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Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)

Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)

Titel: Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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einem der Trägerbalken manipuliert worden war. Doch eines schien festzustehen: daß das Holz keineswegs verfault war und auch nicht morsch. Etwas, das scheinbar keinerlei Spuren hinterlassen hatte, hatte die Decke zum Einsturz gebracht.
    Vincent Lord Winslow besuchte seinen Bruder nicht ein einz iges Mal. Nach wie vor schien er davon überzeugt zu sein, daß Steven selbst für den Einsturz der Decke verantwortlich war. Wie Sharon zu ihrem Entsetzen feststellte, teilte er diese Meinung mit einem großen Teil des Personals und auch den Leuten aus dem nahen Ort. Außer ihr schien es nur zwei Menschen zu geben, die an Stevens Unschuld glaubten: Edda Hale und Jones.
    Jessica Price verbrachte fast jeden Nachmittag auf Winslow Manor. Sharon kam es vor, als würde die junge Frau langsam an Terrain gewinnen. Lord Winslow schien sich über ihre Besuche zu freuen; jedenfalls begrüßte er sie jedesmal sehr herzlich. Meist gingen sie miteinander spazieren und tranken später auf der Te rrasse Tee.
    Obwohl man Sharon stets aufforderte, ihnen beim Tee Gesel lschaft zu leisten, verzichtete sie meist darauf. Von Anfang an hatte sie Miß Price nicht gemocht, und daran hatte sich nichts geändert. Außerdem verabscheute sie es, wie diese Frau alles tat, um dem Herrn von Winslow Manor zu gefallen. Sie nahm an, daß sich Jessica nicht einmal scheuen würde, ihm zu Füßen zu sinken, wenn es sie ihrem Ziel, Lady Winslow zu werden, näherbrachte.
    Meistens besuchte Sharon in der Zeit, in der Lord Winslow und Jessica Price auf der Terrasse Tee tranken, Steven in seinem Zi mmer. Der junge Mann litt noch immer starke Schmerzen, aber er saß schon aufrecht in seinem Bett und hatte hundert Pläne. Wäre Mrs. Winter nicht gewesen, er hätte alle Warnungen in den Wind geschlagen und längst sein Krankenlager verlassen.
    Als die junge Frau an diesem Nachmittag nach oben kam, ski zzierte er gerade Robin, der vor dem Bett auf dem Teppich lag. Bei Sharons Eintritt hob die Dogge den Kopf und wandte sich ihr zu. Freundlich wedelte er mit dem Schwanz.
    "Ein feiner Kerl bist du, Robin", lobte Sharon und tätschelte den Rücken des Hundes.
    "Ein Hund, wie er sein sollte", bestätigte Steven. Er zeigte ihr die Skizze. "Habe ich ihn nicht gut getroffen?"
    "Phantastisch", lobte Sharon. "Sie haben den Ausdruck seines Kopfes wirklich wunderbar eingefangen."
    "Sobald ich wieder aufstehen kann, werde ich nach der Skizze ein Wachsmodell anfertigen." Steven Winslow seufzte auf. Er sah sie an. "Was halten Sie davon, wenn ich mein neues Atelier im Untergeschoß des Westflügels einrichte? Das Licht ist dort günstig; außerdem bin ich weit genug vom bewohnten Teil des Hauses entfernt, um niemanden zu stören."
    "Zukunftsträume, Mister Winslow", warf die Schwester ein. "Vorläufig werden Sie nicht mit Hammer und Meißel umgehen dürfen."
    "Schwester Abigail, Sie haben sich doch sicher eine Pause verdient", meinte der junge Bildhauer. "Warum gehen Sie nicht in die Küche hinunter und trinken eine Tasse Tee? Oder machen ganz einfach einen Spaziergang? Etwas frische Luft wird Ihnen guttun."
    "Das war deutlich", bemerkte die Krankenschwester. "Also gut, wie Sie wünschen, Mister Winslow." Sie legte ihr Strickzeug auf eine Kommode und verließ das Zimmer.
    "Das ist vielleicht ein Drachen." Steven verdrehte die Augen. "Allerdings muß ich zugeben, ich bin auch nicht gerade ein geduldiger Patient. Schwester Abigail hat einiges mit mir zu tun, um mich im Bett zu halten."
    "Sie sollten sich Mühe geben, sie nicht gegen Sie aufzubri ngen."
    "Schwester Abigail ist nicht so. Sie ist einiges gewohnt, nehme ich an." Er lachte. "Ich dürfte nicht der schlimmste ihrer Patienten sein. Ich... Verdammt!" Er verzog vor Schmerz das Gesicht. U nbewußt hatte er eine unbedachte Bewegung gemacht. "Sagen Sie, Mistreß Miles, regt sich mein Bruder nicht jedesmal fürchterlich auf, wenn Sie mich besuchen? Er hat mich doch sozusagen in Acht und Bann getan."
    "Miß Price und Ihr Bruder trinken auf der Terrasse Tee."
    "Die gute Jessica." Wieder verdrehte er die Augen. "Ehrlich gesagt, ich würde es Vincent gönnen, auf sie hereinzufallen." Sein Gesicht verdüsterte sich. "Behauptet mein Bruder immer noch, ich hätte meinen Unfall selbst herbeigeführt, um ihn zu beschuldigen?"
    Sharon blickte ihm in die Augen. "Haben Sie es?"
    Ein flüchtiges Lächeln umhuschte seine Lippen. "Nein. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die um einem anderen zu schaden, mit ihrem Leben spielen würden", antwortete

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