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Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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mobilen Streitkräfte der Syndikatwelten, von daher betrachte ich das Ganze als eine Angelegenheit zwischen Ihnen und demjenigen, der diese Streitkräfte befehligt.«
    Die CEO machte eine ungeduldige Geste, in dem sie eine Hand in einer gut einstudierten Geste hastig zur Seite bewegte. Damit hatte sie ihre Untergebenen zweifellos über Jahrzehnte hinweg in Angst und Schrecken versetzt. »Was das Gefangenenlager angeht, bin ich mir der Verpflichtungen der Syndikatwelten mit Blick auf den Friedensvertrag durchaus bewusst. Dennoch bin ich äußerst betrübt darüber, dass Sie die Freilassung dieser Gefangenen fordern, anstatt uns anzubieten, über das Thema zu diskutieren. Zweifellos werden Sie festgestellt haben, dass wir in diesem Sternensystem nur über unzureichende Verteidigungsanlagen verfügen. Daher bin ich nicht in der Lage, Ihrer Forderung nach Freilassung etwas entgegenzusetzen. Allerdings werde ich auch in keiner Weise mit Ihnen kooperieren. Bringen Sie Ihre Flotte her, nutzen Sie Ihre eigenen Möglichkeiten, die Gefangenen auf Ihre Schiffe zu holen, und dann verlassen Sie dieses System – je früher, je lieber. Es wird mir eine Freude sein, nicht länger sechstausend hungrige Mäuler durchfüttern zu müssen. Für das Volk. Gawzi, Ende.«
    Wie für Senior-CEOs üblich wurde der Satz »Für das Volk« so hastig ausgesprochen, als wäre es ein einziges Wort, dem keinerlei Bedeutung zukam. Geary hatte schon seit Langem nicht mehr darauf geachtet, bis der in diese Worte gelegte Enthusiasmus von Präsidentin Iceni bei Midway ihn daran erinnert hatte, dass sie früher einmal tatsächlich etwas bedeutet haben mussten.
    Rione wartete auf seinen Kommentar und machte einen leicht ungeduldigen Eindruck.
    »Was halten Sie von der Nachricht?«, wollte Geary wissen. »Diese CEO hörte sich für mich irgendwie anders an als üblich.«
    »Das liegt daran, dass ihr jemand eine Waffe an die Schläfe gedrückt hält«, erwiderte Rione.
    »In welchem Sinn?«
    »Im wörtlichen. Jemand ist in ihrer Nähe und droht ihr, aber er hält sich von dem Bild fern, das an uns übertragen wird. Das ist offensichtlich.«
    Es gab Momente, da hatte Riones Fähigkeit, Situationen richtig einzuschätzen, etwas Beunruhigendes. Unwillkürlich fragte er sich, welche Erfahrungen sie gemacht haben musste, um die Lage dieser Syndik-CEO so einschätzen zu können, wie sie es soeben getan hatte. »Diese Leute von der Inneren Sicherheit?«
    Sie nickte entschieden. »Höchstwahrscheinlich. Diejenigen, die von den Syndiks als Schlangen bezeichnet werden. Wir können getrost davon ausgehen, dass die jetzt die Kontrolle über dieses Sternensystem übernommen haben. Sie werden jetzt nicht mehr aus dem Verborgenen heraus die Fäden ziehen, sondern offen agieren.«
    »Wenn das so sein sollte«, überlegte Geary, »dann wird die CEO von diesen Leuten gezwungen, uns dazu einzuladen, dass wir unsere Leute aus dem Lager holen.«
    Abermals nickte Rione. »Es war keine nett formulierte Einladung, allerdings war es interessant, wie sie es geschafft hat, es nach einer Herausforderung klingen zu lassen. Und sie hat uns die Bestätigung gegeben, dass hier sechstausend von unseren Leuten festgehalten werden.«
    »Die wollen, dass wir zu diesem Lager kommen.«
    »Richtig. Aber wenn ich das richtig deute, trifft ihre Aussage zu, dass sie nicht über die Mittel verfügt, sich gegen uns zur Wehr zu setzen. Die Gefangenen sollten daher sehr gründlich nach Pathogenen, Nanopartikeln und allen anderen Formen eines von Menschen übertragbaren Sabotageaktes abgesucht werden.«
    »Danke.« Sekundenlang trommelte Geary mit den Fingern auf seine Armlehne, dann sah er zu Desjani.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Das war nicht schwer zu erraten. Eine andere Lösung bleibt den Syndiks nicht, also werden sie versuchen, eine Seuche auf unsere Schiffe zu schmuggeln.«
    »Wäre das nicht etwas zu offensichtlich?«
    »Da draußen fliegen vier Gruppen von Kriegsschiffen um uns herum, die offensichtlich den Syndiks gehören, und gleichzeitig behaupten sie, sie hätten keine Kontrolle über sie, weil das ja in Wahrheit gar keine Syndik-Kriegsschiffe sind«, machte Desjani ihm klar. »Ob und in welchem Ausmaß etwas offensichtlich ist, scheint sie nicht zu stören.«
    »Ja.« Er betätigte eine Taste. »Lieutenant Iger, gibt es etwas Neues?«
    »Wir haben keine neuen Bedrohungen identifiziert, Admiral«, erwiderte Iger und lächelte dabei flüchtig. »Wir konnten ein paar Nachrichten der

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