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Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Ausrüstung untersuchen, die wir ihnen mitgeben könnten.«
    Die unerfreulich vertrauten Kopfschmerzen meldeten sich wieder. »Aber die Erkundung hat ergeben, dass da unten tatsächlich Personal der Allianz festgehalten wird«, merkte Geary an. Er konnte die Leute auf den Bildern sehen, einige von ihnen sogar so deutlich, dass ihr Gesichtsausdruck zu erkennen war und Freunde und Verwandte sie zweifellos identifizieren konnten. Die Mienen der Gefangenen spiegelten Skepsis, Hoffnung, Unglauben und viele andere Gefühlsregungen wider. Es war anzunehmen, dass die Syndiks ihnen nichts davon gesagt hatten, dass der Krieg vorbei war. Sie wussten nicht, in welchem Sternensystem sie sich befanden, und sie hatten nicht damit gerechnet, je wieder befreit zu werden.
    »Ja, Sir«, stimmte Carabali ihm zu. »Rund sechstausend. Mit einigen von ihnen haben wir mittels der Ausrüstung reden können. In den letzten Wochen hat man sie aus Gefangenenlagern in anderen Systemen geholt und ohne irgendeine Erklärung hierherverlegt.«
    »Was noch?«
    Unzufrieden deutete sie auf einzelne Fotos. »Um das Lager herum hat es am Boden in einem Radius von gut siebzig Kilometern sehr viel Aktivität gegeben, aber auch hier konnten unsere Sensoren nicht fündig werden. Es gibt ein dichtes Netz aus gepflasterten und ungepflasterten Straßen, von dem dieser Bereich überzogen ist. Die meisten von ihnen sind sehr stark genutzt worden, sehr wahrscheinlich von Baufahrzeugen und Transportern, die Material aller Art herangeschafft haben.«
    »Siebzig Kilometer rings um das Lager?«, vergewisserte sich Geary.
    »Ja, Sir. Das passt zu keiner Art von Bedrohung, die mir bekannt ist. Meine Ingenieure haben mir erklärt, wenn ein Projekt in aller Eile verwirklicht wird, dann wird üblicherweise alles abgerissen, ohne Rücksicht zu nehmen auf Rasen und Bäume und anderes Zeugs.« In Gearys Ohren klang Carabali so, als seien ihr »Rasen und Bäume und anderes Zeugs« ebenfalls ziemlich egal, wenn sie etwas Wichtigem im Weg standen.
    Wie sollte etwas, das siebzig Kilometer entfernt war, dem Rettungseinsatz für die Gefangenen gefährlich werden? Wenn die Syndiks die Rettungsteams der Flotte mit einer Atombombe auslöschen wollten, dann mussten sie eine solche Bombe mitten im Lager zünden. »Was sagt Ihnen Ihr Gefühl, General?«
    Carabali betrachtete die Bilder, nach einer kurzen Pause antwortete sie: »Ich wüsste keinen Grund, warum wir nicht reingehen sollten, um die Leute rauszuholen.«
    »Das ist nicht gerade ein überzeugendes Argument für eine solche Vorgehensweise«, stellte Geary fest.
    »Ich habe das nicht zu entscheiden, Admiral«, gestand sie ihm ein. »Ich weiche der Frage aus. Wenn ich entscheiden müsste, würde ich reingehen. Ich kann keinen Grund aufführen, warum wir das nicht machen sollten, außer natürlich, dass ich nicht im Mindesten darauf vertraue, dass die Syndiks tatsächlich nichts geplant haben sollten.«
    Geary lachte schnaubend. »Jeder, der den Syndiks im Moment vertraut, muss verrückt sein. Was ist mit vergrabenen Atombomben?«
    »Falls die dort sind, hat man sie sehr tief vergraben und massiv abgeschirmt.«
    Vorgesehen war der Einsatz von achtzig Shuttles; also so gut wie alle Shuttles, die überhaupt zur Verfügung standen. Die mussten trotzdem noch alle jeweils zweimal fliegen, um sämtliche Gefangenen zur Flotte zu bringen. »Was ist das absolute Minimum an Personal, das ich runterschicken muss, um die Evakuierung durchzuführen?«
    Nach kurzem Überlegen sagte sie: »Null. Schicken Sie die Shuttles im Automatikmodus runter. Wir können sie so programmieren, dass sie landen, Gefangene an Bord nehmen und zurückkehren. Allerdings laufen wir dann Gefahr, dass die Syndiks die Systeme der Shuttles manipulieren, weil sie unbeaufsichtigt an Bord gelangen könnten. Im schlimmsten Fall beladen sie sie statt mit Gefangenen mit Atombomben, schicken sie zurück und zünden die Bomben, sobald die Shuttles angedockt haben. Nicht ganz so schlimm, aber immer noch unerfreulich wäre es, wenn die Disziplin mit den Leuten durchgeht und sie die Shuttles stürmen, weil jeder als Erster mitgenommen werden will. Die Leute werden sich gegenseitig zu Tode trampeln, wenn sie alle gleichzeitig versuchen, an Bord der Shuttles zu gelangen. Womöglich sorgen sie dabei auch noch für einen Systemausfall der jeweiligen Shuttles. Selbst wenn die Syndiks uns ganz in Ruhe lassen, genügt der Ausfall eines wichtigen Systems an Bord, und schon könnten wir

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