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Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Titel: Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campbell Jack
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Desjani einmal ein Ziel ins Auge gefasst hatte, dann ließ sie nicht mehr locker. Andererseits wollte er ja auch ihre Meinung wissen. Am besten war es, das Ganze schnell hinter sich zu bringen. »Okay, aber ich muss Sie noch mal warnen, dass das ein ganz anderer Ansatz ist.«
    Sie war erkennbar verwirrt über seine Worte, also senkte er den Blick, seufzte und tippte die Befehle ein, mit denen die Simulation gestartet wurde. Desjani schaute sich an, was da ablief, und machte verwundert große Augen, als sie sah, wie die Formation der Allianz-Flotte mit einem Mal in einen scheinbar wilden Haufen zerfiel, als der Feindkontakt erfolgte. Während sich die Kriegsschiffe im letzten Moment neu formierten, erstarrte plötzlich Desjanis Miene. »Sie …« Es schien ihr den Atem verschlagen zu haben, denn erst nach einer Pause redete sie weiter, und das in einem fast stimmlosen Tonfall: »Sir, ich muss Sie respektvoll fragen, ob Sie Ihr Vertrauen in mich oder mein Schiff verloren haben.«
    »Nein, keineswegs.«
    »Sir, dieser Plan …«
    »… wird es den Schlachtschiffen erlauben, das zu tun, was sie am besten können.«
    Desjanis Gesicht lief rot an. »Schlachtkreuzer ziehen nicht hinter anderen Schiffen ins Gefecht! Wir führen die anderen Schiffe an!«
    »Diesmal nicht.« Ihm entging nicht, wie sie vor Wut die Fäuste ballte. »Captain Desjani, ich muss die Syndiks auf eine Weise treffen, mit der sie nicht rechnen. Und ich muss verhindern, dass dabei meine eigene Flotte ausgelöscht wird. Die Schlachtkreuzer sollen bei diesem Gefecht nicht in der zweiten Reihe verharren. Sehen Sie sich die nächsten Befehle an.«
    Sie kam seiner Aufforderung nach, dann atmete sie tief durch. »Wie Sie schon sagten, das ist ein ungewöhnlicher Plan.«
    »Das ist der Sinn der Sache.«
    »Mir ist klar, warum Sie das den anderen Schlachtkreuzern nicht im Voraus mitteilen wollen. Die werden allesamt sehr unzufrieden sein. So wie ich. Aber ich werde meine Befehle ausführen, Captain Geary.« Desjani wirkte ein klein wenig besänftigt, aber sie starrte noch immer finster vor sich hin.
    »Vielen Dank, Captain Desjani. Ich möchte unter keinen Umständen auf einem anderen Schiff als der Dauntless sein.« Sie reagierte nicht auf seine Worte, und er überlegte, ob er mehr sagen sollte. Aber er hatte nur ausgesprochen, woran er glaubte. »Halten Sie den Plan für durchdacht?«
    Er sah ihr an, dass sie versuchte, ihre Gefühle zu kontrollieren und sich auf den Plan wie auf etwas Abstraktes zu konzentrieren. »Wenn unsere Schiffe diese Manöver tatsächlich in der vorgegebenen Zeit ausführen können, werden die Syndiks sehr überrascht sein … so wie auch einige von unseren eigenen Schiffen.«
    »Die Steuersysteme sagen, es ist machbar.«
    »Theoretisch ja.« Sie sah Geary ernst an. »Das muss komplett von den automatischen Steuerkontrollen erledigt werden. Kein Steuermann in der gesamten Flotte könnte solche Manöver ausführen, ohne dabei eine Katastrophe auszulösen.«
    »Ich verstehe.«
    »Sir, bitte! Die Dauntless kann weiter vorne platziert werden.«
    »Das wird sie auch sein, wenn wir die Formation teilen. Tanya, es ist nur eine einzige lausige Angriffswelle. Wie viele Schlachten haben wir schon gemeinsam auf diesem Schiff ausgetragen? Wie oft hat dabei die Dauntless die Flotte angeführt und den Mittelpunkt der Formation dargestellt, während die Syndiks auf uns gezielt haben?«
    Desjani sah wütend nach unten. »Vermutlich hätte ich nicht davon ausgehen dürfen, dass Sie das verstehen würden.«
    »Verdammt, Tanya, unter normalen Umständen würde ich Himmel und Erde in Bewegung setzen, um Sie glücklich zu machen. Ich habe aber eine Verantwortung gegenüber der Flotte und gegenüber der Allianz. Das wäre alles viel einfacher, wenn das hier ein anderes Schiff wäre und ich mit einem anderen Captain reden könnte. Aber ich darf nicht zulassen, dass meine persönlichen Gefühle diese Entscheidung beeinflussen.«
    Desjani versteifte sich, und er presste die Lippen zusammen. Seine letzte Bemerkung konnte sich auf dienstlichen Respekt und Freundschaft beziehen, es mochte aber auch eine Anspielung auf etwas sein, zu dem keiner von ihnen sich bekennen konnte.
    Geary richtete seine Argumentation auf die unpersönliche Realität aus. »Die Dauntless muss es nach Hause schaffen, weil sie den Hypernet-Schlüssel an Bord hat. Ich kann die Dauntless nicht in eine Position bringen, die ihre Zerstörung praktisch garantiert. Und ich muss das auch nicht,

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