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Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Titel: Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campbell Jack
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Captain Desjani. Ich habe jedes Wort so gemeint, wie ich es gesagt habe.« Er fragte sich, ob der Satz wie eine Rechtfertigung geklungen haben mochte.
    Desjani schien das wohl so aufgefasst zu haben. »Aber natürlich. Das weiß jeder von uns, und Sie haben es bewiesen. Wir alle haben mehr als genug Erfahrung darin, uns lange Reden anhören zu müssen. Ich hatte dabei immer das Gefühl, wenn die Redner wirklich an das glaubten, was sie uns erzählten, dass sie es auch mit weniger Worten hätten ausdrücken können.«
    »Damit könnten Sie recht haben.«
    »Damit hat sie sogar recht«, warf Rione überraschend ein.
    Ohne sich umzudrehen legte Desjani die Stirn in Falten, dann schaute sie zu Geary und bedeutete allen auf der Brücke, ruhig zu sein.
    Er bekam davon kaum etwas mit, da er sich viel zu sehr auf die Bewegungen der feindlichen Flotte konzentrierte, die näher und näher kam. Die Steuersysteme ließen einen empfohlenen Countdown ablaufen, aber Geary verließ sich lieber auf seine Erfahrung und sein Gefühl, das ihm sagte, wann der richtige Moment gekommen war, die Steuerbefehle umzusetzen. Dabei berücksichtigte er auch die Zeit, die erforderlich war, um den Befehl an seine Schiffe zu senden, die das Datenpaket mit den automatischen Manövern alle längst erhalten hatten.
    Noch immer ließen die Syndiks keine Änderung ihrer Taktik erkennen. So waren sie bei Cavalos auch vorgegangen. Womöglich war dem Befehlshaber der feindlichen Flotte bekannt, dass Geary in jenem System damit Probleme bekommen hatte. Jedenfalls wandte er die gleiche Strategie an, um Geary bis zur letzten Sekunde zu ärgern.
    Noch eine Minute bis zum empfohlenen Beginn der Flugmanöver. Er nahm den Countdown mit einem leichten Stirnrunzeln zur Kenntnis, da der Ablauf seiner Meinung nach zu knapp bemessen war. Er musste das richtig abpassen, auch wenn er die ganze Zeit über keine Ahnung hatte, wie der Syndik-CEO handeln würde. Allerdings hatte er inzwischen oft genug mit den Syndiks gekämpft, um sich auf seinen Instinkt verlassen zu können, wann der richtige Moment gekommen war. Also wartete er ab.
    Und wartete.
    Zehn Sekunden vor dem empfohlenen Zeitpunkt zuckte sein Daumen wie von selbst gelenkt vor und öffnete die Komm-Leitung. »Formation Indigo zwei, Formation Indigo drei, führen Sie sofort Befehlspaket eins aus.« Er wartete, dann wandte er sich wieder an die Flotte: »Formation Indigo eins, führen Sie sofort Befehlspaket eins aus.« Abermaliges Warten. Sekunden verstrichen, in denen sich der Bug der Dauntless nach oben bewegte. »Formation Indigo vier, Formation Indigo fünf, führen Sie sofort Befehlspaket eins aus.«
    Auf dem Display konnte Geary sehen, wie die kleineren Unterformationen unterhalb und oberhalb der Hauptformation ihre Form verloren und in die Hauptformation zu stürzen schienen, die sich ihnen näherte, um sich mit ihnen zusammenzuschließen. Die Kriegsschiffe verließen ihre Position, als sie den Kurs änderten.
    Der Syndik-CEO würde das alles mit ein paar Minuten Verzögerung auf seinem Display sehen können, da die Flotten noch immer weit voneinander entfernt waren. Er würde glauben, dass die Allianz-Flotte entweder über die Syndik-Kastenformation hinwegfliegen wollte, um sie von oben unter Beschuss zu nehmen, oder dass sie an der Spitze der Syndik-Flotte vorbeijagen würde. Der CEO wusste, dass ihm nur Minuten blieben, um zu entscheiden, ob er den Kurs seiner Schiffe auch leicht nach oben ausrichten sollte.
    Womit er nicht rechnen würde, war eine erneute Kurskorrektur der Allianz-Flotte, um geradewegs auf das Zentrum der Syndik-Flotte zuzuhalten. Das war die Art von kopfloser Attacke, die auf beiden Seiten Einzug gehalten hatte, als zunehmend blutiger werdende Schlachten dafür sorgten, dass die Fähigkeiten in Vergessenheit gerieten, die notwendig waren, um komplexere Manöver zu fliegen. Befehlshaber, die nur diese Methode kannten, wandten auch nur diese Methode an und verließen sich dabei ganz auf den »Kampfgeist«, um die eigene Unterlegenheit und die feindliche Feuerkraft doch noch irgendwie zu überwinden. Mut und Ehre waren die Schlagwörter, die entsetzliche Gemetzel möglich machten, bei denen die eine oder andere Seite irgendwann den Sieg davontrug, dafür aber teuer mit Schiffen und Personal bezahlte.
    Geary hatte das nie getan. Er hatte aus einem anderen Jahrhundert das Wissen mitgebracht, wie man komplexe Schlachten in den Weiten des Alls führte. Er wusste noch wie man die Bewegungen

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