Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verlorenen von New York

Die Verlorenen von New York

Titel: Die Verlorenen von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Beth Pfeffer
Vom Netzwerk:
Lieferwagen, während Julie die restlichen Kartons zusammenbaute. Anschließend stopften sie noch sämtliche Taschen und Tüten voll, die sie finden konnten.
    »Du bleibst hier, Julie«, sagte Onkel Jimmy. »Benny hält weiter draußen Wache, während Alex und ich die Kisten in unsere Wohnung bringen. Sobald wir zurück sind, fahre ich euch beide nach Hause.«
    Alex ließ Julie nicht gern allein in der Bodega zurück, aber hinter einem verriegelten Stahlgitter und mit einem bewaffneten Wachmann davor konnte ihr wohl nicht allzu viel passieren. »Benimm dich«, sagte er noch zu ihr.
    Julie funkelte ihn an. Alex tat schon jetzt jeder Plünderer leid, der es doch schaffen sollte, an Benny vorbeizukommen.
    Zügig fuhr Jimmy die vier Blocks zu seiner Wohnung zurück. »Lorraine fasst mit an«, sagte er. »Aber es wird trotzdem eine Weile dauern, das alles raufzuschleppen.«
    Jimmy und Lorraine wohnten zwar nur im ersten Stock, aber ohne Fahrstuhl. Jimmy brachte die Kartons aus dem Auto ins Erdgeschoss, und Alex trug sie dann in den ersten Stock hinauf, wo Lorraine sie an der Wohnungstür in Empfang nahm. Im Hintergrund hörte Alex das Geschrei ihrer Kinder, aber das war nichts Besonderes. Lorraine sagte kein Wort, stöhnte nur hin und wieder, wenn sie einen besonders schweren Karton in die Wohnung schieben musste.
    Erst als sie fertig waren, blickte Lorraine zu Alex auf. »Ich danke dir«, sagte sie. »Du hast meinen Kindern das Leben gerettet.«
    »Das wird schon alles wieder«, sagte Alex. »Gib den Wissenschaftlern ein bisschen Zeit, die kriegen das bestimmt wieder hin.«
    »Ich glaube, das ist eine Nummer zu groß für die Wissenschaftler«, sagte Lorraine. »Nur Gott kann uns jetzt noch helfen.«
    »Dann wird Er das auch tun«, sagte Alex.
    »Komm, Alex«, rief Jimmy von unten. »Wir müssen los.«
    Alex umarmte Lorraine etwas unbeholfen und rannte die Treppe hinunter.
    Jimmy fuhr zur Bodega zurück, wo kein Benny mehr Wache stand. »Verdammt«, sagte Jimmy. »Ich hab doch gesagt, er soll warten, bis wir zurück sind. Julie, alles in Ordnung?«
    »Vorhin haben welche gegen das Stahlgitter gehämmert«, sagte Julie, die hinter dem Tresen hockte. »Und ich hab Schüsse gehört.«
    »Jetzt ist ja alles wieder gut«, sagte Alex. »Wir fahren jetzt nach Hause.«
    »In Ordnung«, sagte Jimmy, der immer noch verärgert aussah. »Den Rest schaffe ich auch allein. Kommt, wir laden eure Sachen ins Auto.«
    Alex war überrascht, wie viele Tüten Julie vollgepackt hatte und wie schwer sie waren. Das musste doch wohl reichen, bis sich die Lage wieder normalisiert hatte.
    Jimmy half ihnen noch dabei, die Tüten ins Wohnzimmer zu tragen, und fuhr dann zur Bodega zurück. Alex, Briana und Julie verstauten den Großteil der Lebensmittel in der Küche. Alles, was dort keinen Platz fand, blieb im Wohnzimmer.
    »Während ihr weg wart, hat das Telefon geklingelt«, sagte Briana. »Ich glaube, Papá war dran, aber ich bin mir nicht sicher.«
    »Was soll das heißen, du bist dir nicht sicher?«, fragte Alex. Er spürte jede Faser seines Körpers und sehnte sich nach einer heißen Dusche und ein paar Stunden Schlaf.
    »Die Verbindung war so schlecht«, sagte Briana fast entschuldigend. »Aber ich habe eine Männerstimme gehört, und ich bin sicher, dass es Papá war. Ich glaube, er hat irgendwas über Puerto Rico gesagt.«
    »Das sind doch beruhigende Neuigkeiten«, meinte Alex. »Wenn er anrufen konnte, geht es ihm also gut. Wahrscheinlich wollte er nur Bescheid geben, dass er am Samstag noch nicht nach Hause kommt.«
    »Ich habe ihm gesagt, dass bei uns alles in Ordnung ist und dass er sich keine Sorgen machen soll«, sagte Bri.
    »Sie haben mich einfach allein gelassen«, unterbrach Julie. »In der Bodega. Und dann wollte jemand einbrechen. Die hätten mich bestimmt umgebracht.«
    »Bist du verletzt?«, fragte Bri und sah Julie besorgt an.
    »Natürlich ist sie nicht verletzt«, sagte Alex. »Niemand ist verletzt.«
    »Können wir nicht bei Mamá anrufen?«, fragte Bri. »Ich würde ihr so gern von den Vorräten erzählen und dass Papá angerufen hat.«
    »Auf der Arbeit sollten wir sie lieber nicht stören«, sagte Alex. »Sie meldet sich bestimmt, sobald sie kann, oder vielleicht kommt sie auch gleich nach Hause. Wie wär’s, wenn ihr jetzt erst mal Frühstück macht? Danach geht’s uns bestimmt schon besser.«
    »Ich könnte ein bisschen Rührei machen«, schlug Briana vor. »Der Herd funktioniert ja noch. Ich hab’s

Weitere Kostenlose Bücher