigen sondern auch für einen wertvollen Menschen. Hatte er nicht alles getan, um ihnen zu einem Leben zu verhelfen, wie sie es nicht in ihren kühnsten Träumen für möglich gehalten hätte? Es war Unsinn, auch nur in Erwägung zu ziehen,

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